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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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anscheinend mitangehört und sah sie jetzt spöttisch an. Er
schien sich auf etwas anderes zu beziehen als auf das Brot. Liv warf ihm einen
warnenden Blick zu, doch er lächelte nur weiter spöttisch. Es sah aus als
würden sie eine stumme Diskussion führen. Da trat Bari von hinten an uns heran.
    »Ihr Zwei schon wieder! Seid doch froh, dass ihr nicht den gleichen
Geschmack habt, sonst würdet ihr euch noch um Elvins Aufmerksamkeit prügeln!«
Jetzt sahen Liv und Kogan sie böse an, ich verwirrt. Bevor jemand etwas
erwidern konnte huschte sie an uns vorbei und gesellte sich an Eldoras‘ und
Dalans Seite.
    »Was meinte sie damit?« Ich versuchte erst gar nicht mein Unwissen zu
verbergen.
    »Nun, da Liv es dir offenbar noch nicht erzählt hat, werde ich es tun.
Livanna hat eine gewisse Vorliebe für Frauen!« Liv holte bei seinen Worten
scharf Luft, während ich zwischen ihnen hin und her schaute. Kogan schien sehr
zufrieden, wahrscheinlich war das seine Rache für Livs vorherige Anmerkungen
auf seine Kosten.
    »Tja, jetzt ist es also raus! Es war eh kein großes Geheimnis und ich
stehe immerhin zu meinen Gefühlen!« Mir entging der vielsagende Blick Richtung
Kogan nicht, ehe sie davonstapfte.
    Mir war es gleich, ich hatte kein Problem mit Livs Vorlieben,
stattdessen beschäftigten mich eher ihre und Baris Andeutungen bezüglich Kogan.
Welche Gefühle sollte Kogan angeblich verbergen? Gefühle mir gegenüber? Das war
doch Blödsinn…
    »Hier wären wir«, verkündete Dalan und blieb stehen. Er deutete auf
eine grüne Ebene vor uns und mir blieb abermals die Luft weg. Dort standen in
einer kleinen Herde Pferde. Pferde unter Wasser? Doch beim genaueren Hinsehen,
erkannte ich, dass sie kein Fell wie gewöhnliche Pferde, sondern Schuppen
hatten. Sie sahen aus wie Fische, steckten aber in dem Körper eines Pferdes.
Ihre Mähnen und ihr Schweif bestanden aus Tentakeln und wanden sich bei jeder
Bewegung.
    »Seepferde«, erläuterte Dalan als er meinen Gesichtsausdruck sah. Ich
nickte verstehend, warum überraschte mich das nach allem was ich schon gesehen
hatte überhaupt noch.
    »Wilde Seepferde«, ergänzte Kogan trocken. »Mit denen sollen wir nach
Aleria reiten?«
    »Für jemanden wie dich sollte es doch kein Problem sein, so ein kleines
Pferdchen zu zähmen oder«, flötete Liv fröhlich und machte sich an die Arbeit.
Die anderen folgten ihr. Auch ich wollte mich gerade aufmachen, da stoppte
Dalan mich.
    »Jula und du werdet hierbleiben.« Missmutig setzte ich mich zu Jula auf
einen Stein. Gemeinsam schauten wir uns das Schauspiel an.
    Liv hatte sich als Erste und ohne große Mühe ein Pferd geschnappt. Nach
kurzem Bocken hatte sich das Pferd beruhigt und ging jetzt brav mit Liv auf
seinem Rücken vorwärts. Bei Eldoras war es das gleiche Spiel. Dalan musste gar
nichts machen, er streichelte eines der Pferde, woraufhin es ihm überall hin
folgte. Bari wurde einmal abgeworfen, schaffte es dann aber doch einigermaßen
ihr Pferd unter Kontrolle zu halten.
    Kogan hatte es da schon ein wenig schwieriger. Die Pferde ließen ihn
nicht mal an sich heran, sondern scheuten und trabten davon als er sich ihnen
näherte. Ich konnte seine wütende Miene sogar von meinem Platz aus erkennen und
konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.
    »Sieht wohl so aus, als würde es der böse Wolf nicht schaffen, sich ein
kleines Pferdchen zu fangen!« Er ignorierte Livs Kommentar und versuchte es
verbissen weiter.
    Mir kam eine Idee. Schnell rief ich meine Erdenmacht hervor, legte
meine Handflächen auf die Erde und ließ sie durch den Boden wandern, auf dem
die Seepferde standen. Schlagartig wurden sie ruhiger und grasten jetzt
friedlich. Ich lächelte zufrieden und hob meinen Blick. Kogan sah mich mit
gerunzelter Stirn an, ehe er sich eines der Pferde einfing.
    »Jula wird bei Bari mitreiten«, verkündete Dalan. Ich hob ihn hoch,
übergab ihn an Bari und machte mich auf den Weg zu Kogan und seinem Pferd.
    »Du wirst bei Dalan mitreiten«, teilte er mir barsch und abweisend mit.
Verblüfft sah ich ihn an, doch er ignorierte mich. Was war denn jetzt wieder
los? Kopfschüttelnd drehte ich mich um und stieg hinter Dalan auf das Pferd.
Dann galoppierten wir nach Aleria.

Kapitel 17
     
    Die Pferde hatten wir kurz vor Aleria wieder freigelassen und waren das
letzte Stück zu Fuß gegangen. Als ich Aleria erblickte, kam ich aus dem Staunen
gar nicht mehr heraus. Ein riesiger Palast war vor einer Felswand erbaut
worden. Er strahlte in einem

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