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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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geschickt den
Matrosen aus und duckte mich im Lauf vor einem Mast. Niemand hielt mich auf,
dafür waren sie zu überrascht.
    Ich hetzte durch die nächste Tür und rannte willkürlich einige Flure
entlang, bis ich in einer Sackgasse ankam. Panik stieg in mir auf. Ich hörte
Kogans Schritte und wusste, dass ich in der Falle saß. Keuchend lehnte ich mich
an eine Tür.
    Ehe ich mich versah wurde diese einen Spaltbreit geöffnet und kleine
Hände zogen mich in einen dunklen Raum. Jula bedeutete mir ruhig zu sein, dann
schloss er die Tür leise von innen ab.
    »Komm mit«, flüsterte er. In der Mitte des Raumes hockte er sich auf
den Boden, zog den Teppich ein Stück zurück und öffnete eine Falltür. Er ging
voran und kletterte eine kleine Treppe herunter. Ich folgte ihm und als ich
gerade die Falltür über mir schließen wollte, hörte ich noch Kogans lauten Fluch.
     
    »Wie hast du mich gefunden?« Wir befanden uns im Vorratsraum des
Schiffes. Kisten und Säcke mit Lebensmitteln standen zu beiden Seiten an die
Wand gelehnt. Weinfässer und Rumflaschen lagen sorgsam verstaut in einer Reihe.
    »Ich habe dich an Deck gesehen und mir gedacht, dass du Hilfe brauchst.
Also habe ich ein paar Abkürzungen genommen und gehofft, dich schnell genug zu
erreichen. Ein wenig Glück war aber auch dabei.« Er drehte seinen Kopf und
lächelte mich verschmitzt an.
    »Danke! Du hast mich gerade zum zweiten Mal gerettet!« Er zuckte bloß
mit den Schultern und ging weiter. Wir kamen an leeren Tierkäfigen und
Handelswaren vorbei. Hinter einigen, aufeinandergestapelten Truhen hielt Jula
an und deutete mit seiner Hand auf eine kleine Nische. Ich trat vor und
erblickte einige Laken und ein Kissen, die wohl als Bett dienen mussten.
Daneben stand eine kleine Holztruhe.
    »Du kannst hierbleiben, in diesen Teil des Schiffes kommt nie jemand.«
Dankbar setzte ich mich auf die Laken, Jula tat es mir nach.
    »Schläft du hier«, fragte ich ihn. Er nickte und zeigte dann auf die
Truhe.
    »Das ist alles was ich habe. Ein paar Kleidungsstücke und die Truhe.
Warum bist du weggelaufen?« Bei Julas Frage sah ich Kogans Faust, dich neben
meinem Kopf und seine Reißzähne bildlich vor mir und schauderte.
    »Wir haben uns gestritten…«, antwortete ich leichthin.
    »Meinetwegen?«
    »Nein.«
    »Wieso dann?«
    »Weil er einfach so stur, schwierig, arrogant, launenhaft und aggressiv
ist!«
    »Du magst ihn!« Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Ich
blickte Jula wütend an.
    »Nein, ich mag ihn nicht!«
    »Man sieht es dir an. Wenn du von ihm sprichst lächelst du, sogar
jetzt.«
    »Das musst du dir einbilden!«
    »Er mag dich auch. Ich habe gesehen wie besorgt er um dich war und die
Erleichterung, als es dir gut ging. Ich verstehe nur nicht, wieso du seine
Sklavin bist und er dich nicht freigibt. Vielleicht hat er Angst dich dadurch
zu verlieren?« Ein hartes Lachen kam bei seinen Worten über meine Lippen.
    »Ich bin nicht seine Sklavin, Jula. Prinzessin Belladonna ist meine
eigentliche Herrin, Kogan hat nur den Auftrag mich wohlbehalten nach Tamaris zu
bringen, was erklärt, wieso er so besorgt um mich war.«
    »Prinzessin Belladonna«, fragte er mit großen Augen. »Ich habe gehört
sie soll wunderschön sein.«
    »Wunderschön und Bösartig«, gab ich sarkastisch zurück.
    »Oh…«
    Lange Zeit sagte keiner etwas, wir hingen unseren Gedanken nach. Ob sie
mich suchten? Ich wusste nicht, was Kogan mit mir machen würde, wenn er mich
wieder in die Finger bekam. Wozu war er fähig? Ich musste am Leben bleiben,
soviel stand fest, doch mit seinem Wutausbruch hatte er mir eine gewaltige
Angst eingejagt.
    Mittlerweile taten mir meine Worte leid, doch letztendlich war es auch
die Wahrheit gewesen. Sie würden mich bei Belladonna zurücklassen und dieses
Wissen tat weh.
    Jula stand irgendwann auf und verschwand für kurze Zeit, um uns etwas
zu Essen aus der Küche zu holen. Er hatte mir erzählt, dass der Schiffskoch ein
Freund von ihm war und er ihm vertraute. Er kam mit einem lecker aussehenden
Braten und einem Becher Wasser zurück. Wir teilten es zwischen uns auf. Es
schmeckte himmlisch. Kurze Zeit später schliefen wir ein.
     
    Es war Dalan, der uns am nächsten Tag weckte.
    »Guten Morgen, Elvin!« Erschrocken wich ich zurück, in der Erwartung,
dass er mich auf der Stelle zu Kogan schleifen würde, doch er setzte sich
lediglich neben mich. Jula schlief noch.
    »Hallo Dalan«, gab ich schuldbewusst zurück. Er überraschte mich, indem
er

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