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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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keine Gedanken, Miss McKellen. Die gute, alte Cauliflower hat uns noch überallhin gebracht, nicht wahr, Bagley?«
    »Überallhin«, bestätigte dieser nickend. »Die Strecke, die uns davon abhält, unsere Güter pünktlich abzuliefern, muss erst noch gebaut werden.«
    »Das freut uns zu hören, meine Herren«, mischte sich Kendras Großvater ein. »Dann sollten wir besser keine Zeit mehr verlieren.«
    »Absolut richtig, Sir, absolut richtig.« Brisling setzte seine Mütze wieder auf und deutete auf die metallenen Trittstufen, die zu einer schmalen Lücke zwischen Lok und Tender führten. »Nach Ihnen.«
    Kendra und ihr Großvater kletterten auf den Tender und machten es sich in einer Ecke bequem, in der sie die beiden Männer während der Fahrt nicht stören würden. Brisling und Bagley folgten ihnen, und während Brisling sich den Fahrplan vornahm, fing Bagley an, die Maschine zu feuern, die bislang gemächlich vor sich hin gedampft hatte.
    »Halten Sie Ihre Hüte fest, Ladies and Gentlemen!«, rief Brisling scherzend über das Schnaufen der Dampflokomotive hinweg, während sie langsam Fahrt aufnahmen. »Wir verlassen Carlisle in Richtung London mit Zwischenhalt in Manchester und Birmingham. Nächster Halt: Manchester. Ich wiederhole: nächster Halt: Manchester.«
    21. April 1897, 10:02 Uhr GMT
    England, London, geheime Hallen des Ordens des Silbernen Kreises
    Randolph brummte der Schädel, als hätte sich dort ein ganzer Schwarm Hornissen eingenistet. Verfluchte Fruchtbowle! Man trank und trank sie, ohne den Alkohol überhaupt zu bemerken, und auf einmal war es, als bekäme man einen regelrechten Kinnhaken und kippte vom Stuhl. Unwillig knurrend massierte er sich die Schläfen, während er zur Bibliothek marschierte, in der Hoffnung, an Crowleys Arbeitsstätte wenn schon nicht eine neue Spur des Franzosen und seiner Schergen zu finden, so doch wenigstens einen Anhaltspunkt, warum der Archivar ermordet worden war.
    Nach dem Eklat bei dem Empfang am gestrigen Abend war ihm der Gedanke gekommen, dass Crowley mit der seltsamen, in Blut verfassten Botschaft vielleicht doch keinen Hinweis auf seinen Mörder hatte geben wollen, sondern auf irgendeine Erkenntnis, die er kurz vor seinem Ableben gewonnen hatte. Und nun, da er Nevermore einmal mehr als fliegendes Auge hinaus in die Straßen von London geschickt und zudem dafür gesorgt hatte, dass Old Man und ein paar andere aufmerksame Bekannte die Augen nicht mehr nur nach einem unheimlichen Fremden offen hielten, sondern auch nach Whitby, blieb ihm ein wenig Zeit für Nachforschungen in der Bibliothek des Ordens.
    Auf dem Korridor kam ihm Grigori entgegen, der ihn angrinste und grüßend nickte.
    »Guten Morgen, Grigori!«, knurrte Randolph. »Frag nicht, wie es mir geht. Furchtbar.«
    »Sedgewick«, sagte Grigori mit schwerem Akzent.
    Randolph runzelte die Stirn und bereute es sogleich, weil sich dadurch das Brummen in seinem Kopf nur noch verstärkte. »Was ist mit ihm?«
    »Er sucht dich.«
    »Schön. Sag ihm, er soll in die Bibliothek kommen, wenn er etwas von mir will.«
    Der hünenhafte Russe nickte und tappte weiter.
    Zu Randolphs Überraschung wurde er offensichtlich nicht nur von Sedgewick sehnlich erwartet, sondern auch von Cutler, der in der Bibliothek über einigen Büchern saß und aufgeregt von seinem Stuhl sprang, als der Kutscher den Raum betrat. »Randolph. Endlich sind Sie wieder da. Sedgewick und ich haben Sie gestern schon den halben Tag lang gesucht. Wollten Sie mich nicht abends in der Bibliothek treffen?«
    »Hoppla!«, sagte Randolph. »Das hatte ich vollkommen vergessen. Es war ziemlich viel los gestern. Der Tod von Crowley und so … Sie wissen ja. Leider hat alles Herumgerenne nicht sonderlich viel ergeben«, fügte er mit einem Seufzen hinzu.
    »Wir haben derweil umso mehr in Erfahrung bringen können«, sprudelte es aus Cutler hervor. Er sah sich verstohlen um. Außer ihnen befand sich nur noch Mister Winterbottom im Raum, ein distinguierter älterer Herr, dessen Steckenpferd die Geschichte der Magie rund um den Globus war und der als aussichtsreicher Anwärter auf den frei gewordenen Posten des Archivars gehandelt wurde – wenn auch nicht auf den des Geheimnisträgers des Ordens.
    »Kommen Sie, wir sprechen in Crowleys Büro weiter«, sagte der Sekretär des Ersten Lordmagiers leise.
    Sie hatten kaum die Tür hinter sich geschlossen, als sich auch Sedgewick zu ihnen gesellte. Der Magispector wirkte leicht außer Atem, und Randolph fragte

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