Magie
den Sachakanern Land zu überlassen, um einen Krieg zu vermeiden. Wir müssen sie davon überzeugen, dass sie langfristig darunter leiden würden.«
»Denkt Ihr, sie erwarten uns und haben sich entsprechend vorbereitet?«
»Vielleicht. Es ist kein großes Geheimnis, dass die ländlichen Magier aufgrund der Ängste vor einer Invasion eine Art Bündnis gebildet haben.«
Kein großes Geheimnis. »Gilar schien mir nicht besonders vorsichtig zu sein. Tessia war ein wenig verwirrt über seine Bemerkung, die Brücke sei eine Barriere für den Fall einer Invasion.«
Dakon runzelte die Stirn, dann seufzte er. »Ich werde es ihr irgendwann sagen müssen. Es ist nur... Es ist ein wenig grausam, so kurz nachdem sie ihre Kräfte entdeckt hat. In einem Augenblick hat sie ein wunderbares Geschenk bekommen, im nächsten wird sie es vielleicht benutzen müssen, um in einem Krieg zu kämpfen.«
Ein Stich der Furcht durchzuckte Jayan. »Kämpfen?«
»Nun... sie würde eine Quelle sein und nicht buchstäblich kämpfen. Aber es wäre dennoch gefährlich.« Dakon sah Jayan an, und seine Miene war plötzlich nachdenklich. »Mir ist aufgefallen, dass du zwar netter zu ihr bist, sie dir aber immer noch mit einiger Wachsamkeit begegnet.«
Jayan verzog das Gesicht. »Ja, ich glaube, sie hat mir nicht verziehen, dass ich zu Anfang so grob zu ihr war.«
»Hast du deine Meinung über sie geändert?«
»Ein wenig«, gab Jayan widerstrebend zu.
»Was war der Grund dafür?«
Jayan rutschte auf seinem Platz hin und her und mied Dakons Blick. »Es ist etwas... geschehen. Bevor wir aufgebrochen sind. Ich habe versucht, freundlich zu sein, aber wie immer kam es vollkommen falsch heraus. Sie hat sofort eine Abwehrhaltung eingenommen. Ich erinnere mich nicht genau, was...« Er hielt inne, dachte an diesen Augenblick zurück und spürte ein Echo von Verstehen und Bewunderung. »Es war nicht das, was sie gesagt hat, sondern die Art, wie sie es gesagt hat.«
Er schüttelte den Kopf. »Und dann war es so, als könnte ich in die Zukunft schauen. Wenn sie weiß, wovon sie spricht, hat sie eine solche Überzeugung. Ich habe mir vorgestellt, wie es sein würde, wenn sie älter und noch zuversichtlicher ist, und es war beinahe... beängstigend.«
Dakon lachte leise.
»Du hast natürlich recht. Sie ist ein Naturtalent. Es ist möglich, dass sie uns beide an Macht übertreffen wird, und sie hat die Konzentration und Disziplin eines Menschen, der es bereits gewohnt ist zu lernen.«
Jayan hielt inne. Dakon hatte offenbar nicht ganz verstanden, was Jayan zu sagen versucht hatte. Ich wünschte, ich könnte mich in solchen Dingen besser ausdrücken. Aber er war sich nicht sicher, wie er es anfangen sollte. Sobald er an Tessia etwas entdeckt hatte, das ihm gefiel, waren die Dinge, die nicht gefielen, plötzlich unwichtig geworden. Und er begann, immer neue Dinge an ihr zu entdecken, die ihm gefielen. Ihre praktische Veranlagung und der Umstand, dass sie niemals Wirbel um etwas machte. Dass sie dazu neigte, Unbehagen zu verbergen, statt sich zu beklagen. Die Hinweise auf beträchtliche Kenntnisse der Heilkunst, was für sich genommen schon erstaunlich war bei einem so jungen Menschen.
Aber er hatte keine Ahnung, wie er ihr dies vermitteln oder sich für sein früheres Verhalten entschuldigen sollte, ohne wie ein vollkommener Idiot zu klingen. Also nahm sie weiterhin an, dass er sie hasste, und sie hasste ihn dafür ihrerseits. Wie soll ich sie wissen lassen, dass ich keinen Groll mehr gegen sie hege, wenn ich dafür zugeben müsste, dass ich tatsächlich einmal Groll gegen sie gehegt habe? Und wenn sie mich die ganze Zeit über ignoriert?
»Meint Ihr, dass sie dieses Interesse an der Heilkunst jemals verlieren wird?«, fragte Jayan.
»Ich hoffe, dass sie das nicht tun wird. Viele Magier vergeuden ihre freie Zeit auf schlechtere Dinge.
»Würde die Heilergilde sie akzeptieren?«, überlegte Jayan laut. Er hatte noch nie von einem Magier gehört, der von der Heilergilde ausgebildet worden war - oder von irgendeiner anderen Gilde, was das betraf. Vielleicht gewährten sie Magiern eine gewisse Unterstützung, aber die Vorstellung, dass sie einen solchen als Schüler aufnehmen würden, war, nun ja, lächerlich.
»Vielleicht. Sie wird sich ihnen möglicherweise nicht anschließen wollen, da sie ihre Billigung nicht braucht, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen.«
Jayan runzelte die Stirn, während er einmal mehr über seine frühere Einschätzung
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