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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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bringen, doch es war zu spät.
    Ein letztes Hupen und Schreien ließ seinen Kopf herumfahren. Unnatürlich hell stachen die beiden Lampen der Motorkutsche ihm in die Augen, und das Knattern des Motors klang dunkel und bedrohlich wie das Grollen eines großen, hungrigen Raubtiers. Geblendet kniff Jonathan die Augen zu, krümmte sich unwillkürlich zusammen und riss abwehrend die Arme hoch.
    Halt an! , fuhr es ihm durch den Sinn.
    Ein Schauer durchlief ihn, begleitet von einem leichten Schwindel.
    Dann prallte das schwere Gefährt frontal gegen ihn.
    Es gab ein Scheppern, begleitet von einem kurzen Krachen und dem protestierenden Quietschen der großen Blattfedern, auf denen die Kutsche ruhte. Der Motor knallte einmal laut, bevor er erstarb, während Jonathan mehrere Schritte nach hinten taumelte und unsanft auf den Hosenboden fiel.
    Ungläubig blinzelnd öffnete Jonathan die Augen. Er hatte erwartet, dass die Motorkutsche ihn glattweg überfahren würde, doch stattdessen stand sie mit leicht verzogenen Vorderrädern keine drei Schritt von ihm entfernt, und aus dem Heck, wo der Motor angebracht war, quoll dunkler Rauch. Den Fahrer hatte es nach vorne geschleudert, und sein Zylinder war ihm ins Gesicht gerutscht.
    Neben ihnen begann die alte Frau lautstark zu jammern und zu zetern, als sie ihren Korb am Boden liegen sah, aus dem ihre Einkäufe herausgerollt waren. Immer mehr Passanten kamen näher, um zu sehen, was geschehen war.
    »Kommen Sie, ich helfe Ihnen auf«, sagte eine Stimme neben Jonathan.
    Er blickte auf und sah den Hünen, der ihm eine schwielige Hand entgegenhielt.
    »Danke«, erwiderte Jonathan, während er sich hochziehen ließ.
    »Haben Sie sich verletzt?«
    Behutsam tastete Jonathan seinen Körper ab. Schultern, Arme und Brustkorb fühlten sich vollkommen normal an. Er konnte es selbst kaum glauben, aber er schien nicht zu Schaden gekommen zu sein – sah man von seinem schmerzenden Hinterteil ab. Hatte ihn die Kutsche vielleicht gar nicht richtig getroffen, sondern war im letzten Moment doch noch stehen geblieben?
    Um dem Mann seine Frage zu beantworten, schüttelte er den Kopf. »Nein, ich glaube nicht. Ich hatte noch mal Glück. Danke!« Er warf einen Blick zu der Alten hinüber. »Wie geht es der Dame? Ich hoffe, ich habe sie durch meinen rüden Stoß nicht verletzt.«
    »Der geht’s gut. Sie ist nur erschrocken. Und wütend.« Der Hüne grinste, als er sah, dass die Alte mit erhobenem Schirm schimpfend auf den Besitzer der Motorkutsche losging, der daraufhin den Kopf mit dem Zylinder zwischen die Schultern zog und abwehrend die Hände hob. »Der Wagen wollte auf einmal nicht mehr gehorchen. Es tut mir leid, es tut mir wirklich sehr leid.«
    Während sich die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf das streitende Paar verlagerte, hob Jonathan seinen Hut auf, der ihm bei dem Sturz vom Kopf geflogen war, klopfte ihn ab und warf dann einen letzten Blick auf die Motorkutsche. Ein senkrechter dünner Riss zog sich durch die Verkleidung der vorderen Sitzbank, als wäre das Holz durch rohe Krafteinwirkung zersplittert. Der Wagen hatte Jonathan getroffen. Aber auf irgendeine wundersame Weise hatte Jonathan dem zentnerschweren Vehikel widerstanden und dabei nicht mehr als einen blauen Fleck am Hinterteil davongetragen.
    Ein Schauer lief ihm über den Rücken, als er sich abwandte und unauffällig das Weite suchte, bevor einer der Anwesenden auf die Idee kam, ihm Fragen zu stellen, auf die er im Augenblick keine Antworten hatte.
    19. April 1897, 12:26 Uhr GMT
    Schottland, etwa zehn Meilen südöstlich von Loch Leven
    Mit einem Seufzen ließ Kendra sich auf dem Findling nieder und zog ihren Rocksaum hoch, um sich die schmerzenden Waden zu massieren. Sie befanden sich mitten in der Wildnis der Highlands, auf der Kutschenstraße, die Loch Linnhe im Nordwesten mit Loch Lomond im Südosten verband, irgendwo zwischen dem Gehöft Altnafeadh und Loch Ba, und es war mehr als eine Stunde her, dass sie eine Menschenseele getroffen hatten.
    »Du bist nicht in Form«, stellte ihr Großvater fest und setzte sich bedächtig auf einen Felsbrocken zu ihrer Linken.
    »Mag sein«, gab Kendra zu. »Ich bin solche Wanderungen nicht gewöhnt.« Eigentlich war es um Kendras Ausdauer gar nicht so schlecht bestellt, denn sie trieb sich häufig in den Wäldern und Hügeln um A’Charnaich herum. Doch mit einem Gewaltmarsch wie diesem war das nicht zu vergleichen. Es erstaunte sie, welch stramme Marschgeschwindigkeit ihr Großvater an den

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