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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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er hob nur schweigend das Buch auf und
untersuchte es nach Schäden. Dann musterte er mich.
    »Du kannst lesen?« Auf seine Frage hob ich die Augenbrauen.
    »Ja…«, antwortete ich.
    »Hat Belladonna es dir beigebracht?« Ich schüttelte den Kopf. Wieso
interessierte ihn das überhaupt?
    »Wer dann…?« Nach kurzem Zögern antwortete ich.
    »Ich habe es mir selbst beigebracht!« So, jetzt war es raus. Ein
spöttischer Ausdruck legte sich auf sein Gesicht.
    »Ist dir klar, dass auch darauf die Todesstrafe für Sklaven steht?« Ich
zuckte bloß mit den Schultern.
    »Wie sollte man mir nachweisen können, dass ich lesen kann«, fragte ich
spöttisch zurück. Seine Mundwinkel zuckten leicht und in seinen grünen Augen
blitzte Anerkennung. Er wies auf das Buch.
    »Du kannst es lesen.« Misstrauisch sah ich ihn an. Abwehrend hob er die
Hände. »Es war nur ein Angebot…«
    »Warum solltet Ihr mir so ein Angebot machen wollen?« Ich war immer
noch misstrauisch.
    »Weil ich einfach versuche nett zu sein, so wie ich es versprochen
habe?« Das passte so gar nicht zu ihm, aber seine Miene war ernst.
    »Okay…danke«, sagte ich zögerlich und schnappte mir das Buch, bevor er
es sich wieder anders überlegen konnte.
    »Willst du nicht erst etwas essen?« Erst jetzt viel mir der kleine
Beutel an Kogans Gürtel auf, auf den er jetzt zeigte. Er band ihn los, holte
einige Streifen Fleisch hervor und hielt sie mir entgegen.
    »Speck«, sagte er als ich ihn fragend ansah. Meine Augen wurden groß.
Er duftete verführerisch und ich nahm die Streifen dankbar entgegen. Sie
schmeckten genauso, wie sie rochen. Fragend hielt er mir ebenfalls seine
Fellflasche entgegen. Ich nahm sie, öffnete den Verschluss und roch vorsichtig
daran.
    »Keine Sorge, es ist nur Wasser, ich werde nicht noch einmal den Fehler
machen und dir Wein zum Trinken geben.« Ich sah ihn an und Schamesröte bedeckte
mein Gesicht, als ich sein schmunzeln sah, dass er vergeblich zu verbergen
versuchte. Ich ignorierte ihn und wandte mich dem Buch zu.
     
    Es war unbeschreiblich und handelte von der Zeit, als die vier
Schöpfungsgötter noch in unserer Welt lebten und nicht nur noch aus blassen
Erinnerungen und unglaubwürdigen Erzählungen bestanden.
    Sie waren zuerst da, Göttin Aria, die Meerfrau, Göttin Liandra, der
Mensch, Göttin Nera, die Elfe und Göttin Tamia, die Wölfin. Zusammen erschufen
sie die vier Königreiche und ließen Leben in ihnen erblühen.
    Die Göttin Aria ließ den Drachensee entstehen, ein See groß wie ein
Meer, und erschuf die Meermenschen, die in ihm leben sollten.
    Göttin Liandra erbaute die stürmischen Inseln, ein Land, bestehend aus
einem riesigen Vulkan und gab sie den Menschen als Zuhause.
    Göttin Nera erbaute eine Stadt aus Luft und Wolken, ließ sie in den
Himmel hinaufsteigen und erschuf die Elfen für sie.
    Göttin Tamia erschuf ein großes Reich, mit vielen Wäldern, damit ihre
Wölfe einen geeigneten Lebensraum besaßen.
    Die Göttinnen gaben ihrem Volk lediglich eine Regel mit in ihr Leben.
Lebt im Einklang mit eurem Element, hütet und beschützt es wie euer Leben, dann
wird es euch zu Diensten sein.
    Viele Jahre lebten die Völker in Frieden miteinander, jeder war
zufrieden und hatte alles, was er zum Leben brauchte. Die Göttinnen verloren
ihr Herz an die sterblichen und zeugten Nachkommen, die wiederum Nachkommen
zeugten. Ein ewiger Kreislauf.
    So entstand Magie. Die Nachkommen der Göttinnen besaßen unterschiedlich
große Anteile an Magie und lernten schnell diese effektiv und nützlich für ihr
Königreich und ihr Volk einzusetzen. Sie richtete sich nach dem jeweiligen
Element.
    Wasser für die Meermenschen, Feuer für die Menschen, Luft für die Elfen
und Erde für die Wölfe.
    Doch irgendwann mit der Magie kam die Gier. Die Gier nach mehr Macht
und Reichtum. Die Magier fingen an, sich gegenseitig zu bekämpfen. Die
Göttinnen versuchten sie wieder zur Vernunft zu bringen, jedoch ohne Erfolg.
    Die Gier fraß sich durch ihre Körper und löschte die Vernunft aus.
Irgendwann reichte ihnen ihre Elementmacht nicht mehr und sie schufen die
dunkle Magie und die Lichtfresser, unbesiegbare Geschöpfe der Dunkelheit.
    Die vier Reiche wurden fast vollständig zerstört, die normalen
Menschen, Wölfe, Elfen und Meermenschen kämpften ums nackte Überleben und waren
den Launen der Magier ausgesetzt. Wer nicht gehorchte wurde getötet, die
Lichtfresser halfen ihnen voller Begeisterung dabei. Es herrschte nur noch
Angst und

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