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Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Titel: Magierdämmerung 03 - In den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Turbinenboot schien abfahrbereit zu sein.
    »Mister Cutler, da kommen Sie ja endlich. Ich befürchtete bereits, dass Sie verschlafen haben könnten.« Aus dem Bughaus kam Feodora an Deck geklettert. Sie trug Reisekleidung, wie man sie bei einer Landpartie anziehen mochte, und in ihren Augen leuchtete die Abenteuerlust.
    »Keineswegs, Hoheit. Und so wie ich das sehe, haben wir auch noch nicht elf Uhr.«
    »Nichtsdestoweniger freue ich mich, dass wir nun ablegen können. Sie erinnern sich doch an die Geschichte mit der Abordnung Palastwachen. Ich bin mir nicht sicher, wie lange mein Verschwinden folgenlos bleiben wird.«
    »Und ablegen können wir tatsächlich«, rief Parsons. »Die Turbinia ist beladen und bereit. Steigen Sie ein, dann sind wir unterwegs.«
    »Einen Augenblick«, sagte Cutler. »Ich habe noch eine Kleinigkeit zu erledigen. Die anderen sollen bereits an Bord gehen. Ich bin gleich wieder da.« Er blickte Feodora bedeutungsvoll an. »Hoheit, würden Sie mich begleiten?«
    Feodora musterte ihn misstrauisch. »Was soll das? Versuchen Sie nicht, mich im letzten Moment von dieser Reise auszuschließen! Sie brauchen mich, um … «
    »Ja, ich weiß«, unterbrach Cutler sie, bevor sie sich verplappern konnte. »Genau darum geht es, wenn Sie verstehen, was ich meine. Also holen Sie bitte, was Sie benötigen, und kommen Sie mit mir.«
    Mit offensichtlichem Widerwillen verschwand Feodora unter Deck, nur um gleich darauf wieder aufzutauchen. Anschließend folgte sie Cutler, als dieser das Embankment überquerte und auf die angrenzende Arundel Street zusteuerte.
    »Was haben Sie vor?«, fragte sie. »Warum schreiben wir den Brief nicht während der Fahrt an Bord?«
    »Haben Sie noch einen Moment Geduld«, bat Dunholms ehemaliger Sekretär sie. »Sie werden es gleich erfahren. Da sind wir schon.« Er deutete auf eine geschlossene Kutsche mit zugezogenen Fenstern, die am Straßenrand stand, von der Turbinia aus aber nicht zu sehen war. Als sie näher kamen, sprang der Kutscher, ein schmierig wirkender Kerl, von seinem Kutschbock und öffnete mit einem wortlosen Nicken die Kabine. Sie kletterten ins Innere, wo sie ein hagerer Mann erwartete, dessen indische Wurzeln nicht zu übersehen waren.
    »Mister Khan, schön, dass Sie es einrichten konnten«, begrüßte Cutler den Inder. »Sie wissen, was ich mir von Ihnen erhoffe?«
    Sein Gegenüber nickte. »Mister Peabody und Ihr Schreiben haben mich umfassend unterrichtet.«
    »Vortrefflich.« Cutler wandte sich an Feodora. »Hoheit, das ist Mister Khan. Er wird Sie mit einem faszinierenden Teilfeld der Magie vertraut machen.«
    Der Inder legte die Hände zusammen, deutete im Sitzen eine Verbeugung an und ließ seine weißen Zähne aufblitzen. »Es wird mir ein Vergnügen sein.«
    »Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite«, erwiderte Feodora. »Hoffe ich … «, setzte sie mit einem Seitenblick auf Cutler hinzu.
    »Hoheit, es tut mir leid, dass das alles so ohne Vorwarnung auf Sie zukommt, aber die Zeit drängt.« Er griff in seine Tasche und holte ein Schreiben hervor. »Ich habe, gemeinsam mit Mister Peabody, heute Morgen bereits den falschen Brief vorbereitet, mit dem wir Wellington überzeugen wollen, von seinen Plänen Abstand zu nehmen. Bitte lesen Sie ihn, und setzen Sie danach, wie verabredet, die Unterschrift und das Siegel darunter.« Er klappte ein Schreibbrett aus der Wand der Kutsche und hielt der Prinzessin den Brief hin.
    »Versprechen Sie mir, dass Sie mich danach nicht zurücklassen!«, forderte Feodora streng.
    Cutler seufzte. »Ich verspreche es.«
    Die junge Frau nahm den Brief entgegen, überflog ihn und nickte. Mit einem Füllfederhalter, den Cutler ihr hinhielt, signierte sie schwungvoll das Schreiben. Danach setzte sie das Siegel neben die tatsächlich täuschend echt wirkende Unterschrift. Ich bete, dass Ihre Majestät von dieser Fälschung niemals erfährt , dachte Cutler.
    »Und nun?«, wollte Feodora wissen, nachdem sie ihm den Brief zurückgereicht hatte.
    »Jetzt wird Mister Khan uns hypnotisieren, damit wir vergessen, was wir soeben getan haben«, eröffnete Cutler ihr.
    »Hypnotisieren?«, wiederholte die Prinzessin ungläubig.
    Dunholms ehemaliger Sekretär nickte. »Denn sehen Sie, es besteht die Gefahr, dass Lordmagier Wellington, der ein hervorragender Telepath ist, unseren Schwindel durchschauen wird, solange wir wissen, dass wir ihm eine Fälschung überbringen. Aus diesem Grund wird uns Mister Khan nun glauben machen, wir hätten ein

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