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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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lächelte.
    »Wie ich sehe, hast du gut geschlafen.« Als ich nichts erwiderte fuhr
er fort. »Wir haben gestern noch lange nach dir gesucht und uns Sorgen um dich
gemacht! Da Bari und ich die Kabine neben Kogan und dir bewohnen, haben wir
euren Streit mitangehört. Was den Jungen angeht«, er deutete mit dem Kopf auf
Jula, »ich kenne in Aleria ein älteres Paar, dass ihn ohne Probleme aufnehmen
würde. Er könnte dort ein neues Leben bei den Meermenschen beginnen und Kapitän
Bourba würde ihn nicht finden. Mehr können wir nicht für ihn tun. Wenn wir ihn
mitnehmen, dann bleibt er in Aleria.« Ich musste nicht lange über Dalans
Vorschlag nachdenken.
    »Wenn Jula damit einverstanden ist, bin ich es auch. Danke, Dalan!« Er
lächelte und machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Das war nicht meine Idee, sondern Kogans!« Mir klappte der Mund auf.
Kogans Idee? Das war unmöglich, er war es doch gewesen, der mir gesagt hat,
dass wir Jula nicht mitnehmen können.
    »Er ist nicht so herzlos, wie du vielleicht glauben magst, Elvin.« Mir
entging seine gewählte Wortwahl nicht. Also hatte er tatsächlich alles
mitangehört…
    »Ich habe das, was ich gesagt habe nicht so gemeint…« Dalan hob meinen
Kopf mit seinem Zeigefinger an, sodass ich ihn ansehen musste.
    »Aber du hattest Recht damit! Wir spielen dir unsere Freundlichkeit
jedoch nicht vor, sondern haben dich wirklich gern, Kogan eingeschlossen. Doch
wir haben keine andere Wahl, als den Auftrag auszuführen.«
    »Man hat immer eine andere Wahl!« Er schwieg eine ganze Zeit, ehe er
wieder etwas sagte.
    »Wir werden wohl oder übel abwarten müssen, was in Tamaris geschieht.
Wenn Belladonna bereit wäre dich zu verkaufen, könnten wir dich auf die
stürmischen Inseln bringen und du könntest dort ein neues Leben anfangen.« Ich
wusste, dass sein Vorschlag nett gemeint war, doch erstens würde Belladonna
mich nie aus ihren Fängen entlassen und zweitens wüsste ich nicht, was ich auf
den stürmischen Inseln machen sollte. Ich hatte dort niemanden, ich wusste ja
noch nicht einmal, wer meine Eltern waren. Meine einzigen Freunde waren hier
mit mir auf diesem Schiff, doch bei ihnen würde ich nicht bleiben können. Ich
wäre ihnen nur ein Klotz am Bein, so wie jetzt auch. Etwas in mir zog sich
zusammen und drohte mich zu ersticken. Ich lächelte tapfer.
    »Wir werden sehen…«, sagte ich so glaubwürdig wie möglich.
    »Gut, dann könntest du jetzt ja wieder mit mir in deine Kabine kommen.
Der Junge kann auch mit, dass hier ist wohl kaum ein geeigneter Ort für
Kinder.« Bei dem Gedanken Kogan jetzt schon wieder gegenüberzutreten wurde mir
ganz mulmig zumute.
    »Kein Sorge, Kogan ist nicht da, er treibt sich seit gestern Abend
irgendwo auf dem Schiff herum…obwohl mir Schleierhaft ist, was euer Problem
ist«, sagte Dalan betont ruhig als er meinen Blick bemerkte. Ich riss mich
zusammen, weckte Jula und gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu unseren
Kabinen.

Kapitel 15
     
    Als wir an Deck kamen, staunte ich nicht schlecht. Die Wolken waren
verschwunden und die Sonne strahlte vom Himmel herab. Das Wasser war still und
reflektierte das Sonnenlicht. Wie in Trance lief ich zur Reling und schaute auf
den Drachensee. Die Wasseroberfläche glitzerte blau und es sah aus, als würden
sich unendlich viele Diamanten unter ihr verbergen. Es war atemberaubend schön.
Eine warme Brise streifte mein Gesicht und ich schloss die Augen. Genoss diesen
Augenblick.
    »Elvin, komm, wir sollten weiter!« Dalan klang wachsam, packte mich
vorsichtig am Arm und wollte mich weiterziehen. Ich sah ihn an. Was dann
geschah, hatte ich schon zweimal zuvor in meinem Leben gespürt. Dalans Augen
zogen mich in seinen Bann und ich hatte das Gefühl sanft hin und her gewiegt zu
werden. Wellen. Ich spürte ihre zarten Bewegungen, atmete ihren salzigen Duft
ein, fühlte das kühle Nass auf meiner Haut. Berauschend.
    Es war genauso plötzlich wieder vorbei, wie es angefangen hatte. Dalan
blinzelte und ich tat es ihm nach. Ich realisierte langsam, was das bedeuten
musste, doch ehe ich Dalan von meinem Verdacht über die dritte Macht berichten
konnte stellte sich eine Wolfsfrau zwischen uns und musterte mich abfällig. Ich
wich automatisch einen Schritt zurück.
    »So so, du bist also die kleine Hure des Kriegers über die alle Männer
sprechen?!“ Es war eher eine Feststellung als eine Frage. Sie kam noch näher.
    »Weißt du eigentlich, dass du uns«, sie wies auf mehrere Frauen hinter
sich, die ich

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