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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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einfach
am Boden liegen blieb. Ich versuchte mit aller Macht meine ausdruckslose Maske
aufrecht zu erhalten, um das Chaos meiner Gefühle hinter ihr zu verbergen.
    »Was fällt dir ein, dich so respektlos einem Gast gegenüber zu
benehmen«, herrschte Belladonna mich wütend an.
    »Verzeih bitte Kogan, ich werde meiner Sklavin wohl noch ein paar
Manieren beibringen müssen«, fügte sie mit sanfter Stimme hinzu. »Komm doch
herein!« Sie berührte seinen Arm und er erwiderte ihr verführerisches Lächeln
als er eintrat.
    Sie kannten sich? Schlagartig wurde mir übel und ich musste meine Hand
auf meinen Bauch pressen um mich nicht zu übergeben. Nach allem was ich ihm
über Belladonna erzählt hatte stand er jetzt neben ihr und lächelte sie an?
    Noch nie in meinem ganzen Leben hatte ich mich so verraten gefühlt wie
in diesem Moment. Tränen schossen mir in die Augen und es gelang mir nicht sie
zurückzuhalten, also senkte ich den Blick. Ohne dass ich es verhindern konnte
schossen mir Bilder meiner Reise mit Kogan durch den Kopf.
    Warst du wirklich so naiv zu glauben, Kogan würde etwas für dich
empfinden, meldete sich eine gehässige Stimme in meinem Kopf. Ich versuchte sie
verschwinden zu lassen, wusste jedoch dass sie Recht hatte.
    Ich erinnerte mich an Kogans Worte, mich nicht wie eine Sklavin zu
behandeln, bis wir in Tamaris angekommen waren. Er hatte Wort gehalten, während
ich zu viel in unsere Beziehung hineininterpretiert hatte. Mein Wunsch nach
Freundschaft und Liebe hatte mir den Verstand vernebelt und ich hatte weder
gemerkt, wie naiv ich mich verhielt, noch wie lächerlich es war zu glauben ich
würde Kogan etwas bedeuten. Er war ein Wolf! Und ich ein Mensch, noch dazu eine
Sklavin. Wie konnte ich etwas anderes von ihm erwartet haben? Ich war eine
Ablenkung gewesen, mit der er sich ein wenig hatte amüsieren können. Als ich
daran dachte, wie ich ihm alles über mein Leben erzählt hatte trat mir die
Schamesröte ins Gesicht.
    »Was führt dich zu mir«, schnurrte Belladonna und riss mich mit ihrer
Frage aus den tiefen meines Selbstmitleids.
    »Brauche ich denn einen Grund um deine Schönheit bewundern zu wollen?«
Kogans schmeichelnder Ton und sein oberflächliches Kompliment ließen Belladonna
erröten.
    »Natürlich nicht«, kicherte sie. »Sklavin!« Sie drehte sich zu mir um
und bedachte mich mit einem ungläubigen, wütenden Blick, als sie bemerkte, dass
ich immer noch auf dem Boden lag.
    »Bringe uns Wein und zwar ein bisschen plötzlich!« Aufgebracht wandte
sie sich wieder Kogan zu und führte ihn zu der gemütlichen Sitzecke ihres
Arbeitszimmers.
    Als ich die Kelche zu dem Sofa brachte, zitterte ich. Belladonna saß
dafür, dass sie am nächsten Tag vermählt werden sollte, viel zu nah neben Kogan
und berührte immer wieder wie beiläufig seinen Arm und seine Brust. Es schien
ihm nichts auszumachen, im Gegenteil. Gerade als ich an das Sofa trat, strich
er Belladonna eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Diese Geste hatte etwas so
intimes, dass sich mein Bauch abermals zusammenkrampfte.
    »Der Wein, Herrin«, sagte ich schwach und reichte Belladonna den ersten
Kelch, wobei sie mich mit einem vernichtenden Blick ansah, wohl deshalb weil
ich ihre Zweisamkeit mit Kogan unterbrochen hatte. Als Kogan mir seinen Kelch
abnehmen wollte, streiften seine Finger ungewollt meine Hand. Diese leichte
Berührung versetzte mir einen elektrischen Schlag durch meinen ganzen Körper,
sodass ich unvermittelt zusammenzuckte und den Wein verschüttete. Erschrocken
sah ich zu ihm auf.
    »Elvin«, giftete Belladonna im selben Moment.
    Kogan erstarrte für einen Herzschlag und der Ausdruck in seinen Augen
veränderte sich kaum merklich. Ich blinzelte, doch als ich ihn abermals ansah
war da nur der verachtende, kalte Blick. Ich musste es mir eingebildet haben!
    »Du solltest dir eine andere Sklavin zulegen meine Schöne, die hier
taugt doch nichts und du hast etwas Besseres verdient! Sieh sie dir doch nur
an«, Kogan deutete abfällig mit beiden Händen auf mich, »heruntergekommen und
unansehnlich, mit der kannst du dich doch nirgendwo sehen lassen!« Er warf mir
ein grausames Lächeln zu und schien es richtig zu genießen mich so
bloßzustellen. Belladonna musterte mich ebenfalls nachdenklich.
    »Du hast ja recht«, seufzte sie theatralisch, »doch sieh sah nicht
immer so aus. Es ist ihre wohlverdiente Strafe und sie wird sie bis an ihr
Lebensende ertragen müssen!«
    »Was ja offensichtlich in naher Zukunft eintreten

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