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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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und fluchte
innerlich. Er hatte also bemerkt, dass ich ihn intensiv beobachtet hatte…
    »Ich habe mich nur gefragt…ob du…und…ob es möglich ist…«, setzte ich
verlegen an, doch er unterbrach mich.
    »Du hast dich gefragt ob Bari und ich ein Paar sind obwohl wir nicht
der gleichen Rasse entstammen, richtig?« Ich nickte.
    »Es tut mir leid…es geht mich nichts an und wir kennen uns ja kaum…es
ist mir vorhin nur aufgefallen…« Stockend brachte ich die Worte hervor. Wieso
konnte ich jetzt nicht einfach im Boden versinken?
    »Es ist schon okay. Ich liebe Bari seit wir Kinder waren, es hat nie
eine andere Frau für mich gegeben. Du weißt glaube ich, dass wir alle zusammen
aufgewachsen sind oder? Gut, wir kennen uns also schon unser ganzes Leben,
wurden zusammen als Krieger ausgebildet, haben zusammen gekämpft und gelacht.
Es gibt nichts, was wir nicht über den anderen wissen und das gilt auch für die
anderen, dafür kennen wir uns alle viel zu gut und zu lange.
    Als ich sie das erste Mal gesehen habe, war es um mich geschehen. Und
ich hatte gerade einmal fünf Winter gesehen. Ihre Haare waren mir zuerst
aufgefallen, dieses Kirschrot. Damals waren sie noch lang und wehten im Wind,
während sie eine Stärke ausstrahlte und mich skeptisch mit ihren grauen Augen
betrachtete. Am Anfang war es sehr schwierig. Ich wollte ihr Beschützer sein
und ihr bei allem helfen, doch sie wies mich jedes Mal zurück. Dann war da noch
Liv um die ich mich kümmern musste und die zu der Zeit ein richtiger Quälgeist
war, musst du wissen. Nach kurzer Zeit taten die beiden sich zusammen und
verbündeten sich gegen mich, ich hatte keine Chance. Anstatt die beiden zu
beschützen, musste ich mich vor ihnen hüten.
    Doch ich ließ nicht locker und das merkte Bari. Irgendwann, als wir
älter wurden, suchte sie meine Nähe, meinen Blick. Sie war sehr unsicher,
immerhin war sie ein Mensch und ich ein Elf. Ich gestand ihr, dass ich sie
liebte und es für mich keine Rolle spielte, dass sie ein Mensch war, denn ich
liebte sie ihretwegen. Kurz nach meinem Geständnis passierte es dann und
seither sind wir unzertrennlich.«
    Ich hatte gebannt seiner Geschichte gelauscht. Er wirkte glücklich als
er die Erinnerung aussprach. Sie kannten sich also tatsächlich alle seit ihrer
Kindheit, wie sollte ich jemals ansatzweise dazugehören? Hatte ich tatsächlich
geglaubt vielleicht irgendwann auch ein Teil dieser Gruppe sein zu können? Ich
sollte den Gedanken ganz schnell wieder verwerfen. Da er mir von alleine schon
so viel erzählt hatte, fand ich es nicht richtig ihn weiter zu bedrängen und
schluckte meine Fragen hinunter.
    Bari kam zu uns, umarmte Eldoras von hinten. »Na ihr zwei, wollt ich
nicht langsam auch mal etwas essen? Oder erzählt mein Elf schon wieder unsere
ganze Lebensgeschichte, wie er mir seit unserer Kindheit hinterhergelaufen ist,
bis er mir irgendwann leidgetan hat und ich nachgegeben habe?« Verschmitzt
lächelte sie mich an und zwinkerte mir zu. Mit einer schnellen, unerwarteten
Bewegung zog Eldoras Bari zu sich herum und umarmte sie zärtlich.
    »Du konntest mir einfach nicht widerstehen, gib es zu!« Empört wollte
Bari sich losmachen und wehrte sich spielerisch gegen ihn. Ihre Gegenwehr
erstarb, als Eldoras seine Lippen zärtlich auf ihre presste und die beiden sich
zu einem leidenschaftlichen Kuss hinreißen ließen. Ein Stich durchzuckte meinen
Körper, so etwas würde ich nie haben können.
    Das war der Zeitpunkt, an dem ich mich aus dem Staub machen sollte, doch
der Gedanke alleine mit Kogan am Feuer zu sitzen widerstrebte mir genauso wie
Bari und Eldoras bei ihrem Kuss zuzusehen.
    Er würdigte mich keines Blickes als ich mich mit an das Feuer setzte.
Also saßen wir uns schweigend gegenüber und schauten in die Flammen. Dabei
waren wir uns des Kusses der anderen beiden deutlich bewusst.
    Irgendwann gesellten Bari und Eldoras sich zu uns. Entschuldigend und
mit geröteten Wangen lächelte Bari mich an. Ich gab ihr mit einem Lächeln
meinerseits zu verstehen, dass es okay war. »Kogan, würdest du Elvin vielleicht
auch etwas von dem Hasen geben?« Baris Stimme klang herausfordernd. Automatisch
zuckte sein Blick zu mir und blieb einen Herzschlag zu lang an meinen Augen
haften. Dunkelgrün, stellte ich fest. Dann reichte er mir wortlos eine
Hasenkeule. Sie schmeckte himmlisch. Erst jetzt merkte ich, wie ausgehungert
ich gewesen war. Eldoras reichte mir eine Schale mit Wasser, die ich dankend
annahm und sofort

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