Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Titel: Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
Vom Netzwerk:
den Türen vorbei Richtung Quergang. Dort wandte Watson sich nach rechts, und drei Schritte später, als der Gang eine Kurve beschrieb, wieder nach links. Während sich rechter Hand, also dort, wo Randolph die Außenhaut des Tauchboots vermutete, mehrere Türen in der Wand befanden, war die Wand zur Linken völlig glatt. Irgendein größerer Raum musste sich dahinter befinden, vielleicht ein Lager oder etwas Ähnliches.
    »Sagen Sie, Holmes, sollten wir nicht versuchen, die anderen Magier zu befreien? Grigori und Wilkins und die übrigen?«, flüsterte Randolph, der plötzlich ein schlechtes Gewissen bekam, weil sie bislang nur an sich selbst gedacht hatten.
    »Und dann?«, raunte Holmes zurück. »Was sollten wir mit ihnen anstellen? Weder mit ihnen noch ohne sie können wir die Nautilus erobern. Und in das Rettungsboot passen nicht alle hinein.«
    »Hm«, brummte der Kutscher unzufrieden. »Ich überlasse sie ungern Wellington.«
    »Unsere besten Aussichten, sie zu befreien, bestehen leider darin, erst einmal selbst freizukommen«, erklärte Holmes, womit er natürlich recht hatte. »Und nun still, sonst ist es mit unserer Freiheit schneller vorbei, als uns lieb sein könnte.«
    Schweigend schlichen sie weiter. Der Gang knickte erneut links ab, bevor sie abermals nach drei Schritten eine Abzweigung erreichten, die weiter in Richtung Heck führte. Direkt gegenüber befand sich die Tür zu dem größeren Raum, den sie soeben passiert hatten.
    Sie hatten ihren Weg zum hinteren Ende des Tauchboots gerade wieder aufgenommen, als irgendwo vor ihnen plötzlich Schritte laut wurden.
    »Oh, verflixt, rasch zurück, zurück!«, drängte Holmes Randolph und schob diesen in den Quergang, den sie eben verlassen hatten.
    »Links oder rechts?«, fragte der Kutscher leise.
    »Weder noch«, raunte Holmes, machte eine hastige Fingerbewegung, und die Tür in den größeren Raum direkt vor ihnen öffnete sich. »Schnell, hinein!« Er packte Randolph am Ärmel und zerrte ihn mit sich durch den Türrahmen. Danach zog er mit einer knappen Geste die Tür auf magische Weise wieder zu. Watson schlüpfte keinen Herzschlag später hindurch.
    Während draußen die Schritte lauter wurden und sich dann nach links wieder entfernten, drehten sich die beiden Männer um und nahmen den Raum in Augenschein. Er schien sich über die Hälfte des soeben zurückgelegten Weges zu erstrecken und besaß eine Tür, die in eine hintere Kammer führte. Einst mochte er das Arbeitszimmer des ursprünglichen Besitzers dieses Tauchboots gewesen sein. Ein Bücherregal mit kostbar wirkenden Folianten, die unter dem Einfluss der Magie jedoch zu einem einzigen, fast zwei Schritt langem Buch verschmolzen zu sein schienen, ragte zur Rechten auf. Ein Kartentisch, auf dem eine Karte des Atlantiks und allerlei nautische Instrumente lagen, befand sich zur Linken. Im hinteren Teil des Raums stand ein großer Schreibtisch aus Mahagoni, der zuvor sicher blank poliert gewesen war, nun aber eine braungraue, schorfige Borke entwickelt hatte und im Schein der gelblichen Raumbeleuchtung erste grüne Triebe erkennen ließ. Auf dem Schreibtisch stapelten sich Schriftrollen und Bücher, die den Titeln nach magischen Inhalts sein mussten, und auf dem Boden neben dem Möbelstück stand eine offene Truhe, in die weitere Bücher offenbar in großer Hast gepackt worden waren.
    »Oha, wo sind wir denn jetzt gelandet?«, entfuhr es Holmes.
    Randolph machte einige vorsichtige Schritte in den Raum hinein und schaute sich dabei weiterhin um. »Sieht mir aus wie das Arbeitszimmer von Wellington«, brummte er mit einigem Unbehagen. Er drehte sich nach seinen Begleitern um. »Wir sollten schnellstmöglich wieder von hier verschwinden. Watson, kannst du nachschauen, ob die Luft rein ist?«
    Sie ist es , behauptete die Geisterkatze, ohne auch nur eine Pfote gerührt zu haben.
    »Nein, warten Sie, warten Sie!« Holmes hob abwehrend eine Hand, und sein Blick huschte aufmerksam über Möbelstücke. »Wo ein geistvoller Mann wirkt, gibt es sicher auch irgendwo geistvolle Getränke.«
    Der Kutscher blinzelte ungläubig. »Sie machen wohl Witze! Sie denken jetzt an Schnaps?«
    »Eigentlich hoffe ich eher auf einen torfigen Whiskey«, verbesserte der Magier ihn. In seinen Augen lag ein unübersehbar gieriges Funkeln. »Kommen Sie, Randolph, ich brauche jetzt einen kleinen Schluck. Den brauche ich schon seit Tagen. Und bieten Sie mir jetzt nicht Ihren Flachmann an. Es lässt sich zweifelsohne Besseres in

Weitere Kostenlose Bücher