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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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etwas bemerkt. Selbst Kogan schien fest zu schlafen. Verstohlen
blickte ich Liv, Bari, Eldoras und Dalan an. Königskinder! Ich erinnerte mich
auch an Livs Worte: König Kalon hat uns als Kinder bei sich aufgenommen, als
keiner uns haben wollte! Niemand von uns weiß, wer unsere Eltern sind, wir
wissen nur, dass er uns verwahrlost auf der Straße gefunden und uns zu sich
genommen hat.
    War es wirklich möglich, dass jedem von ihnen königliches Blut durch
die Adern floss? Falls es wirklich so sein sollte, stellte sich doch immer noch
die Frage: Wer war die böse Macht? Die Lichtfresser?
    Dass ich mit niemanden darüber reden konnte, erleichterte die Sache
nicht gerade. Ich musste es irgendwie selbst herausfinden.
    »Was ist los«, fragte Kogan mich plötzlich. Ich musste ihn durch meine
Unruhe geweckt haben und erschrak bei seiner unerwarteten Frage.
    »Nichts, ich glaube ich habe schlecht geträumt…«, erwiderte ich
schwach. »Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken.«
    »Schon gut.« Seine Hand glitt über meine Wange und schob mir eine
Haarsträhne hinter das Ohr. Ich sah zu ihm auf und versank wie so oft in den
letzten Tagen in seinen grünen Augen. Mein Bauch kribbelte und ich vergaß jeden
anderen Gedanken, als er sich zu mir herunterbeugte und seine Lippen sanft auf
meine legte.
     
    Gegen Ende des nächsten Tages bezahlte Dalan unseren Kutscher. Wir
wollten von hier aus an die Wasseroberfläche gelangen und das letzte Stück
schwimmend bis an das Ufer zurücklegen. Ein flaues Gefühl breitete sich in
meinem Magen aus, als ich daran dachte.
    Dalan kam zu mir und reichte mir seine Hand.
    »Bereit«, fragte er, dann stieß er sich kraftvoll von dem Grund ab und
zog mich mit sich.
    Dalan zeigte mir, wie ich meine Beine und Arme bewegen sollte, damit
ich an die Wasseroberfläche gelangen konnte. Die anderen folgten unserem
Beispiel und gemeinsam schwammen wir immer höher in unsere Welt zurück.
    Ich weiß nicht genau was ich erwartet hatte, doch starke Wellen, eisige
Temperaturen und Schneeregen waren es nicht. Als wir durch die Wasseroberfläche
brachen wollte ich am liebsten wieder umkehren. Panik erfasste mich, als eine
riesige Welle auf mich zukam und mich mitzureißen drohte. Dalan hielt mich an
der einen Seite und Kogan schwamm auf meine andere. Sie hielten mich über
Wasser und bahnten sich langsam einen Weg durch das Unwetter.
    Ich hatte schon davon gehört, dass sich das nördliche Reich bezüglich
der Temperaturen stark von dem südlichen Reich unterschied, doch dass es hier
so kalt war hätte ich vorher nicht gedacht. Ein normaler Mensch wäre in diesem
Wasser sehr schnell erfroren und so ahnte ich, dass Dalans Zauber immer noch
wirkte. Diese Gewissheit beruhigte mich ein wenig.
    Als wir nach einer gefühlten Ewigkeit endlich aus dem Wasser stiegen
war ich am Ende meiner Kräfte. Der Wind hatte nachgelassen und es schneite
nicht länger, doch trotzdem war es hier kälter als es je zuvor im südlichen
Reich gewesen war.
    Frierend und zitternd stand ich auf dem Schneebedeckten Sand und
betrachtete die neue Umgebung. Alles war weiß! Schnee, soweit das Auge reichte.
Ein Stück entfernt von uns erstreckte sich ein riesiger Wald, dessen Bäume von
dem vielen Schnee bedeckt wurden. Es hatte den Eindruck, als würde der Schnee
sie erdrücken wollen, so gebogen waren einige Äste.
    Plötzlich wurde ein Umhang um meine Schultern gelegt und vertrieb die
Kälte kaum merklich.
    »Du musst dich umziehen«, lautete Kogans Befehl, doch ehe ich etwas erwidern
konnte, mischte Bari sich ein.
    »Das übernehmen Liv und ich!« Mit diesen Worten zog sie mich ein Stück
von den Männern fort zu Liv, die bereits auf uns wartete.
    Die Kälte brachte mich dazu, meine Hemmungen zu vergessen und so
schnell ich konnte schlüpfte ich in das neue Gewand, welches Liv mir reichte.
Es passte natürlich wie angegossen und war innen mit einem weichen Fell
gefüttert, während es außen aus weichem, braunem Leder war. Dazu bekam ich eine
ebenfalls gefütterte Lederhose, die sich unter dem Gewand verbarg und passende
Lederstiefel, die mir bis kurz unter meine Knie reichten. Außerdem hatten sie
mir einen neuen Umhang besorgt, der ebenfalls gefüttert war und den ich sofort
um mich schlang. Liv und Bari trugen natürlich schwarzes Leder und keine
Gewänder, sondern eng sitzende Hosen und Tuniken mit langen Ärmeln. Dalan,
Kogan und Eldoras waren auch komplett in schwarz gehüllt. Langsam wurde mir
wieder warm. Kogan stand auf einmal

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