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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Randolph Brown, der nicht ganz so im Zentrum der Aufmerksamkeit stand wie ein Mitglied des Inneren Zirkels. Und dann werden all jene bezahlen, die für Dunholms und Crowleys Tod verantwortlich sind , schwor er stumm und wunderte sich dabei ein wenig über sich selbst.

 
    kapitel 10: dem franzosen auf der spur

    »Falmouth. Die Hafenbehörden von Falmouth, Cornwall, staunten am gestrigen Nachmittag nicht schlecht, als wie aus dem Nichts der Dreimastschoner Jinx voll aufgetakelt vor der Küste auftauchte und geradewegs auf den Hafen zuhielt, ohne dass auch nur ein Mann an Bord zu sehen war. Nach Aufbringung des unter der amerikanischen Flagge fahrenden Seglers bestätigte sich der merkwürdige erste Eindruck. Es befand sich keine lebende Seele mehr an Bord. Der Verbleib der Mannschaft ist ungeklärt.«
    – The Daily Telegraph, 20. April 1897
    20. April 1897, 13:54 Uhr GMT (knapp eine Stunde früher)
    England, London, Redaktion des Strand Magazine
in der Southampton Street
    Ein Automobil hupte. Und noch einmal. Und ein drittes Mal. Als der penetrante Lärm unten auf der Straße gar nicht mehr aufhören wollte, hob Jonathan den Kopf und sah zu der blondgelockten Penny Newman hinüber, die an ihrem Schreibtisch direkt neben dem Fenster saß. »Miss Newman, könnten Sie nicht mal nachschauen, was für ein Aufruhr dort unten auf der Straße ist?«
    »Natürlich, Mister Kentham«, erwiderte die junge Sekretärin. Sie stand auf und ging um ihren Schreibtisch herum, um das milchverglaste Fenster aufzuschieben und hinauszuschauen. Im nächsten Augenblick stieß sie einen überraschten Schrei aus. »Es ist Mister Pennington!«, rief sie. »Und er hat ein Automobil!«
    »Was?« Diese Neuigkeit brachte nicht nur Jonathan, sondern das ganze Büro auf die Beine, und alle scharten sich um das Fenster, das auf die Southampton Street hinauswies.
    Unten, vor dem Eingang des Gebäudes, saß Robert am Steuer eines schnittigen Fahrzeugs mit schwarzen Sitzpolstern und dunkelroter Lackierung und winkte begeistert zu ihnen herauf. »He, Leute, kommt mal runter und seht euch das an! Dieses Vehikel ist unglaublich!«
    »Ob wir das wohl dürfen?«, fragte Clarissa Younger mit vor Aufregung geröteten Wangen. »Was würde Mister Greenhough dazu sagen?«
    »Was würde Mister Greenhough wozu sagen?«, erklang hinter ihnen die Stimme des Chefredakteurs, der soeben die Tür zu seinem Büro geöffnet hatte und mit gerunzelter Stirn in den Raum blickte. »Was herrscht denn hier für eine Unordnung?«
    »Sehen Sie selbst«, forderte Newman ihn auf. »Mister Pennington steht auf der Straße, und er hat ein Automobil.«
    »Ist das so?«, erkundigte sich Greenhough und gesellte sich mit kritischem Blick zu seinen Mitarbeitern. Als er aus dem Fenster schaute, hoben sich indes seine Augenbrauen. »Potzblitz! Das nenne ich mal ein Geschoss.«
    »Dürfen wir es uns kurz anschauen?«, bat Miss Newman, und auch die anderen Mitarbeiter – ausgenommen Herbert Schooling, der naserümpfend an seinen Platz zurückgekehrt war, nachdem er gesehen hatte, wer sich da vor dem Redaktionsgebäude so wichtig machte – sahen ihn fragend an.
    »Also schön«, gab Greenhough nach. »Fünf Minuten.« Er zog seine Taschenuhr hervor und hielt sie warnend in die Höhe. »Und ich achte auf die Zeit! … Warten Sie, ich hole nur schnell meine Jacke.«
    Annähernd geschlossen machte sich die Redaktion auf den Weg nach unten, vorbei an dem Portier Higgins, der bereits mit staunendem Gesichtsausdruck im Eingang stand und auf Roberts fahrbaren Untersatz starrte.
    Robert betätigte noch einmal die Hupe des Wagens und sprang danach behände auf die Straße, um seine Bewunderer mit ausgebreiteten Armen zu empfangen. »Na, ist das nicht ein Prachtstück?«
    »Wo hast du denn den her?«, fragte Jonathan, während Penny Newman und Clarissa Younger kichernd auf die Rückbank kletterten und die Polster testeten und Charles Reed mit anerkennendem Blick die Hand über die polierte Motorhaube gleiten ließ.
    »Du wirst es nicht glauben, mein Junge. Vor sechs Tagen ist Émile Levassor, einer der beiden Gründer der französischen Automobilfirma Panhard & Levassor, gestorben. Der Motor Club London kam daraufhin auf mich zu und fragte mich, ob ich nicht einen Artikel über den Motorsport im Allgemeinen und Levassors Siege im Besonderen schreiben könnte. Um mir einen kleinen Anreiz zu geben, hat mir Mister Simms, der Präsident, für zwei Tage seinen brandneuen Panhard-Levassor geliehen: vier

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