Magiermacht (Mithgar 05)
welcher Macht …?«
Tippertons Frage blieb unbeendet, als Talarin um Ruhe bat. Erneut drehte sich der Lord des Verborgenen Tales zu Eloran herum, aber es war Rael, welche fragte. »Gibt es noch mehr Neuigkeiten, Alor Eloran?«
»Jawohl«, erklärte der Dylvan. »Ich bin zuvor beim Hochkönig Blaine gewesen. Modru von Gron hat einen gewaltigen Krieg begonnen.«
Wieder murmelten die Elfen leise, diesmal jedoch wütend. Denn Elorans Worte stammten vom Hochkönig selbst und bestätigten endlich, was sie bis jetzt nur vermutet hatten. Doch sie verstummten sofort, als Eloran den Bericht fortsetzte. »Eine Horde der Rûpt hat die Garnison des Hochkönigs Blaine in der Feste Challerain zerstört …«
»Meiner Treu!«, rief Beau. Der Schock über diese Nachricht legte sich auf die ganze Versammlung.
»… König Blaine und seine kleine Kompanie führen jetzt ein Rückzugsgefecht und hoffen, dass andere in die Schlacht eingreifen. Bevor die Garnison fiel, hat der Hochkönig die Signalfeuer entzünden lassen. Sie rufen nach einer Allianz aus Menschen, Elfen, Zwergen und Magiern, um sich dieser gewaltigen Bedrohung entgegen zu stellen.«
Erneut flüsterten die Elfen miteinander. Beau jedoch drehte sich zu Tipperton herum. »Also wirklich!«, beschwerte er sich. »Er hat uns vollkommen übergangen. Was ist mit den Wurrlingen? Weiß der Hochkönig vielleicht nicht mal, dass es uns gibt?«
»Pah!«, meinte Aleen beschwichtigend. »Er hat auch viele andere nicht erwähnt, mein Freund. Die Verborgenen, die Utruni, die Kinder des Meeres, die Phaels und viele andere. Aber keine Angst, denn obwohl Ihr und sie nicht namentlich erwähnt wurdet, seid Ihr alle Freies Volk, und werdet am Ende Euer Gewicht in die Waagschale werfen müssen.«
Talarin hob die Hand, und langsam ebbte das Gemurmel ab. »Eloran, ich möchte Euch in meinen Gemächern befragen. Aber zunächst braucht Ihr Ruhe, eine Erfrischung und eine Mahlzeit.« Talarin gab Vanidor ein Zeichen, bevor er sagte. »In acht Kerzenstrichen, neh?«
Vanidor trat neben den Dylvan, und Eloran neigte zustimmend den Kopf. Dann folgte er Vanidor aus der Halle.
Talarin wandte sich an die Versammelten. »Es ist nicht so, als hätten wir dies nicht bereits erwartet. Modru, Gyphons oberster Knecht, hat einen Krieg um die Vorherrschaft über Mithgar begonnen. Doch Adon steht zu seinen Völkern, und wir werden obsiegen. Lasst uns diesen Wechsel der Jahreszeiten seiner Sache widmen.« Talarin hob seinen Kelch. Alle Elfen standen auf und taten es ihm gleich. »Für Adon und Mithgar!«, rief er.
Wie eine Stimme donnerte die Erwiderung der Versammelten durch die Halle: »Für Adon und Mithgar!« Tipperton und Beau stimmten aus ganzem Herzen mit ein.
Dann gab Talarin dem Harfenspieler ein Zeichen, und er begann ein aufwühlendes Lied. Die Töne schwebten über die Versammelten und setzten ihre Herzen in Flammen. Die Stimmen erhoben sich und begleiteten die Melodie. Die Lian vereinten sich in der Harmonie des Gesanges. Sie sangen in Sylva, und keiner der beiden Wurrlinge kannte den Text. Aber sie folgten Aleens flüsternder Übersetzung und sangen mit:
In Lianion, dem Ersten Land, in Adonar so schön …
Als das Lied endete, erhoben alle mit einem lauten Schrei ihre Kelche und stürzten den Inhalt hinunter. Anschließend erhoben sich die Lian und verließen die Halle, ohne weitere Worte zu verlieren.
Tipperton und Beau wollten ebenfalls gehen, aber Rael flüsterte Lord Talarin etwas zu. Er rief die beiden zu sich. Als sie auf das Podest traten, sagte er: »Als Vertreter Eures Volkes möchte ich Euch ebenfalls in meine Gemächer bitten. Denn wir haben viel zu besprechen und ich möchte, dass Ihr mich beratet.«
Tipperton schaute Beau an, der ebenso verblüfft war wie er selbst. »Wohlan, mein Lord«, sagte er zu Talarin. »Ich kann nicht gerade behaupten, dass wir für unser Volk sprechen, aber wir fühlen uns geehrt, Euch so gut zu dienen, wie wir können.«
»Allerdings, ja.« Beau nickte heftig.
Talarin lächelte. »Dann also erwarte ich Euch in acht Kerzenstrichen in meinen Gemächern.«
»… nicht nur die Rûpt, sondern vielleicht auch die Lakh von Hyree und aus Kistan«, erklärte Faeon.
»Ihr habt recht, Jaian«, meinte Vanidor und nippte nachdenklich an seinem Tee.
Sie saßen in einer Stube in Talarins Räumen, Talarin, Rael, Faeon, Vanidor, Gildor, Eloran, Tipperton und Beau.
»Das verstehe ich nicht«, meinte Tipperton und sah Faeon an.
»Die Kistanier und
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