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Magiermacht (Mithgar 05)

Magiermacht (Mithgar 05)

Titel: Magiermacht (Mithgar 05) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. Mc Kiernan
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ausbilden lassen. Als Delgar mir das Buch gegeben hat, ist mir irgendwie ein Licht aufgegangen. Seitdem wusste ich, was meine wahre Berufung ist.«
    Tipperton lächelte Beau bedauernd an. »Du kannst deine Zauberer und ihre Bücher gern behalten. Ich halte mich lieber daran, Getreide zu mahlen.«
    Sie ritten eine Meile ruhig weiter. Aber schließlich drehte sich Tipperton zu Beau herum. »Weißt du, Wurro, in dir steckt viel mehr, als man auf den ersten Blick sieht.«
    Kurz vor Sonnenuntergang schlugen sie in einem Wäldchen ihr Lager auf. »Dort sind wir gut versteckt, falls eine Bande der Brut hier entlang kommen sollte«, meinte Tipperton.
    »Und es ist schön windgeschützt.« Beau schaute zu den Bäumen hinauf, deren Zweige im Wind schwangen. »Ich wünschte, wir könnten ein Feuer machen und einen Tee kochen.«
    Tipperton schüttelte den Kopf. »Gamans Ratschlag war klug, denke ich. Reist zwischen Morgengrauen und Dämmerung und entzündet keine Feuer. «
    »Auch wenn ihm der Kamm schwillt, hatte Prell ebenfalls recht«, gab Beau zu. »Als er uns geraten hat, dicke Mäntel und warme Socken und Stiefel anzuziehen. Ohne Feuer ist es in der Nacht empfindlich kalt.«
    Tipperton grinste etwas gequält. »Am Tag auch, Beau. Vor allen Dingen, wenn der Wind noch stärker wird.«
    Beau seufzte, zupfte die letzten Kletten aus dem dicken Winterfell der Ponys und schob die Bürsten wieder in die Satteltasche. »Wie weit sind wir wohl gekommen, was schätzt du?«
    »Fünfundzwanzig Meilen, denke ich«, erwiderte Tipperton, während er Dörrfleisch und Zwieback herausholte. Dann zog er die Karte aus seiner Satteltasche, die Tessa ihnen mitgegeben hatte. Er warf einen kurzen Blick darauf. »Morgen sollten wir den Rand der Wildberge erreichen. Zwei Tage danach sollten wir zu der Steinbogen-Brücke an der Ödfurt über den Caire gelangen.«
    Beau atmete einmal tief durch. »Und am nächsten Tag sollten wir die Grenze des Ödwaldes passieren.«
    In der aufziehenden Dunkelheit sah Tipperton seinen Gefährten an und nickte ernst, während der eisige Wind durch die kahlen Zweige fuhr, die wie Gebeine klapperten.

8. Kapitel
     
    Die dünne Sichel des Mondes war kaum aufgegangen, als auch schon der erste Silberstreif im Osten den kalten Tagesanbruch ankündigte. Beau hatte die letzte Wache. Er weckte Tipperton und versorgte anschließend die Ponys. Nachdem die beiden Bokker selbst etwas kaltes Dörrfleisch gefrühstückt hatten, brachen sie das Lager ab, sattelten die Pferde, beluden das Packpony und zogen weiter nach Osten. Wie zuvor legten sie über den Tag verteilt kleine Pausen ein und tränkten die Tiere. Am späten Nachmittag sahen sie endlich eine niedrige Hügelkette quer vor sich, die sich in der Ferne im Norden und Süden verlor.
    »Die Wildberge«, erklärte Tipperton.
    Als Antwort bekam er von Beau ein einsilbiges »Mm« zu hören. Gemächlich trotteten sie weiter.
    Als die Sonne sich dem westlichen Horizont näherte, ritten sie über die Querlandstraße, die sich aus dem Nordwesten hinabschlängelte und dann nach Osten abschwenkte. Sie lag unter einer Schneedecke begraben, die von zahllosen Karawanen festgetreten und in der winterlichen Kälte festgefroren war. Nach Osten führte der Handelsweg in die schneebedeckten Hügel, und sie folgten ihm. Die Hänge waren kahl und karg, bis auf einen vereinzelten Baum hier und da oder ein kleines Dickicht.
    Beau seufzte und sah sich in der trostlosen Landschaft um.
    »Warum haben sie hier überhaupt eine Straße durch den Wald geschlagen, Tip? Ich finde die Strecke schlecht gewählt, mit dem Ödwald direkt voraus und dem Grimmwall dahinter …«
    »Vermutlich ist es der schnellste Weg auf die andere Seite der Gebirgskette«, erwiderte Tipperton. »Du hast die Karte doch selbst gesehen. Die Händler müssten sehr weit nach Süden ausweichen, wenn sie einen anderen Pass finden wollen als den Crestan.«
    »Ja, aber die Nähe des Ödwaldes …«
    »Deshalb reisen die Karawanen der Händler immer gut bewaffnet, Beau, und immer in großer Zahl.«
    Beau nickte bedrückt. Sie ritten schweigend weiter, bis Tipperton sagte: »Ich glaube mich erinnern zu können, dass man früher mehrmals versucht hat, ein Fort am anderen Ende dieses Bergkamms zu errichten. Mit einer Garnison Soldaten, welche die Reisenden beschützen sollte. Aber jedes Mal, wenn sie es versucht haben, wurde das Fort abgebrannt … oder vollkommen niedergerissen.«
    Beau sah ihn bestürzt an. »Niedergerissen? Wer vermag

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