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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Kendra ein.
    »Und warum nicht?«
    »Irgendwie muss dieser Mann ja von unseren Reiseplänen erfahren haben. Und da wir niemandem außer Dunholm und dem Bahnhofsvorsteher in Bridge of Orchy davon erzählt haben, frage ich mich, ob unser Telegramm nicht kurz vor seinem Ziel abgefangen wurde.«
    Giles nickte bedächtig. »Ja, der Gedanke ist mir auch schon gekommen. Wenn jemand aus Dunholms Umfeld Telegramme abfängt und uns anschließend beobachten lässt, dann wirft das ein paar unangenehme Fragen auf. Und bis die beantwortet sind, sollten wir jedenfalls vorsichtig sein. Daher werde ich Dunholm auch nicht unsere tatsächliche Ankunftszeit mitteilen, sondern nur schreiben, dass wir im Laufe des morgigen Tages in London eintreffen werden. Das sollte es jedem Übeltäter, der unsere Nachrichten abzufangen versucht, schwer machen, unsere Spur zu verfolgen.«
    »Was denkst du, wer diese Menschen sind?«, fragte Kendra, und auf ihrem Gesicht zeichneten sich Unsicherheit und auch eine leichte Furcht ab.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ihr Großvater düster. »Ich hoffe nur, es geht Albert gut …«
    20. April 1897, 14:45 Uhr GMT
    England, London, geheime Hallen des Ordens des Silbernen Kreises
    Sedgewick hatte Magenschmerzen. Das lag möglicherweise daran, dass er zum Mittagessen fettige Fish & Chips von einem Straßenverkäufer auf der Cheapside gegessen hatte. Viel wahrscheinlicher war es aber dem Umstand geschuldet, dass Thomas Crowley tot war.
    Der Russe Grigori hatte ihn während eines Botengangs vor etwa einer halben Stunde ermordet hinter seinem Haus in der New Cavendish Street aufgefunden und sofort Angus Drummond und dessen Leute alarmiert. Nun lagen der Oberste Archivar und Geheimnisträger des Ordens des Silbernen Kreises und seine junge Frau leblos auf den Obduktionstischen von Doktor Westinghouse, und dieser hatte nach einer ersten raschen Untersuchung den Todeszeitpunkt auf irgendwann in der gestrigen Nacht – wahrscheinlich noch vor Mitternacht – festgelegt.
    Seit er dies erfahren hatte, verspürte Sedgewick dieses unerfreuliche Magengrimmen, denn es drängte sich ihm ein Muster auf – ein Muster aus zusammenfallenden Ereignissen –, das ihm überhaupt nicht gefiel. Im Grunde war das noch untertrieben. Der Magispector war regelrecht verstört, und dieser Zustand hatte ihn ruhelos durch die Gänge der Unteren Guildhall getrieben und schließlich zur Tür von Mary-Ann McGowans Büro geführt.
    »Was mache ich denn jetzt nur?«, murmelte er leise vor sich hin. »Irgendjemand hat Crowley getötet, und vorher wurde Dunholm getötet. In Dunholms Fall gab es einen Kampf, den ich bemerkt habe. Hat es auch bei Crowley einen Kampf gegeben, und wenn ja, wieso hat Crandon ihn nicht gemeldet? Wenn es also einen Kampf gab und Crandon ihn nicht gemeldet hat, bedeutete das dann, dass er wusste, dass es dazu kommen würde, und deshalb dafür gesorgt hat, dass ich vom Turm verschwinde? Aber es war ja nicht Crandon, der mich rufen ließ, sondern McGowan. Stecken die beiden also unter einer Decke? Und haben sie den Mord nur gedeckt, oder haben sie ihn sogar befohlen? Aber warum sollten sie Crowleys Tod wollen? Warum nur?«
    Sein Blick glitt unsicher zu der verschlossenen Tür. Vielleicht war es besser, wenn er sich an Drummond wandte. Die heimliche Verehrung, die er für McGowan hegte, hatte ihn zunächst dazu bewogen, das Problem diskret anzugehen. Lag er mit seinen Gedanken falsch, mochte er ihre Gunst verspielen, wenn er mit Mordvorwürfen zum Leiter der Magieabwehr rannte. Hatte er hingegen recht, war es wahrscheinlich äußerst gefährlich, McGowan einen Hinweis darauf zu geben, dass er sich derlei Gedanken machte. In diesem Fall brachte er sich wahrscheinlich schnurstracks auf ihrer geheimen Todesliste an erste Stelle. Todesliste … Sedgewick spürte einen leichten Schwindel. Nie hätte er gedacht, jemals ein solches Wort in den Hallen des Ordens auszusprechen – und mochte es auch nur in Gedanken sein.
    Hinter ihm im Gang wurden Schritte laut. Rasch wandte er sich von der Tür ab und huschte um die nächste Ecke. Als er vorsichtig einen Blick riskierte, sah er, wie der junge Porter mit einem Kuvert in der Hand auf die Tür von McGowans Büro zueilte. Er klopfte und trat nach einer Aufforderung, die Sedgewick nur als dumpfen, unverständlichen Laut vernahm, ins Innere. Keine halbe Minute später kam er wieder heraus und verschwand den Gang hinunter, durch den er gekommen war.
    Nervös leckte sich Sedgewick über

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