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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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auf. Ehe ich
mich versah gab mir Timono von hinten einen Schubs und ich landete unsanft auf
dem Boden.
    »Wo sollen wir die Sklavin festbinden«, fragten zwei Soldaten an Timono
gewandt, während sie auf uns zukamen. Er war ebenfalls von seinem Wolf
gestiegen und musterte mich jetzt nachdenklich. Ich hielt seinem Blick stand.
    »Nirgendwo, sie bleibt bei mir!« Die beiden Männer machten ein
verwirrtes Gesicht.
    »Aber Herr, wenn sie fliehen will…«, stammelten sie, wurden jedoch von
Timonos dunklem Lachen unterbrochen.
    »Bei unserer Anzahl von Wölfen? Ich denke nicht, dass sie so wenig
Verstand hat!«
    Timono schob mich unsanft zu einer kleinen Felsformation, welche ein
wenig Schutz vor dem Wind bot. Er schob den Schnee so gut es ging beiseite, breitete
eine Decke auf dem Boden aus und bedeutete mir mich zu setzen.
    Während Timono sich um seinen Wolf kümmerte beobachtete ich die Männer
am Feuer aufmerksam. Ich fragte mich kurz, wie sie bei dem vielen Schnee
brennbares Holz gefunden hatten, dachte aber nicht weiter darüber nach. Einige
starrten missmutig in die hellen Flammen, während andere sich über ein karges
Mahl hermachten. Die Wölfe hatten sich etwas abseits hingelegt und dösten vor
sich hin.
    Timono setzte sich neben mich auf die Decke und reichte mir ein Stück
hartes Brot und seine Trinkflasche.
    »Danke«, sagte ich tonlos und knabberte gedankenverloren auf dem Brot
herum. Ich bemerkte, wie Timono mich beobachtete, ignorierte ihn jedoch.
    »Warum wollte dieser Kogan dich nicht an mich übergeben? Selbst dann
nicht, als ich damit drohte, seine Wölfin umzubringen«, fragte er dann. Ich
zuckte bei Kogans Namen kaum merklich zusammen, dann sah ich Timono an.
    Sein blondes Haar war vom Wind zerzaust und stand in alle Richtungen
ab. Seine Augen waren so schwarz, dass sie einen starken Kontrast zu seiner
hellen Haut bildeten. Eine dünne Narbe verlief über sein komplettes Gesicht.
Von seiner rechten Stirn, über seine Nase und seine linke Wange. Komischerweise
entstellte sie sein Gesicht aber nicht, sondern machte es irgendwie
interessanter.
    »Das solltet Ihr vielleicht ihn fragen und nicht mich«, erwiderte ich
und wandte den Blick von seinem Gesicht ab.
    »Nun, ich muss sagen es hat mich sehr verwundert! Unsere Wölfe sind ein
Teil von uns und wenn sie sterben, stirbt dieser Teil in unserem Inneren mit
ihnen. Die Schmerzen, die wir dabei empfinden bringen uns meistens um den
Verstand!«
    »Und trotzdem wärt Ihr bereit gewesen, den Wolf eines anderen zu
töten«, entgegnete ich unfreundlich. Allmählich stieg Wut in mir auf.
    »Es war der Befehl des Königs!« Er zuckte unbeteiligt mit den
Schultern.
    »Dann solltet Ihr euch vielleicht einmal Gedanken darüber machen, was
für einem König Ihr dient! Ausgerechnet Kalon weiß doch am besten was Kogan
bereits alles durchgemacht hat. Er ist Teil seiner eigenen Familie, wie kann er
da so grausam sein?!«
    Timono war im ersten Moment sprachlos und sah mich einfach nur erstaunt
an. Dann lächelte er und entblößte seine Wolfszähne. Ich wollte zurückweichen,
konnte mich aber gerade noch zurückhalten. Ich würde dir so etwas niemals
antun, Elvin! Kogans Worte waren in meinem Kopf, ehe ich es verhindern
konnte. Mein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen.
    »Du liebst ihn!« Timono klang erstaunt und es war keine Frage, sondern
eine Feststellung. Ich hatte nach meinem Ausbruch mit allem gerechnet, nur
damit nicht. Entsetzt sah ich ihn an.
    »Was? Nein, ich…«, stotterte ich, doch Timono nickte bei meiner
Reaktion wissend. Stimmte es? Liebte ich Kogan?
    »Du solltest ihn vergessen! In dieser Welt gibt es keine glückliche
Zukunft für euch…«
    Ich war unfähig etwas auf seine Worte zu erwidern. Er sprach das aus,
was mir von Anfang an klar gewesen war. Ich hatte es nur nicht wahrhaben
wollen…
    »Zudem würde ich dir raten deine Zunge zu hüten. Einige meiner Soldaten
vergöttern unseren König und würden es mit Sicherheit nicht gutheißen, wenn ein
Menschenmädchen schlecht über ihn redet.«
    »Ihr scheint nicht zu denjenigen zu gehören«, sagte ich zuversichtlich
und erleichtert darüber, dass unser Gespräch jetzt in eine andere Richtung
verlief.
    »Da hast du Recht, doch nicht jeder der dort am Feuer sitzt hätte
genauso reagiert wie ich.« Er wies mit seiner Hand in die Richtung seiner
Soldaten. »Einige von ihnen werden ziemlich schnell gewalttätig!«
    »Das letzte Mal, als ein Mann wie Eure Soldaten mir Gewalt antun
wollte, habe ich ihm

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