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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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was dort im Osten lag, waren eingetragen.
    »Das Einzige, was ich dort sehe, ist Hèlofen«, murmelte er. »Angesichts dessen, was wir über diesen Ort gehört haben, werden sie doch wohl nicht genau dorthin marschieren?«
    »Vielleicht haben sie keine andere Wahl, jetzt, da Hochkönig Blaine diese Seite des Flusses erreicht hat«, antwortete Linnet.
    »Vielleicht nicht«, gab Tipperton zurück, faltete seine Skizze und schob sie wieder in den wasserdichten Beutel zurück. »Siehst du etwas von Nix und Farly und Dinly? Wir müssen das hier im Lager melden.«
    Linnet schüttelte den Kopf.
    Also warteten sie und beobachteten den Feind. Einige Kerzenstriche später glitten sie vorsichtig den Hang hinab, holten ihre Ponys und ritten weiter nach Osten, der marschierenden Truppe nach. Langsam wurde es Abend.
     
    In dieser Nacht wurden die Schreie und das Stöhnen der schwer verletzten Fäuste von Rakka nach und nach schwächer, bis sie schließlich ganz verstummten. Kurz darauf kamen grimmige Zwerge ins Lager zurück und wischten sich das Blut von ihren Klingen.
    Der kalte Wind aus Garia blies derweil mit unverminderter Kraft über die Legion und das Heer.

19. Kapitel
     
    »Meiner Treu!«, zischte Tipperton, als der Morgen graute. »Sieh dir das an.«
    »Bei Adon!«, entfuhr es Linnet. »Hèlofen!«
    Sie lagen bäuchlings auf einem Grat und spähten nach Osten auf das Lager der Fäuste von Rakka. Unter dem bleiernen Himmel sahen sie einen gewaltigen Schlund in der Erde. Die ihnen zugewandte Seite war nur ein zerklüfteter Felsvorsprung, der in einem dunklen Dunst am nordöstlichen und südöstlichen Horizont verschwand. Trotzdem konnten sie in der Ferne die andere Seite sehen, die sich steil erhob. Darüber schwangen sich Hügel und jenseits davon Berge. Die beiden konnten von ihrem Standort aus zwar nicht genau auf den Boden des Schlundes sehen, aber etwa zwei Werst entfernt und dreihundert Meter tief entdeckten sie dann doch den Grund. Nach links senkte er sich ab und entzog sich vollkommen ihrem Blick. Wo sie den Grund erkennen konnten, sahen sie schwarze, zerklüftete Steine, die sich über weite Flächen erstreckten. Aus düsteren Spalten quoll Rauch, der von dem kalten Wind gepackt und zu grauen Nebelschwaden ausgedehnt wurde. An anderen Stellen stieg gelber Dampf aus der Erde, der sich mit anderen Dämpfen mischte und den westlichen Teil des Bodens unter einer tödlichen, ekelhaft braunen Dunstschicht verdeckte. Der Gestank war beinah unerträglich und verhinderte, dass sie noch mehr auskundschatten konnten. Wenigstens stand vollkommen außer Frage, dass dies hier tatsächlich Hèlofen war.
    »Himmel, wie muss es erst auf dem Grund stinken, wo der Wind von den Bergen nicht hingelangt?« Linnet verzog angewidert ihr Gesicht.
    »Grauenvoll, wenn du mich fragst«, erwiderte Tipperton. »Ryn hat gesagt, dass die Dämpfe tödlich sind, wenn die Luft in dem Trichter stillsteht.«
    »Meiner Treu, ich würde es hassen, mit diesem Gestank in der Nase sterben zu müssen.«
    »Dann sollten wir beten, dass wir nicht in den Hèlofen hinein müssen«, sagte Tipperton grinsend.
    Sie warteten und beobachteten, wie die Fäuste von Rakka ihr Lager abbrachen. Aber sie rückten nicht ab. Der Vormittag näherte sich dem Mittag, aber unten änderte sich nichts.
    »Sieh dort«, meinte Linnet schließlich. »Kommt dort das Heer des Hochkönigs?«
    Tipperton spähte nach Westen, dorthin, wohin Linnet zeigte. In der Ferne erstreckte sich entlang dem Rand einer gewaltigen Klippe eine berittene Streitmacht. Sie zog sich über mehrere Meilen hin, und einige Männer trotteten zu Fuß neben den Reitern her. Tipperton betrachtete sie lange, während ein düsterer Verdacht in ihm keimte. Und schließlich sah er in der Vorhut …
    »Eine Fahne, eine rotschwarze Fahne«, knirschte er. »Das ist nicht das Heer des Hochkönigs.«
    »Wessen dann?«, wollte Linnet wissen.
    »Ich glaube, es könnten die Südländer sein, die Hyrinianer, Kistaner und Chabbaner.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich habe sie in Valon gesehen, als Beau, Phais Loric und ich das Land durchquert haben. Außerdem ist diese Fahne, die sie mit sich führen, Modrus Banner.«
    Der Heereszug näherte sich stetig, und schließlich konnte Tipperton die Standarte, der er folgte, deutlich erkennen. Im Wind flatterte ein Ring aus Feuer auf schwarzem Grund.
    »Es ist Modrus Banner, Linnet. Einer von uns muss diese Neuigkeit zum …«, begann Tipperton, doch Linnets Zischen unterbrach

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