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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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Vora.
    »Kannst du die Ehefrauen holen?«
    Vora zog die Augenbrauen hoch. »Ich kann es versuchen.«
    »Dann versuch es. Erklär ihnen, was wir vorhaben, und stell fest, ob sie mitkommen wollen. Ich werde... etwas... holen. Während ich fort bin, werdet ihr alle«, sie sah die Frauen an, »nur so viel einpacken, wie ihr tragen könnt, und Reisekleider anziehen. Freie Frauen. Sklavinnen. Jeder, der mit uns fliehen will. Wenn ich zurückkomme...« Sie hielt inne, um tief durchzuatmen.
»Wenn ich zurückkomme, werden wir Arvice verlassen. Und wir werden in die Berge gehen.«
    Als die Frauen sich zerstreuten, um ihre Habe zusammenzusuchen, eilte Stara in ihr Schlafzimmer. Sie öffnete Truhen und suchte nach dunklen Kleidern. Es würde schon bald Nacht sein, und sie wollte nicht gesehen werden. Sie hörte Schritte hinter sich.
    »Ich habe den Ehefrauen eine Nachricht geschickt«, sagte Vora und trat vor eine andere Truhe. »Hast du das vor, was ich glaube?«
    »Was glaubst du denn, das ich vorhabe?
    »Einen kleinen abendlichen Diebeszug. Für den du deine elynische Haut wirst bedecken müssen.« Vora nahm etwas aus der Truhe und hielt es ihr hin. Es war ein dunkelgrünes Wickelkleid, lang genug, um ihre Beine zu bedecken. Stara nahm es entgegen und zog sich um.
    Sie lächelte. »Ich würde sagen, dass ich mir etwas borge, ohne zuvor die Erlaubnis dafür eingeholt zu haben.« Sie griff nach einer dunkelblauen Decke, die eine der Frauen gewebt und ihr zum Dank für ihre Hilfe geschenkt hatte, und warf sie sich um die Schultern. Dann schob sie die Füße in ein Paar Sandalen und eilte aus dem Raum. »Begleitest du mich?«, fragte sie Vora, die ihr gefolgt war.
    »Natürlich.«
    Stara blickte über ihre Schulter und lächelte. »Danke.«
    Die Luft draußen war angenehm warm, aber geschwängert von Rauchgeruch. Die Sonne hing dicht über dem Horizont. Schon bald würde sich Dunkelheit über die Stadt senken. Was genau der richtige Zeitpunkt sein wird, um davonzuschlüpfen.
    Der Innenhof lag verlassen. Stara fragte sich, wo die Sklaven geblieben waren, während sie und Vora durch die Türen auf die Straße hinaustraten. Sie eilten davon, wobei sie sich in den Schatten hielten, die die hohen Stadtmauern warfen. Die dunklere Haut der Sklavin und ihre triste Kleidung machten sie in dem schummrigen Licht noch unauffälliger als Stara.
    Das unheimliche Schweigen wurde ab und zu durch eilige Schritte oder einen vorbeirollenden Wagen durchbrochen. Sie
erreichten eine Hauptstraße, und plötzlich waren sie umgeben von Lärm. Menschen bevölkerten die Durchgangsstraße. Karren, beladen mit Besitztümern und Menschen, fuhren klappernd vorbei. Alle waren sie auf dem Weg hinaus aus der Stadt.
    Sie und Vora mussten sich zwischen Tieren und Menschen hindurchschlängeln. Auf der anderen Seite fanden sie sich abermals in leeren Straßen wieder, obwohl einmal eine Tür geöffnet wurde und ein Pulk von Wagen herausrollte, auf dem Weg in Richtung Hauptstraße.
    »Nachts wird vielleicht weniger Gedränge herrschen«, bemerkte sie laut.
    »Das bezweifle ich«, murmelte Vora.
    Schließlich erreichten sie das Haus des jüngsten Freundes ihres Mannes, das Stara einmal zusammen mit Kachiro besucht hatte. Es hatte sie überrascht, dass Chavori in einem so aufsehenerregenden Haus lebte. Aber es hatte sich herausgestellt, dass das Haus seinem Vater gehörte und Chavori in einem einzigen Raum im hinteren Teil des Besitzes lebte, außer Sicht und leicht erreichbar durch einen Sklaveneingang. Dies zeigte mit schmerzlicher Klarheit, was seine Familie von seiner Neigung hielt, Karten zu zeichnen.
    Stara stellte fest, dass die Tür zum Sklaveneingang offen und unverschlossen war.
    »Das ist eigenartig«, murmelte sie.
    Vora zuckte die Achseln und spähte hinein. »Die Sklaven sind vielleicht geflohen. Sie hätten sich kaum damit aufgehalten, die Tür hinter sich abzuschließen.«
    Sie schlüpften hinein. Staras Herz hämmerte jetzt. Wenn irgendjemand sie fand... nun, sie konnte so tun, als habe sie nach einem Ort gesucht, an dem sie sich verstecken konnte. Ihre Kleider verrieten, dass sie eine freie Frau war. Oder sie konnte behaupten, sie suche nach Kachiro. Sie würden sich vielleicht nicht an sie persönlich erinnern, aber Kachiro war ein regelmäßiger Gast.
    Chavoris Raum befand sich am unteren Ende eines langen Flurs, der aussah, als hätte er schon vor einiger Zeit neu gestrichen werden müssen. Sie schlich so leise sie konnte durch den
Gang. Als sie die

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