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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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ihrer Zukunft nachsann. Aufgrund ihrer niederen Abstammung und mangelnder Verbindung zu mächtigen Familien hatte er bezweifelt, dass man ihr hochbezahlte magische Aufgaben geben würde. Vielleicht konnte er ihr helfen, wenn die Zeit kam. Vielleicht würde sie während ihres Aufenthalts in Imardin einige einflussreiche Freunde gewinnen.
    »Also, wie wollt Ihr Tessia beschäftigen, während Ihr Euch mit dem Freundeskreis und dem König trefft?«
    Dakon lächelte. »Oh, Everrans Frau wird schon dafür sorgen, dass sie wirklich und wahrhaftig abgelenkt ist.«
    Jayan zuckte zusammen. »Ihr wollt Tessia Avaria ausliefern?«
    »Sie wird schon zurechtkommen.« Dakon seufzte und stand auf. »Wir sollten besser ein wenig schlafen. Lady Pimia hat für morgen gewiss irgendetwas Törichtes für uns geplant, und Gilar wird zweifellos das Gespräch von heute fortsetzen wollen.«
    Jayan erhob sich und machte sich auf den Weg zu seinem Zimmer. Würden die Frauen, mit denen Tessia in Imardin ihre Zeit verbrachte, sie akzeptieren? Sie konnten grausam sein, wenn sie eine Abneigung gegen jemanden fassten.

    Dann werde ich deutlich zu erkennen geben, dass ich ihr Verhalten missbillige. Einige Vorteile hat es zumindest, mit einem einflussreichen, wenn auch wenig liebenswerten kyralischen Patriarchen verwandt zu sein. Vielleicht kann ich eine Möglichkeit finden wiedergutzumachen, dass ich mich ihr gegenüber am Anfang so schäbig verhalten habe.
    Er betrat sein Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich. Ich muss einfach lernen, nicht länger Dinge zu sagen, die sie falsch verstehen kann.

13
    Z uerst erhaschte Tessia einen Blick auf ein eigenartiges, dunkles Gebiet in der Senke zwischen zwei Hügeln und fragte sich, was es war. Es sah aus wie ein zweiter Himmel, aber dunkler, und es lag an einer Stelle, an der sich Land hätte befinden sollen.
    Dann rollte der Wagen um einen Hügelvorsprung, und eine weite blaue Fläche wurde sichtbar. Sie wusste, dass es das Meer sein musste. Was hätte es sonst sein können? Flach und doch ständig in Bewegung, als sei es lebendig. Gekräuselt wie die Oberfläche eines Teichs, den der Wind kitzelte, und gelegentlich schäumend wie ein schnell fließender Fluss. Und auf dem Wasser erkannte sie Dinge, die sie bisher nur auf Gemälden gesehen hatte. Winzige Schiffe und noch kleinere Boote.
    Sie hatte sich an den Anblick noch immer nicht gewöhnt, als Imardin in Sicht kam. Auf der Straße herrschte nun mehr Verkehr, ein steter Strom von Menschen und Karren, Wagen und Vieh. Dieser Strom schlängelt sich entlang des breiten Flusses, des Tarali, nach Süden auf eine Hügelkette zu. Man hatte ihr erzählt, dass die Stadt am Fuß des ersten Hügels lag, einer
Stelle, an der der Fluss noch breiter und tiefer wurde und ins Meer mündete; sein Hafen bot Schiffen einen sicheren Ankerplatz.
    Als der Wagen den Hügel passiert hatte, lag die Stadt als eine riesige, von Stein und Dachziegeln bedeckte Fläche vor ihnen, und ihre Augen weiteten sich vor Staunen.
    »Du wirkst überrascht, Tessia«, bemerkte Jayan mit einem selbstgefälligen Lächeln.
    »Die Stadt ist größer, als ich erwartet hatte«, gestand sie und kämpfte ihren Ärger nieder.
    »Imardin hat nur ein Drittel der Größe von Arvice, Sachakas Hauptstadt«, erklärte Dakon ihr. »Aber die Sachakaner bevorzugen weitläufige, eingeschossige Häuser. Die Kyralier bauen zwei- oder dreigeschossige Häuser recht dicht beieinander, um mit weniger Platz auszukommen.«
    Sie drehte sich zu ihm um. »Wart Ihr einmal in Arvice?«
    Er lächelte und schüttelte den Kopf. »Nein, aber die Beschreibung habe ich von einem Freund, der nicht zu Übertreibungen neigt.«
    Tessia blickte wieder auf die Stadt und versuchte, in dem Gewirr von Bauten etwas zu erkennen, das sie auf Karten und Zeichnungen gesehen hatte. Die Straße, die jetzt schon seit einiger Zeit gepflastert war, durchquerte die Stadt in einer sanften Kurve und lief dann entlang der Küste weiter.
    Dort, wo wir in die Stadt kommen werden, wird sie die Nordstraße genannt, innerhalb der Stadt heißt sie Hauptstraße, und auf der anderen Seite wird sie zur Südstraße, rief sie sich ins Gedächtnis. Alles sehr simpel und logisch.
    Fünf breite Straßen verliefen parallel zur Hauptstraße, jede ein Stück weiter den Hügel hinauf. Vom Hafen aus führte eine breite Durchgangsstraße quer über diese sechs nordsüdlich verlaufenden Straßen zum Königspalast. Dies war die Königspromenade, und ihre Kreuzung mit

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