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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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irgendwo zwischen Abscheu und Zufriedenheit lag. »Zumal die Magie im Körper deutlich langsamer an Wirkung verliert als Alkohol.«
    »Sie verliert an Wirkung?«, echote Randolph sarkastisch und warf einen Blick auf seine Beine.
    »Nun, in Ihrem Fall ist damit nicht zu rechnen, das wissen Sie so gut wie ich«, gab Holmes zurück, dann wandte er sich wieder Jonathan zu. »Außerdem: Was würde es nützen? Was die Magie angerichtet hat, kann man nicht rückgängig machen. Man verliert nur seine Gabe, die Magie anzuwenden, wenn man sich längere Zeit von allen Magiequellen entfernt hält – und damit meine ich auch magisch aktive Personen und Gegenstände, denn man kann nicht nur durch den direkten Kontakt mit der rohen Magie verändert werden, sondern auch durch die Nähe zu Personen und Gegenständen, die stark von Magie erfüllt sind.«
    Jonathan nickte langsam. So unglaublich sich all die Dinge anhörten, die ihm hier eröffnet wurden – sie ergaben überraschenderweise einen Sinn, fügten sich Stück für Stück zu einem größeren Bild, das er, auch wenn er ein eher nüchtern denn romantisch veranlagter Mensch war, zu begreifen vermochte. Er dachte an den Ring, der ihm von Dunholm regelrecht aufgezwungen worden war. Der alte Mann hatte gesagt, der Ring sei der Schlüssel. Konnte er damit den Schlüssel gemeint haben, der das Tor zu der größeren Welt der Magie aufschließen würde? »Wenn man zwei oder drei Gläser dieses besonderen Whiskeys auf einmal trinken würde, wie schnell würden die Nebenwirkungen eintreten?«, fragte er.
    »Schnell«, antwortete Holmes. »Noch schneller als bei echtem Whiskey. Es kommt einem Schock gleich, wenn man in kurzer Zeit zu viel Magie ausgesetzt ist. Brown und ich können ein Lied davon singen.«
    »Aber Sie wissen doch auch, wie es sich anfühlt«, warf Randolph mit vielsagendem Blick ein. »Sie haben es am eigenen Leib erlebt, nicht wahr?«
    »Ah, faszinierend!«, rief Holmes aus. »Wir haben noch gar nicht darüber gesprochen, wie unser junger Freund den Weg in unsere Reihen gefunden hat. Ich spüre, dass Ihr magisches Potenzial beachtlich ist, Mister Kentham, wenn auch noch gänzlich ungeschliffen. Vielleicht möchten Sie uns jetzt erleuchten …«
    »Ja, erzählen Sie es ihm, Jonathan«, ermunterte ihn auch Randolph.
    Auch wenn er die Geschichte, immer in leichten Abwandlungen, am heutigen Tag schon mehrmals zum Besten gegeben hatte, kam Jonathan der Aufforderung nach, und zeigte Holmes dabei auch Dunholms Ring.
    Der Magier wirkte überrascht. »Dunholm gab Ihnen seinen Ring? Nun, das ist ungewöhnlich. Entweder sah er etwas in Ihnen, das ich noch nicht sehe, oder er war tatsächlich verzweifelt darum bemüht, seine Mörder nicht in den Besitz des Kleinods kommen zu lassen.« In Holmes’ Augen trat ein Leuchten, das Jonathan nun schon zweimal bemerkt hatte und das offenbar mit dem Wirken von Magie zu tun hatte. Der Magier runzelte die Stirn. »Eigenartig.«
    »Was ist?«, wollte Randolph wissen.
    »Würden Sie mir den Ring zeigen?«, bat Holmes statt einer Antwort.
    »Gerne«, sagte Jonathan. Er stand auf, ging zu ihm und hielt ihm die Hand entgegen. »Ich kann ihn leider nicht herunternehmen. Er lässt sich irgendwie nicht lösen.«
    »Oh, das wundert mich nicht«, murmelte Holmes, während er Jonathans Hand ergriff und den Ring von allen Seiten begutachtete. »Er hat seine Fäden mit den Ihren vollkommen verschlungen. Einfacher ausgedrückt: Er sitzt magisch fest. Nur ein Magieanwender, und zwar einer mit beachtlichem Fingerspitzengefühl, ist im Augenblick in der Lage, den Ring zu bewegen.« Holmes hob den Blick und grinste Jonathan an. »Offenbar hat der Ring Sie als Besitzer angenommen.« Er schwieg kurz und murmelte dann wie zu sich selbst: »Er ist noch stärker, als ich ihn in Erinnerung hatte.«
    »Kein Wunder, dass Sie aus den Schuhen gekippt sind«, sagte Randolph und klopfte Jonathan mitfühlend auf die Schulter. »Einen Magieschock dieser Stärke muss man nicht alle Tage verkraften.«
    »Wohl wahr«, pflichtete Jonathan ihm bei, und dabei dachte er an die unruhige Nacht und den Schwindel, der ihn den ganzen Tag über geplagt hatte. Jetzt wusste er, dass die Magie dafür verantwortlich war, die in seinem Körper gewütet hatte wie ein Tropenfieber. »Dunholm sagte, er sei ein Schlüssel. Haben Sie eine Ahnung, wofür?«
    »Ein Schlüssel?«, echote Holmes, dachte kurz nach und schüttelte dann den Kopf. »Nein, tut mir leid. Meines Wissens bekam Dunholm ihn

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