Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
Vom Netzwerk:
ich ihn an.
    »Kogan, beruhige dich!« Es war Dalan, der auf ihn zutrat. Er legte
vorsichtig eine Hand auf seine Schulter. Nach einem endlos langen Augenblick
zog Kogan die Schwerter zurück. Liv, Bari und Eldoras hatten ihre Kämpfe
ebenfalls unterbrochen und starrten zu uns herüber. Langsam gingen Dalan und
Kogan in Richtung Höhle davon. Eldoras folgte ihnen. Dalan drehte sich noch
einmal zu mir um und warf mir einen besorgten Blick zu. Kaum waren die Drei im
Inneren der Höhle verschwunden, da eilten Liv und Bari zu mir. Sie halfen mir
hoch.
    »Alles okay mit dir«, fragte Bari. Ich nickte.
    »Du solltest versuchen Kogan nicht immer so zu reizen, ihr solltet euch
besser aus dem Weg gehen…« Liv klang irgendwie enttäuscht.
    »Es tut mir leid…«, brachte ich hervor. »Es ist nicht deine Schuld,
Elvin. Keine Sorge, du wirst ein neues Gewand bekommen, so kannst du wirklich
nicht weiter rumlaufen! Dalan und Eldoras werden das mit Kogan besprechen, dann
wird auch er es einsehen.« Jetzt lächelte sie wieder.
    »Außerdem haben wir jetzt etwas anderes mit dir vor!« Erstaunt und
immer noch unter Schock ließ ich mich von den beiden in den Wald führen.

*
     
    Durch den langen Ritt auf Talas Rücken war seine Wut weitgehend
verblasst. Er war heute so kurz davor gewesen, hatte die Beherrschung verloren.
Es hatte ihn beeindruckt, mit wie viel Hingabe sie beim Training versucht
hatte, seine Schläge zu blocken. Natürlich ohne Erfolg. Doch dann war sie
wieder einmal zu weit gegangen. Es ärgerte ihn, er hätte sie einfach ignorieren
sollen. Glücklicherweise war Dalan in solchen Momenten immer zur Stelle und
hatte ihn wieder zur Vernunft gebracht. Er und Eldoras hatten es tatsächlich
geschafft, ihn zu überreden ihr ein neues Gewand und Schuhe zu besorgen, sie
konnten immerhin nicht selber einfach in das nächste Dorf reiten ohne
Aufmerksamkeit zu erregen…und er hatte es getan. Es war Ironie, in einem Moment
wollte er sie töten, im Nächsten kaufte er ihr ein neues Gewand. Bei dem
Gedanken blitzen plötzlich hellblaue Augen, wie Aquamarin, in seinen Gedanken
auf. Wütend, ängstlich, stark. Er verbannte den Gedanken sofort wieder. Dass
ihre Augen ganz hübsch waren, änderte nichts an der Tatsache, dass sie ein
Mensch war!

*
     
    Sie hatten mich zu einer kleinen Quelle geführt. Es fühlte sich
wundervoll an. Sie war warm, zudem reinigte sie meinen Körper. Liv und Bari
hatten sich daran gemacht meine Haare zu entknoten und mit einer Tinktur
einzureiben, während ich selber meinen Körper damit einrieb. Es roch himmlisch.
Ich wusste nicht, wie lange wir im Wasser blieben, doch als wir hinausstiegen,
fühlte ich mich frisch und rein. Es war ein wundervolles Gefühl. Ich wollte
gerade in mein dreckiges Schlafgewand schlüpfen, als Liv mir ein hellbraunes
neues Gewand hinhielt. Es war schlicht, und doch konnte ich es kaum glauben.
    »Ist das etwa für mich«, fragte ich hoffnungsvoll.
    »Für wen soll es denn sonst sein?« Bari klang belustigt. »Wir könnten
doch kein Kleid zum Kämpfen anziehen.«
    »Aber ihr kämpft doch im Moment gar nicht. Zieht ihr etwa nie Kleider
an?« Erstaunt schaute ich von einem zum anderen.
    »Man muss immer auf mögliche Angreifer gefasst sein!« Achselzuckend
deutete Liv auf das Gewand. Ich nahm es und wollte hineinsteigen, zögerte jedoch.
»Woher habt ihr das?« Bari und Liv wechselten kurz einen Blick.
    »Kogan hat es aus einem Dorf besorgt und hier auf die Felsen gelegt,
während wir im Wasser waren«, antwortete Bari dann schlicht und deutete auf die
kleinen Felsen hinter ihr.
    »Zieh es jetzt endlich an.« Ungeduldig half Liv mir das Kleid
anzuziehen, auch wenn es mir nicht gefiel, dass ausgerechnet er mir ein Kleid
besorgt hatte, hatte er mich doch vor ein paar Stunden noch deswegen töten
wollen…
    Es passte wie angegossen. Schlicht und bequem saß es auf meiner Haut.
Zu dem Gewand hatte er mir noch ein paar Lederstiefel besorgt. Sie hatten die
gleiche Farbe wie das Kleid und gingen bis kurz über meinen Knöchel. Liv und
Bari begutachteten mich von allen Seiten und schienen zufrieden zu sein. Dann
nahmen sie einen Kamm und machten sich an meinem Haar zu schaffen. Nach den
Strapazen der letzten Tage hatte ich gedacht es abschneiden zu müssen, doch Liv
hatte mir versichert es wieder in Ordnung zu bekommen.
    Während sie mir einen Zopf flochten, schaute ich nach meinen
Handgelenken. Mittlerweile waren auch sie verheilt und man sah nur noch rosa
Linien, die Narben, von denen

Weitere Kostenlose Bücher