Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
Vom Netzwerk:
Strickleiter.
    »Schaffst du es alleine dort hochzuklettern? Ich muss meinen Freunden
helfen!« Seine Stimme klang seltsam belegt und er vermied es, mir ins Gesicht
zu schauen.
    »Ja«, sagte ich schlicht und im gleichen Moment kletterte er bereits
hastig die Leiter hinauf. Ich folgte ihm, weniger schnell und elegant, schaffte
es aber dennoch. An Deck bot sich mir ein grausames Bild.
    Es tobte ein wilder Kampf zwischen Bourbas Soldaten und meinen
Freunden. Blut und Leichen. Die Hure lag erstochen, mit weit aufgerissenen
Augen auf dem Rücken. Die anderen Frauen hatten sich wohl rechtzeitig aus dem
Staub gemacht.
    Soldaten lagen mit Pfeilen oder Messern im Körper auf dem Boden, wanden
sich im Todeskampf oder waren bereits tot. Es waren so viele und noch mehr
drängten meine Freunde immer weiter zurück.
    Kapitän Bourba war unter ihnen und schien sehr zufrieden mit dem
Verlauf des Kampfes. Liv und Eldoras bildeten ein unschlagbares Team, schossen
gezielt und effektiv ihre Pfeile auf die richtigen Soldaten. Gerade schlich
sich einer von hinten an Bari heran, die bereits mit zwei anderen Soldaten
kämpfte, als sich ein Pfeil durch sein Herz bohrte. Im nächsten Moment spannte
Eldoras abermals seinen Bogen und schoss zwei Pfeile gleichzeitig ab.
    Dalan nickte im schnell zu, als zwei Soldaten, die ihn gerade noch
angegriffen hatten, zu Boden gingen und widmete sich den nächsten. Plötzlich
wurde ich gepackt und nach hinten gestoßen.
    »Bleib hinter uns«, knurrte Kogan seinen Befehl, ehe er sich auf drei
Soldaten gleichzeitig stürzte und sie erbarmungslos niederstreckte.
    Ich entdeckte Jula, der hinter einem Fass kauerte und das Schauspiel
ängstlich verfolgte. Schnell rannte ich zu ihm und nahm ihn in den Arm,
streichelte ihm über den Kopf.
    »Hab keine Angst, es wird alles gut werden!«
    »Vorsicht, hinter dir, Elvin«, sagte er im gleichen Moment. Ich ließ
ihn los, drehte mich blitzschnell herum und zog Kogans Dolch. Ein Soldat
lächelte mich böse an.
    »Stirb, Sklavin«, sagte er und holte mit seinem Schwert aus. Ohne
nachzudenken, duckte ich mich und rammte ihm im nächsten Moment den Dolch in
den Bauch. Er hielt sich die Wunde und ging stöhnend zu Boden. Ein Pfeil
erlöste ihn von seinen Qualen. Ich sah auf und begegnete Livs anerkennenden
Blick. Kogan hatte ebenfalls innegehalten und sah besorgt zu mir herüber, ehe
er sich wieder seinen Angreifern widmete.
    Sie waren noch ein gutes Stück zurückgedrängt worden und würden nicht
ewig so weiterkämpfen können. Wo kamen bloß die ganzen Soldaten her? Ich
überlegte fieberhaft wie ich ihnen helfen konnte. Du warst diejenige, die
die Macht aktiviert hat, nutze sie Weise! Die Worte waren plötzlich in
meinem Kopf. Natürlich, wieso war ich nicht früher darauf gekommen. Es war mir
egal ob jemand erfuhr, dass ich Magie besaß, wenn ich dafür meine Freunde
retten konnte.
    Ich schloss die Augen und suchte in meinem Inneren. Dort waren sie,
Erde, Feuer und Wasser, sorgfältig hinter durchsichtigen Wänden verschlossen.
Die blaue Macht drängte am meisten, also ließ ich die Wand fallen. Blitzschnell
schoss sie durch meinen Körper und füllte mich komplett aus. Genauso, wie vor
ein paar Tagen bei den Lichtfressern, strahlte ich jetzt wieder, nur in Blau.
    Julas »Oh« entging mir nicht. Mir kam eine Idee und ich breitete die
Arme aus, um die Macht zu beiden Seiten des Schiffes auf die Wasseroberfläche
zu schicken. Irgendwann spürte ich das Wasser auf meinen Handflächen, obwohl
ich immer noch auf dem Schiff stand. Ich bewegte meine Hände leicht nach oben
und tatsächlich, das Wasser folgte ihnen. Langsam streckte ich meine Hände
immer höher, bis zu beiden Seiten des Schiffes zwei Wasserstrahle emporragten.
    Die Soldaten hielten in ihrem Kampf inne und starrten entweder mich
oder die Wassersäulen ungläubig an. Einige wirkten ängstlich, andere ärgerlich
oder fassungslos. Ich ignorierte sie und bewegte meine Hände aufeinander zu.
Das Wasser tat es ihnen nach und bildete so eine Barriere zwischen meinen
Freunden und den Soldaten, die erschrocken zurückwichen. Als sich meine Hände
in der Mitte trafen, verband sich das Wasser und verschloss so die Barriere.
Ich hoffte, dass sie den Soldaten standhalten würde.
    Sie zögerten auf der anderen Seite, trauten sich nicht, die
Wasserbarriere anzugreifen. Bourba sah mich hasserfüllt an und gab den Befehl
zum Angriff. Der erste Soldat traf mit seinem Schwert auf die Wand, doch nichts
geschah. Andere folgten

Weitere Kostenlose Bücher