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Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Titel: Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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die Kopfschmerzen wieder ein, ein bohrendes Stechen hinter den Schläfen, das nach einem hemmungslosen Trinkgelage nicht hätte schlimmer ausfallen können. Stöhnend presste Jonathan die Augen zusammen und rieb sich die Stirn.
    »Er ist wach«, vernahm er eine Stimme irgendwo neben sich. Er war sich ziemlich sicher, dass sie Holmes gehörte. Im Hintergrund war gedämpftes Stimmengemurmel zu hören, doch den Inhalt des Gesprächs konnte Jonathan nicht verstehen. »Wie fühlen Sie sich, Jonathan?«, wandte sich die Stimme an ihn. Es handelte sich wirklich um Holmes.
    Jonathan schlug die Augen auf und versuchte sich zu orientieren, doch es war noch immer stockfinster um ihn, es war kalt und es stank. Er stützte sich auf seine Unterarme und erhob sich halb aus seiner liegenden Position – ob auf dem Boden oder einer der Steinbänke vermochte er nicht zu sagen. »Ich fühle mich …« Plötzlich verkrampfte sich sein Magen, er rollte zur Seite herum und erbrach Magenflüssigkeit. Gottverflucht , durchfuhr es ihn. Er verzog das Gesicht, spuckte aus und räusperte sich. »… furchtbar«, beendete er den Satz.
    »Nun, das kommt nicht gänzlich unerwartet«, erklärte Holmes. »Keine Sorge, es wird Ihnen bald wieder besser gehen. Sie sind zäher, als Sie denken.«
    »Wie lange war ich bewusstlos?«, wollte Jonathan wissen.
    »Nicht lange«, versicherte der Magier ihm leise. »Wilkins hat sich erst vor ein paar Minuten wieder beruhigt. Und die anderen haben Drummonds Tod eben erst richtig bemerkt. Natürlich musste ich mir ein paar kritische Fragen gefallen lassen. Aber Doktor Westinghouse hat allen versichert, dass Drummond den Verletzungen, die Hyde-White ihm zugefügt hat, erlegen ist und nicht irgendeiner magischen Herumpfuscherei meinerseits.«
    Im großen Ganzen stimmte das sogar. Hätte das Ungeheuer Hyde-White Drummond nicht so übel zugerichtet, hätte dieser Holmes niemals gebeten, sein Leben durch den Bewusstseinsraub zu beenden. Trotzdem würde es noch eine ganze Weile dauern, bis Jonathan sich an diesen neuen Zustand als Mann, dessen Verstand die Erfahrungen von zwei Männern beherbergte, gewöhnt hatte. Er räusperte sich erneut und versuchte, den ekelhaft säuerlichen Geschmack aus seinem Mund zu verbannen. Dabei war der Geruch, der vom Boden zu seiner Rechten aufstieg, nicht unbedingt hilfreich. »Können wir vielleicht an anderer Stelle diese Unterhaltung fortsetzen?«, fragte er.
    »Vortrefflicher Gedanke«, stimmte ihm Holmes zu. »Miss McKellen, würden Sie mir kurz helfen.«
    »Natürlich«, meldete sich Kendra zu Wort, und als sie sich bewegte, merkte Jonathan erst, dass sie keinen Meter neben ihm im Dunkeln ausgeharrt hatte.
    Die beiden hatten Jonathan gerade aufgeholfen und stützten ihn, während er wackeligen Schrittes durch die Finsternis ging, als urplötzlich eine graublau schimmernde Gestalt durch die Wand hindurch den Raum betrat und die anwesenden Magier in fahles Licht tauchte.
    »Watson?«, entfuhr es Holmes verblüfft, und er ließ Jonathan einfach los, der daraufhin schwer in Kendras Arm sackte. Die junge Frau gab ein Stöhnen von sich. »Entschuldigen Sie«, murmelte er und versuchte, sein Gewicht auf die eigenen Füße zu verlagern.
    »Watson, was machst du denn hier?«, fragte Holmes derweil und lief auf die Geisterkatze zu, die mit hoch aufgerichtetem Schwanz und aufmerksam aufgestellten Ohren in den Raum spaziert kam und sich interessiert umschaute.
    Ich bin hier, um euch zu befreien , erklärte Watson, als sei das die natürlichste Sache der Welt und keiner großen Rede wert.
    »Du … bist …« Einen Moment lang starrte Holmes die Geisterkatze ungläubig an, doch schon im nächsten breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. »Oh, Watson, meine Teuerste, ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann! Ich könnte dich drücken und küssen!« Er beugte sich zu der Katze hinunter, streckte die Arme aus und schien seine Worte wahr machen zu wollen, doch das Tier wich ihm tänzelnd aus und warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu, als verbitte es sich, in aller Öffentlichkeit geherzt zu werden.
    »Ja, natürlich, der Übermut, Verzeihung«, sagte Holmes.
    Mittlerweile hatten auch die Übrigen, die, wie Jonathan nun sah, um den Leichnam von Drummond versammelt gewesen waren, von ihrer ungewöhnlichen Besucherin Notiz genommen und traten neugierig näher.
    »Wer ist das denn?«, erkundigte Spellman sich verzückt. »So ein süßes Ding!«
    Watson maunzte indigniert, aber das

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