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Magiermacht (Mithgar 05)

Magiermacht (Mithgar 05)

Titel: Magiermacht (Mithgar 05) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. Mc Kiernan
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sattelte.
     
    »Mach dir keine Sorgen, Beau«, meinte Tipperton, als sie von dem bewaldeten Hügel hinunter zur Straße ritten. Das Packtier trottete hinter ihnen her. Mittlerweile hatten sie ihm auch noch den Kieferreisig aufgebunden, aus dem Beau Besen gebunden hatte. »Du wirst es schon noch lernen.«
    »Ich habe meinen ganzen Vorrat an Kieseln verschleudert und den Stamm nur einmal getroffen. Wenn das ein Rukh gewesen wäre, hätte ich ihn nur dann getötet, wenn er mindestens drei Meter groß und so breit wie ein Scheunentor gewesen wäre.« Beau lächelte bedauernd, und Tipperton lachte.
    Guter Dinge ritten sie zur Querlandstraße und schlugen den Weg nach Osten ein. Ihr Lächeln verging ihnen jedoch rasch, denn vor sich sahen sie das dunkle Dickicht des Ödwaldes. Sie holten tief Luft, sahen sich an und ritten den Abhang hinunter zu einer kleinen Ebene, die zu der Steinbogen-Brücke führte. Tipperton hob die Hand und zügelte sein Pferd. Beau blieb neben ihm stehen. »Hör zu, Wurro«, erklärte Tipperton. »Ich habe noch mal darüber nachgedacht. Du musst nicht weiter mit mir reiten. Bis jetzt haben wir Glück gehabt, aber ich glaube …«
    »Ach Tip!«, unterbrach Beau ihn, »halt die Klappe.« Er spornte sein Pony an und ritt auf die Brücke.
    Tipperton schüttelte bedauernd den Kopf, trieb sein eigenes Pony an und folgte Beau auf die schneebedeckte, mit Steinen gepflasterte Brücke.
    Sie überquerten den Caire und überschritten damit die Grenze zum Land Rhon. Die andere Grenze des keilförmigen Reiches, das auch als »der Pflug« bekannt war, bildete der Fluss Tumbel. Die Flüsse vereinigten sich im Süden und bildeten dort die Spitze des Pfluges. Im Norden reichte das Land bis an den Kamm des Rigga-Gebirges.
    Hinter dem Fluss stieg die Straße wieder an und verlief schnurgerade durch das finstere Herz des Ödwaldes, dem schlimmsten Abschnitt dieser ohnehin unwirtlichen Gegend.
    An den Lagerfeuern erzählte man sich düstere Geschichten von einsamen Reisenden oder kleinen Gruppen, die sich in dieses finstere Dickicht wagten und nie mehr gesehen wurden. Einige Geschichten wollten gar von Karawanen und Einheiten bewaffneter Krieger wissen, die in schwarzen Nächten grimmige Monster zurückschlagen mussten, die kaum zu erkennen waren. So mancher hatte angeblich sein Leben an diese geisterhaften Kreaturen verloren. Fast alle machten einen Bogen um dieses Land, außer denen, die von allerlei Umständen gezwungen waren, es zu durchqueren, und den Abenteurern, die nach Ruhm und Ehre dürsteten. Doch nur wenigen war es beschieden, den Erfolg zu genießen. Angeblich lebten hier viele verschiedene Bestien, und auch das Gezücht trieb sich recht zahlreich in der Umgebung herum.
    Diesen düsteren Ort betraten unsere beiden kleinen tapferen Wurrlinge und folgten einem Weg, der sie auf den nächsten achtzig Meilen nicht mehr aus den Klauen der Furcht lassen würde.
    Tipperton und Beau spürten, wie ihre Herzen vor Angst bei dem Gedanken hämmerten, diesen schrecklichen Wald mit seinen namenlosen Gefahren zu betreten. Aber sie hatten keine andere Wahl und ritten weiter. Das schwache Winterlicht schien durch die kahlen Äste und Zweige.
    Um sie herum lauerte der finstere Wald, in dem sich die Schwärze wie in Becken aus Finsternis sammelte. Verkümmertes Unterholz krallte sich verzweifelt in den gefrorenen, felsigen Boden, und die kahlen Zweige reckten sich aus dem dunklen Schnee in den bleiernen Himmel. Sie schienen nach allem klauben zu wollen, was auch nur in ihre Nähe kam.
    Beau spähte in das finstere Dickicht. »Himmel, Tip«, zischte er, »wenn etwas ein schwarzes Herz hat, dann dieser Wald.«
    Tipperton nickte grimmig und trieb sein Pony weiter.
    Sie ritten den ganzen Tag weiter nach Osten, und wenn sie ihre Ponys am Zügel führten, gingen sie zügig voran. Sie wollten keinen Augenblick länger als unbedingt nötig an diesem tristen Ort verbringen.
    Sie hatten die Mitte des Waldes noch nicht erreicht, als die Sonne langsam unterging, und es dunkel wurde. Zögernd verließen sie die Straße und suchten in dem finsteren Dickicht einen Lagerplatz. Am liebsten hätten sie darauf verzichtet, auch nur eine einzige Nacht hier zu verbringen, aber sie beherzigten Gamans Ratschlag, nur am Tage zu reiten. Deshalb suchten sie nach einem abgelegenen Plätzchen. Schließlich gelangten sie auf eine kleine Lichtung. Während Beau mit den Kiefernbesen zum Weg zurückging und ihre Spuren verwischte, band Tipperton den Ponys

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