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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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nur
erschüttert, dass ausgerechnet dieser Mann dein Vater ist. Wer hat dich
denn aufgezogen, wenn deine Mutter bei deiner Geburt gestorben ist?« Er blickte
mir fest in die Augen, bevor er antwortete.
    »Er hat viele Sklavinnen und nachdem meine Mutter starb, gab er ihnen
den Befehl sich um mich zu kümmern. Ich wurde hin und her gereicht, wie es
gerade passte.« Ich war entsetzt.
    »Wir werden dich mitnehmen, runter von diesem Schiff und weg von diesen
Leuten«, entschied ich kurzerhand und ignorierte Kogans Schnauben. »Natürlich
nur, wenn du das möchtest«, fügte ich schnell hinzu. Julas Augen leuchteten als
er mein Angebot hörte. Wie ich Kogan davon überzeugen würde, musste ich mir
später überlegen.
    »Du solltest jetzt gehen. Falls Bourba noch einmal hier vorbeikommt,
möchte ich nicht, dass er dich hier mit uns sieht.« Jula nickte bei Kogans
Worten und stand auf.
    »Ja, das wäre nicht gut. Und ich versprecht mich mitzunehmen, wenn ihr
von Bord geht?« Ich nickte.
    »Versprochen«, antwortete ich ihm und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
Er errötete und verschwand dann schnell und lautlos durch die Tür.
    Ich bemerkte, dass Kogan mich musterte.
    »Du solltest nicht willkürlich irgendwelche Versprechen geben, die du
nicht halten kannst!« Mist, er war sauer.
    »Dieses Versprechen werde ich halten«, gab ich trotzig zurück.
Spöttisch blickte er mich an und zog die Augenbrauen hoch.
    »Ach ja? Und was wirst du dann mit dem Jungen machen? Ihn mit zu
Belladonna nehmen und ihn auch von ihr versklaven lassen?« Ich starrte ihn an.
Sekunden.
    Mir war immer bewusst gewesen, dass meine Freunde, wenn ich sie unter
diesen Umständen überhaupt so nennen konnte, mich wieder bei Belladonna
abliefern und dann aus meinem Leben verschwinden würden. Doch diese Tatsache
jetzt so kalt aus Kogans Mund zu hören, verletzte mich mehr als ein Schlag ins
Gesicht. Um ihm meine Gefühle nicht zu offenbaren, setzte ich meine
Ausdruckslose Maske auf.
    »Wie kann man nur so herzlos sein? Ihr werdet mich schon fesseln und
irgendwo festbinden müssen, damit ich dieses Versprechen nicht halten kann,
ansonsten werde ich alles versuchen um Jula mitzunehmen. Und solltet Ihr das
tun, brecht Ihr Euer Versprechen mir gegenüber genauso und seid keinen Deut
besser!« Er kam so schnell auf mich zu, dass ich nicht rechtzeitig reagieren
konnte.
    »Du.Nennst.Mich.Nicht.Herzlos«, presste er hervor und ich musste mit
jedem Wort weiter vor ihm zurückweichen. Jetzt stand ich mit dem Rücken an der
Wand und hatte keine Fluchtmöglichkeit.
    »Wenn ich so herzlos wäre wie du sagst, würdest du geknebelt und
gefesselt auf dem Boden liegen und hättest nicht die Freiheiten die ich dir
lasse! Vielleicht sollte ich dich an deinen Stand erinnern! Du bist nichts als
eine Sklavin, ich könnte mit dir machen was ich will, doch so herzlos bin ich nicht!« Ich hätte es einfach darauf beruhen lassen können, doch ich
konnte die Worte nicht schnell genug zurückhalten.
    »Dann tut es doch! Es ist mir egal ob ich hier meine Freiheiten habe
oder gefesselt auf dem Boden liege, denn letztendlich werdet Ihr mich so oder
so wieder bei diesem Miststück abliefern, dass mich schon mein ganzes Leben
lang versklavt hat! Es ist Euch egal, was nach dieser Reise aus mir wird und
diese Tatsache betrifft nicht nur Euch, sondern auch Bari, Liv, Dalan und
Eldoras! Ihr drängt mir eure Freundschaft und Freundlichkeit auf, nur um mich
dann ohne mit der Wimper zu zucken zurückzulassen. Ist das etwa nicht HERZLOS ?«
    Ich zitterte am ganzen Körper vor Wut und schrie ihm die letzten Wörter
förmlich entgegen. Seine Faust schnellte vor und krachte mit voller Wucht, dich
neben meinem Kopf, auf die Wand. Seine gebleckten Reißzähne gaben mir den Rest,
dann ging alles ganz schnell.
    Reflexartig zog ich den Dolch und stach zu. Er konnte in letzter
Sekunde seitlich ausweichen, doch ich traf trotzdem seinen Arm und streifte ihn
mit der Klinge. Ein länglicher Schnitt. Ich nutzte diesen einen Moment seiner
Verwirrung und rannte auf die Tür zu.
    Dalan öffnete sie genau im richtigen Moment. Ich hörte noch das »Was
ist denn hier los?« ehe ich auf den Flur sprang und davonrannte. Kogan folgte
mir und ich hörte auch Dalan in einiger Entfernung, doch ich war schneller.
    Die Hose macht es mir noch leichter davonzustürmen, in einem Gewand
wäre es nicht so einfach gewesen. An Deck suchte ich verzweifelt nach einem
geeigneten Versteck, sprang leichtfüßig über Kisten, wich

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