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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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leertrank. Wir saßen noch eine Weile zusammen am Feuer, dann
konnte ich ein Gähnen nicht mehr unterdrücken. Eldoras wies auf ein Lager aus
Decken und Fellen. »Leg dich schlafen, Elvin. Das wird dir gut tun, morgen wird
ein anstrengender Tag.« Auch Bari wünschte mir eine gute Nacht.
    Ich trat auf die Felle zu und bemerkte, dass es die gleichen waren, in
denen ich das letzte Mal geschlafen hatte. Unentschlossen kaute ich auf meiner
Unterlippe herum. Mein Blick huschte zurück zum Feuer, Bari und Eldoras
bemerkten mein Zögern nicht, sie waren in ein Gespräch vertieft. Mein Blick glitt
weiter zu Kogan. Mit kaltem Blick beobachtete er mich. Blieb wieder an meinen
Augen hängen. Lächelte böse. Ich schluckte, drehte mich wieder weg. Ich hatte
keinen Zweifel daran, dass es seine Decken und Felle waren. Da kam mir ein
anderer Gedanke. Es musste ihm ganz und gar nicht gefallen, dass ausgerechnet
ich auf seinem Lager schlafen sollte. Ich überlegte noch einen Augenblick und
drehte mich dann gegen jede Vernunft nochmal zu ihm um. Diesmal war ich
diejenige, die lächelte, ehe ich mich ein wenig übertrieben in die Felle
kuschelte. Der Blick mit dem er mich daraufhin bedachte war mörderisch.
     
    Ich konnte sehr lange nicht einschlafen. Ich hatte mich Richtung
Felswand gelegt, sodass niemand bemerkte, dass ich nicht schlief. Was war nur
mit mir los? Man fiel nicht einfach so bewusstlos um…genauso, wie dass kein
normaler Traum gewesen war. Er war mir so real vorgekommen.
    Ich dachte an die Nacht zurück, in der ich entführt wurde. Ein
ähnliches Gefühl hatte mich aus dem Schlaf gerissen, doch es war anders,
beständiger, stärker, gewesen. Als ich erwachte stand Kogan vor meinem Bett und
bemerkte zuerst nicht, dass ich wach war. Er wirkte irgendwie hypnotisiert. Ich
konnte ihn allerdings schlecht fragen, ob er auch ein ähnliches Gefühl bei
unserer ersten Begegnung hatte…
    Dann hatte er mich bewusstlos geschlagen und ich hatte diesen anderen
Traum, der eigentlich kein Traum war…und heute wieder, erst dieses Gefühl, dann
die Bewusstlosigkeit und der Traum…ich wusste nicht, was ich davon halten
sollte. Und ich verstand das alles nicht. Je mehr ich darüber nachdachte, desto
verwirrender wurde das alles.
    Würden die anderen mich für verrückt halten, wenn ich ihnen von den
Träumen erzählte? Oder mich gar für eine Hexe oder Magierin halten? Das wäre
gar nicht gut, also beschloss ich mein Geheimnis lieber für mich zu behalten.
    Irgendwann zwischen meinen wirren Gedanken, merkte ich, dass das
Wasser, das ich von Eldoras bekommen hatte, seinen Weg durch meinen Körper
gefunden hatte und jetzt wieder hinaus wollte. Ich wusste nicht, wie lange und
ob ich überhaupt geschlafen hatte. Langsam und so leise ich konnte, richtete
ich mich auf. Das Feuer war erloschen, allein die Glut glitzerte noch rötlich
in der Höhle. Ich erkannte Bari und Eldoras, die dicht aneinander gekuschelt schliefen.
Liv und Dalan schliefen ebenfalls auf ihren Fellen. Sofort verließ mich mein
Mut. Wenn die Vier hier in der Höhle schliefen, konnte das nur bedeuten, dass
Kogan vor der Höhle Wache hielt. Würde er mich überhaupt aus der Höhle lassen?
Leise, um die anderen nicht zu wecken, stand ich auf und schlich zum
Höhlenausgang. Er war nicht da. Es wurde bereits hell. Vorsichtig schlich ich
weiter und spähte hinaus. Ich konnte ihn nicht sehen. Tala auch nicht. Gut, ich
würde mich beeilen und dann schnell wieder zurückkehren.
    »Was tust du hier draußen?« Ich erstarrte, hatte noch keine drei
Schritte aus der Höhle gemacht. Verdammt! Ich drehte mich um. Er saß über dem
Höhleneingang auf einem Felsen, Talas Kopf in seinen Schoß gebettet, seine
beiden Schwerter griffbereit neben sich liegen. Als ich keine Antwort gab,
stand er auf, nahm seine Schwerter und sprang anmutig hinunter. Er kam auf mich
zu. »Ich würde dir nicht raten, dass wie einen Fluchtversuch aussehen zu
lassen«, knurrte er. Jetzt stand er direkt vor mir. Hasserfüllt sah er mich an.
»Also nochmal, was willst du hier draußen?«
    »Ich wollte nur schnell hinter den Büschen dort verschwinden…ich muss…«
Hilflos gestikulierte ich mit den Händen. Ich reckte das Kinn, wollte nicht so
hilflos und schwach auf ihn wirken. Ich sah ihm an, dass er mir nicht glaubte.
    »Tala wird dich begleiten, beeile dich! Und ich an deiner Stelle würde
nicht versuchen wegzulaufen!« Die Drohung war unmissverständlich. Leichtfüßig
sprang die Wölfin an die Seite ihres

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