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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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seinem Beispiel, ich spürte ein leichtes ziehen, konnte
die Wasserwand aber ohne Probleme halten.
    Meine Freunde und Jula versammelten sich um mich und erst jetzt fiel
mir auf, dass auch sie leichte Verletzungen davongetragen hatten. Dalan
humpelte und wurde von Eldoras gestützt. Bari verband sich gerade ihren Arm und
Liv hielt sich die Seite. Kogans Gesicht war rot vom Blut und es sah aus, als
hätte er eine Platzwunde. Anerkennung stand in ihren Gesichtern, während Jula
mich einfach nur mit großen Augen ansah.
    »Kannst du die Wasserwand noch eine Weile halten, Elvin?« Dalan lehnte
an einem Fass und verband sein Bein. Ich nickte stumm und er schickte Eldoras
und Jula los, um die wichtigen Sachen aus den Kabinen zu holen, die sich
glücklicherweise auf unserer „Seite“ des Schiffes befanden. Während Liv und
Kogan gegenseitig ihre Wunden versorgten konzentrierte ich mich wieder voll auf
die Wassermacht.
    Mittlerweile schlugen alle verbliebenen Soldaten auf sie ein und es
kostete mich einiges an Kraft die Wand zu halten. Als Eldoras und Jula
vollbepackt zurückkamen konnte ich meine Frage nicht mehr zurückhalten.
    »Was machen wir jetzt?«
    »Wir verlassen das Schiff«, antwortete Dalan. Panik erfasste mich und
ich hätte beinahe meine Hände voneinander gelöst und die Wand zerstört, da trat
Kogan hinter mich und drückte meine Hände vorsichtig wieder zusammen.
    »Keine Sorge, wir werden nicht schwimmen müssen«, flüsterte er mir zu,
ehe er Jula eine Tasche abnahm. Ich verstand nicht was er meinte, vergaß den
Gedanken jedoch sofort wieder, als ich bemerkte, dass er nur eine Hose am Leib
trug. Feine Bauchmuskeln zeichneten sich unter seiner bronzefarbenen Haut ab.
Seine Brust war ausgeprägt und fest, ohne zu stämmig zu wirken. Bei diesem
Anblick wäre es fast um meine Konzentration geschehen gewesen. Liv trat auf
mich zu, sie hatte meinen Blick bemerkt.
    »Mach den Mund wieder zu, Elvin! Konzentriere dich lieber auf deine
Wasserwand als auf Kogans sexy Körper! Das ist jetzt wirklich nicht der
Richtige Zeitpunkt dafür!« Sie lächelte mich an und zog ihre Augenbrauen dabei
ein paar Mal auf und ab und obwohl sie nicht sehr laut gesprochen hatte, zuckte
Kogans Blick bei ihren Worten zu uns herüber, als hätte er sie trotzdem gehört.
Meine Wangen glühten vor Scham und ich hätte Liv am liebsten geschüttelt.
    »Dalan, wir sollten uns beeilen, lange hält Elvin das nicht mehr
durch!« Liv hatte Recht. Ich zitterte mittlerweile und Schweißperlen liefen mir
über die Stirn. Dalan nickte und jeder nahm sich eine der Taschen, die Eldoras
und Jula mitgebracht hatten. Dann ging Dalan von einem zum anderen, doch ich
konnte nicht sehen, was genau er machte. Bari ging mit Jula zur Reling.
    »Bereit«, fragte sie abenteuerlustig, dann sprangen sie. Eldoras und
Liv folgten ihnen gleich darauf. Hinter der Wasserwand sah ich Bourba toben vor
Wut, entweder weil wir seinen Sohn mitnahmen, oder weil wir ihm und seinen
Leuten entkommen würden.
    Dalan trat auf mich zu.
    »Wenn ich sage jetzt, atmest du tief ein, verstanden?« Ich nickte
verwirrt.
    »Jetzt!« Hastig atmete ich tief ein, während er mir im gleichen Moment
etwas ins Gesicht pustete. Automatisch atmete ich den feinen, bläulichen Staub
ein.
    »Was war das?«
    »Das war die besondere Gabe der Meermenschen! Drachenstaub, damit
kannst du so lange im Drachensee leben, bis ich ihn dir wieder entziehe. Beim
ersten Mal ist es immer etwas gewöhnungsbedürftig, aber du darfst nicht
vergessen zu atmen, wenn du gleich unter Wasser bist.«
    Während er sprach verließen mich meine Kräfte. Die Wasserwand sank
langsam herab. Ich war total außer Atem und zitterte am ganzen Körper. Dalan
tauschte einen Blick mit Kogan, dann nickte er und sprang elegant vom Schiff.
Ich konnte nicht mehr, meine Kraft zog sich in mein Inneres zurück und die
Wasserwand verschwand. Im gleichen Moment zog mich Kogan von den Füßen und
rannte mit mir auf dem Arm zur Reling.
    »Ich kann nicht schwimmen«, sagte ich panisch.
    »Das weiß ich doch«, antwortete er ruhig und lächelte mich zärtlich an.
»Vertrau mir, dir wird nichts passieren! Du darfst nur nicht vergessen zu
atmen! Bereit?«
    Ein Blick über seine Schulter genügte und ich war mehr als bereit.
Bourba und die Soldaten hasteten mit gezogenen Waffen auf uns zu und hatten uns
fast erreicht. Dann sprang Kogan und ich landete zum zweiten Mal an diesem Tag
im kalten Wasser des Drachensees.

Kapitel 16
     
    Es war falsch!

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