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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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wird!« Amüsiert über
dieses Gespräch hob Kogan seinen Kelch und prostete erst Belladonna und dann
mir zu.
    Ich war fassungslos, immerhin war es genau genommen ja Kogans Schuld,
dass ich diese Strafe, wie Belladonna es nannte, überhaupt über mich ergehen
lassen musste. Doch natürlich verlor er kein Wort darüber, dass er mich
entführt hatte und ich nicht weggelaufen war.
    Mein Körper fühlte sich an, als hätte mich jemand betäubt, jegliche
Gefühle waren verschwunden und ich hatte nicht einmal die Kraft meinen Kopf zu
heben um in ihre verächtlichen Gesichter zu schauen. Es war einfach zu viel und
ich begann am ganzen Körper unkontrolliert zu zittern, während mir langsam
schwarz vor Augen wurde. Ich wusste, dass sie recht hatten und ich in diesem
Zustand nicht mehr lange am Leben bleiben würde und mit einem Mal erschien mir
diese Option gar nicht mehr so schrecklich. Der Schmerz und die Demütigungen
würden verschwinden…
    Doch tief in mir wusste ich, dass ich nicht einfach Aufgeben konnte.
Ich riss mich zusammen, blinzelte ein paar Mal und vertrieb die Taubheit aus
meinem Körper und die Schwärze vor meinen Augen. Ich war mehr als nur eine
heruntergekommen Sklavin und besaß Mächte von denen Belladonna nicht einmal zu
träumen wagte.
    Als mir diese Gedanken durch den Kopf schossen spürte ich ein seltsames
Kribbeln in meinem Bauch. Ohne mir etwas anmerken zu lassen versuchte ich nach
der Erdenmacht zu greifen, denn auch wenn Kogan mich verachtete, so war er
immer noch ein Teil meiner Macht, ob es ihm nun gefiel oder nicht.
    Doch bevor ich zu ihr durchdringen konnte, blockierte mich irgendetwas.
Das war merkwürdig und ein kurzer Blick zu Kogan genügte um zu wissen, dass er
es war der die Macht blockierte. Ich versuchte es abermals und drückte mit
meiner ganzen Kraft gegen die Blockade, doch sie bewegte sich kaum. Kogans
Blick zuckte zu mir und er sah mich mit seinen kalten Augen an. Als ich es ein
drittes Mal versuchte und sich tatsächlich ein Riss in der Blockade bildete
konnte ich mir einen triumphierenden Blick nicht verkneifen. Sollte er von mir
denken was er wollte, doch ich würde meinem Tod nicht kampflos ins Gesicht
blicken. Seine Augen verengten sich und ich sah Wut und Hass in ihnen, doch ich
wollte nicht die Erste sein, die den Blickkontakt beendete. Belladonna war
sichtlich irritiert von unserem Verhalten und um sie zu beruhigen war es
schließlich Kogan der zuerst wegschaute.
    »Kalon war der Ansicht, dass der Taubenturm vor der Vermählung noch
gereinigt werden sollte. Du könntest doch deine Sklavin dorthin schicken, dann
hätten wir zwei noch ein wenig Zeit für uns, bevor du eine vergebene Frau
bist.« Während er sprach legte er eine Hand auf Belladonnas Bein und
streichelte es sanft. Sie verstand die Andeutung und ihre Augen fingen vor
Verlangen an zu leuchten.
    Das war zu viel für mich, ich musste sofort hier raus! Bevor Belladonna
mir den Befehl geben konnte, war ich auch schon an der Tür. Sie schien es nicht
einmal zu bemerken, so fixiert war sie auf Kogan. Das grausame Lächeln das er
mir noch zuwarf gab mir den Rest und ich rannte so schnell ich konnte davon.

Kapitel 25
     
    Der Taubenturm war der höchste Turm des Palastes und der Ruheplatz für
hunderte Brieftauben. Wenn Kalon sagte der Turm solle gereinigt werden, meinte
er damit den Boden von dem vielen Kot zu befreien.
    Völlig außer Atem kam ich oben im Turm an und ein beißender Geruch
sagte mir, dass hier schon lange niemand mehr sauber gemacht hatte. Es scherte
mich nicht weiter, ich war für jede Ablenkung dankbar. Während ich versuchte
mit einem Besen den losen Dreck zusammenzufegen, blies ein kalter und starker
Wind durch mein Gewand und ließ mich erschaudern.
    Ich hielt inne und ging langsam auf die Außenmauer zu ohne mir richtig
bewusst zu sein, dass ich es tat. Von hier aus hatte man eine wundervolle
Aussicht und konnte ganz Tamaris und die umliegenden Wälder des nördlichen
Reiches überblicken. Wind peitschte mir ins Gesicht, doch ich spürte ihn kaum,
so überwältigt war ich von dem Anblick, der sich mir bot.
    »Hallo Elvin!« Erschrocken fuhr ich herum als ich Livs Stimme hinter
mir hörte und erstarrte. »Lange nicht gesehen«, fuhr Liv mit emotionsloser
Stimme fort und lächelte mich ausdruckslos an.
    Sie und Eldoras lehnten lässig an der Wand neben der Treppe und
versperrten mir so den Weg. Wachsam blickte ich von einem zum anderen. Das war
genau die Situation die ich hatte vermeiden wollen

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