Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Titel: Magierdämmerung 03 - In den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
Vom Netzwerk:
Zombiesoldaten schließlich nicht gefährlich werden. Andere Waffen als Gewehr und Fadenbündel würden ihnen nicht zur Verfügung stehen, und gegen beides war das Luftschiff geschützt. Es genügte also, wenn er vor einem möglichen Landgang eine wohlgemeinte Warnung äußerte. Und vermutlich kam es gar nicht zu einer Landung. Die Gladius Dei würde die Quelle höchstwahrscheinlich aus der Luft bombardieren.
    »Sie wirken so nachdenklich«, stellte Diodato fest, nachdem sie eine Weile wortlos in Richtung Kraterrand spaziert waren.
    »Ich frage mich gerade, was uns erwartet, wenn wir die Wahre Quelle erreichen. Sind Ihre Leute darauf vorbereitet, dem zu begegnen, was Wellington an bösen Überraschungen für mögliche Angreifer vorbereitet hat?«
    »Was glauben Sie, womit wir zu rechnen hätten?«
    Holmes zuckte mit den Schultern. »Wellington ist ein erfindungsreicher Kopf«, sagte er und versuchte dabei, möglichst arglos zu klingen. »Ich traue ihm eine Menge Teufeleien zu.«
    »Aber was genau er vorhat, wissen Sie auch nicht?«
    »Wie sollte ich?«, fragte Holmes und sah Diodato mit gehobener Augenbraue an.
    »Nun ja, Sie befanden sich in seiner Gefangenschaft«, erwiderte die Magieragentin. »Neigen Größenwahnsinnige nicht dazu, ihre Pläne preiszugeben, wenn sie den Sieg sicher in ihrer Hand wähnen? Wellington hätte Ihnen etwas erzählen können, bevor es Ihnen gelang, von Bord der Nautilus zu fliehen.«
    Holmes schüttelte den Kopf. »Ich bedaure. Wellington hört sich zwar durchaus gerne reden, aber diesbezüglich hüllte er sich bislang stets in Schweigen. Abgesehen davon hat er auch gar nicht mit uns gesprochen, während wir gefangen waren. Er hat uns einfach nur in dieser ekligen Wand hängen lassen – vermutlich als Bestrafung dafür, dass wir vorher seine schöne Guildhall ruiniert hatten.« Holmes warf Diodato einen fragenden Blick zu. »Wussten Sie eigentlich, dass dieses Tauchboot, das Wellington weiß der Teufel wo aufgetrieben hat, lebendig ist? Dass es ein wirklich bizarres Monstrum, halb Tier und halb Maschine, ist?«
    »Miss Potts deutete dergleichen an, ohne jedoch Genaueres sagen zu können«, gab Diodato zurück. »Wir wissen lediglich, dass dieses Tauchboot schnell ist, denn vom Öffnen der Wahren Quelle bis zu Wellingtons Ankunft in London sind kaum mehr als drei Tage vergangen.«
    Das hatte Holmes noch gar nicht so genau nachgerechnet, aber jetzt, da er darüber nachdachte, merkte er, dass es stimmte. »Viel mehr weiß ich auch nicht«, gestand er. »Ich habe das Boot nur von innen gesehen und dann, nach unserer Flucht, als dunklen Körper, der bei Nacht und fast vollständig unter Wasser liegend vor uns davonfuhr. Eins ist jedoch klar: Ich bin froh, dass die Gladius Dei fliegen kann. Diesem gepanzerten Seeungeheuer würde ich ungern an der Küste der Wahren Quelle begegnen.« Er verzog das Gesicht.
    Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her auf den Kraterrand zu. Dann ergriff Holmes seinerseits das Wort: »Sagen Sie: Wenn wir die Wahre Quelle erreichen, was haben Sie dann eigentlich vor? Wie wollen Sie sie bezwingen?«
    Diodato schwieg einen Moment lang. Sie schien sich nicht sicher zu sein, wie und ob sie darauf antworten sollte. »Möchten Sie, dass ich ganz offen bin?«, fragte sie schließlich.
    »Ich bitte darum«, erwiderte Holmes. »Ich bin ein großer Freund offener Worte; ein Grund, weswegen es stets mehr Menschen gibt, die mich nicht leiden können, als solche, die mich mögen.«
    »Ich weiß auch nicht, wie wir mit der Quelle umzugehen gedenken – und das stört mich durchaus.«
    »Was soll das heißen: Sie wissen es nicht? Ich dachte, Sie leiten diese Expedition? Oder sollte ich meinen Charme an die falsche Person verschwendet haben?« Er sagte es im Scherz, aber etwas verspätet wurde ihm klar, dass Lionida sicher imstande war, die Fassade aus Heiterkeit zu durchschauen und das unbeabsichtigte Bekenntnis dahinter zu bemerken. Verdammt, schalt er sich. Du wirst nachlässig.
    »Ich fürchte, ja«, bestätigte Diodato nickend, und für eine Schrecksekunde fragte sich Holmes, ob sie damit auf seine Worte oder seine Gedanken antwortete. Hinter dieser unseligen gelb getönten Brille konnte man niemals erkennen, ob sie gerade in der Wahrsicht war oder nicht. »Ich bin auch nicht mehr als eine Soldatin in diesem Spiel – begabter als die meisten anderen, das wohl, aber das heißt noch lange nicht, dass man mich in alles einweiht.«
    Ein Anflug von Ärger lag in ihrer

Weitere Kostenlose Bücher