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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Tag gefeiert, ehe er zu mir käme. Aber da war er natürlich betrunken.« Yarrl legt das Stück Eisen auf den Schmiedeofen und schüttelt den Kopf. »Dann sehen wir uns das mal an.«
    Dorrin folgt dem Schmied in den Hof hinaus.
    »Hier ist das, was Ihr am letzten Achttag mit Honsard besprochen habt. Er sagt, er würde Euren Preis akzeptieren.« Der Fuhrmann betrachtet einen Haufen Laub vor der Veranda und scharrt unsicher mit dem Fuß auf dem Lehmboden herum.
    Yarrl sieht vom schwer beladenen Wagen zum Fuhrmann und dann zu Dorrin. Eine Bewegung auf der Veranda erregt seine Aufmerksamkeit. Es ist Petra, die ihrem Vater zunickt und auf Dorrin deutet.
    »Das schaffe ich aber nicht alles auf einmal«, erklärt der Schmied.
    »Das ist Honsard klar. Wenn Ihr einen Teil erledigt habt, gebt ihm oder mir Bescheid, dann holen wir es ab. Er zahlt Euch Stück für Stück.«
    »Ich kann nicht behaupten, dass ich es verstehe, aber so soll es geschehen.«
    »Ich helfe beim Abladen«, bietet Dorrin an.
    »Bei allen Dämonen«, murmelt der Schmied. »Ich komme ja sowieso nicht mehr zum Arbeiten, bis wir hier fertig sind, und daher können auch gleich alle mit anfassen. Du auch, Petra.«
    Während die vier arbeiten, lässt der Herbstwind ihre Hosenbeine flattern, aber Zilda hat es kaum ein halbes Dutzend Mal geschafft, mit ihrer Kette zu klirren, da ist der Wagen schon abgeladen und der Fuhrmann wieder auf dem Rückweg.
    »Honsard … die Dämonen sollen mich holen.« Der Schmied sieht Dorrin an. »Steckst du dahinter?«
    »Nun …«
    »Dorrin?« Petra lächelt boshaft.
    Dorrin überlegt, ob er irgendwie ausweichen kann, aber das Pochen hinter den Augen ist sogleich wieder da. »Ich glaube schon. Honsard hat mich gefragt, was er mir schuldig wäre. Nichts, antwortete ich ihm. Aber ich war ein bisschen gehässig und habe gesagt, er könne dir ja etwas ehrliche Schmiedearbeit geben.«
    Yarrl schüttelt den Kopf. »Du musst ihm eine Heidenangst eingejagt haben. Er ist ein harter Mann.«
    »Bäääh …«, meckert Zilda.
    »Lange nicht so hart wie Dorrin«, wirft Petra ein.
    »Ich bin überhaupt nicht hart«, protestiert Dorrin.
    Petra und ihr Vater heben die Augenbrauen.
    »Wirklich nicht.«
    Der Schmied stemmt die Schulter gegen die Tür und schiebt sie in die alte, fast geschlossene Position. »Heilen hin oder her, wir haben Arbeit. Jetzt, nachdem all die Sachen gekommen sind, sogar noch mehr als vorher.« Er deutet auf die ordentlich aufgereihten Geräte. »Wenn man Aufträge bekommt, muss man sich auch darum kümmern.«

 
LVI
     
    D raußen vor dem Roten Löwen heult der Wind und verheißt Schnee und Kälte. Drinnen nippt Dorrin an dem angeschlagenen Becher und sieht der Sängerin zu, die neben dem Kamin auf einem hohen Hocker sitzt.
     
    Meinen Liebsten sah ich fahren zur See,
    Er winkte mir zu mit kräftiger Hand.
    Aber dann schäumte das wilde Wasser, o weh,
    Und ich stand einsam am Strand.
    Oh, die Liebe ist wild, die Liebe macht kühn.
    Wie schön sind die Blumen, wenn frisch sie erblühn,
    Aber die Liebe wird alt, die Liebe wird kalt
    Und schwindet dahin wie im Feuer der Wald.
     
    »Sie singt schön.« Pergun, der wie Dorrin die zierliche Frau mit der hellblauen Bluse und dem Rock beobachtet hat, nickt beifällig. »Ich frage mich, ob sie gut im Bett ist.«
    »Warum?«
    »Die meisten Frauen, die in Schenken singen, machen beides. Sie sieht aber nicht danach aus.«
    Dorrin trinkt einen Schluck Rotbeerensaft. Das lange rötliche Haar der Sängerin fällt ihr über die linke Schulter. Sie hat ein offenes Gesicht mit Sommersprossen, das irgendwie zusammengekniffen wirkt, während sie singt und Gitarre spielt. »Kann man das denn so leicht sagen? Sind wir wirklich nicht mehr als weiße und schwarze Figuren auf dem Spielbrett von Chaos und Ordnung?«
    »Aber Dorrin, ich bitte dich … was hat das denn mit der Frage zu tun, ob sie mit mir schlafen würde?«
    »Sie wird es nicht tun. Wahrscheinlich wird sie es mit überhaupt keinem tun. Nicht mehr.«
    »Oh, es war immerhin wert, darüber nachzudenken.« Pergun hebt seinen Krug, stellt ihn wieder ab. »Aber woher weißt du das? Ist das auch wieder so eine Heiler-Magie?«
    Dorrin nickt und hört der zierlichen Frau zu, die das nächste Lied angestimmt hat. Er staunt über die volle Stimme und die silberhellen Töne, die sie hervorbringt.
    Cuera la diene, Ne querra dune lamonte, Pressente da Herr a Queira fasse la fronte …
    »Was ist das?«
    »Ich glaube, das ist Brystanisch. Die

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