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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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– Schlag und ausholen, Schlag und ausholen –, während Yarrl das Eisen auf der Unterlage verschiebt, bis es zu sehr ausgekühlt ist und wieder ins Schmiedefeuer gelegt werden muss. So geht das Ausdünnen weiter, bis das Stück Eisen flach genug ist für das schwere Scharnier eines Scheunentors. Als nächstes wird das ausgewalzte Eisen mit einem kleineren Hammer und rascheren Schlägen geglättet.
    Draußen fällt Schnee, aber in der Schmiede ist es warm. Während er automatisch den Anweisungen des Schmieds folgt, denkt Dorrin über seine Begegnung mit dem Räuber nach.
    Petra taucht in der Tür der Schmiede auf. Dieses Mal wartet sie nicht, bis die Männer die Arbeit unterbrechen, sondern schiebt sich am Abkühlbecken vorbei und duckt sich unter dem Querbalken des Blasebalgs durch, damit Yarrl sie sieht.
    »Ich hoffe, es ist wichtig, Mädchen.«
    »Zwei Kaufleute sind gekommen. Sie sagen, sie wären Ratsmitglieder. Sie wollen dich und Dorrin sehen.«
    »Dann bitte sie doch hier herein, Petra, falls sie nicht lieber in der Küche reden wollen.«
    Petra eilt wieder nach draußen zum Hinterhof.
    »Was hast du nur gemacht, Bursche?«
    »Ich … ich habe einen Räuber getötet. Kyril meinte, es gäbe eine Belohnung dafür, aber …«
    »Du dachtest, es wäre nur ein Gerücht?«
    »Ich war mir nicht sicher.«
    »Diese verdammten Kaufleute, jeden Tag etwas anderes.« Yarrl schiebt das unvollendete Werkstück etwas tiefer ins Feuer, legt die Zange beiseite und stellt den Schlichthammer auf die Ziegelsteine.
    Zwei Männer, die schwere dunkelblaue Mäntel tragen, gehen an den beschädigten Wagenteilen, die draußen auf die Reparatur warten, vorbei und nähern sich der wärmsten Ecke der Schmiede, wo das Feuer brennt. Einer ist weißhaarig und massig, aber groß, der zweite hat dunkle Haare, ist spindeldürr und beinahe noch kleiner als Dorrin.
    Der größere der beiden begrüßt Yarrl mit einem Nicken. »Meister Yarrl, ich bin Kaufmann Fryntal, und dies hier ist Kaufmann Jasolt. Wir kommen im Auftrag des Rates. Ist dies dort Euer Zuschläger?«
    »Dorrin? Natürlich ist er mein Zuschläger. Habt Ihr ihn nicht gerade mit dem Schmiedehammer arbeiten sehen?«
    »Und sein Name ist Dorrin?« fragt Fryntal noch einmal nach.
    »Soweit ich weiß, hat er nie anders als Dorrin geheißen.«
    Der Bevollmächtigte wendet sich an Dorrin. »Wart Ihr gestern Abend im Roten Löwen?«
    »Ja, Ser.«
    »Wie der Gastwirt sagt, wurdet Ihr von einem Banditen angegriffen, den Ihr mit dem Stab erledigt habt. Ist das wahr?«
    »Pergun und ich wollten gehen. Er war dabei, mein Pferd zu stehlen. Er hat gedroht, uns zu töten. Ich wollte ihn aufhalten, aber ich wollte ihn nicht töten.«
    »Ihr müsst in hohem Ansehen bei Eurem Schmied stehen, dass Ihr sein Pferd nehmen dürft«, fügt der jüngere Kaufmann hinzu. Es klingt etwas ölig.
    »Er ist ein guter Gehilfe«, versichert Yarrl ihnen und erspart es damit Dorrin, das Missverständnis über die Besitzverhältnisse aufklären zu müssen.
    »Nun gut, dann ist das geklärt. Euer Gehilfe hat eine Angelegenheit zum Abschluss gebracht, die dem Rat schon seit einiger Zeit Sorgen bereitet hat. Der Bandit, den er erledigt hat, war der berüchtigte Niso. Dieser Niso war für den Tod von Kaufmann Sanduc verantwortlich, und die Familie des Kaufmanns hat über den Rat eine Belohnung ausgesetzt.« Der Kaufmann nimmt einen kleinen Lederbeutel vom Gürtel, verneigt sich und reicht ihn Yarrl.
    Yarrl nimmt ihn, ohne den Kopf zu senken, und gibt ihn an Dorrin weiter. »Ich bin dankbar für die Ehre, dass Ihr gekommen seid und unseren jungen Dorrin aufgesucht habt. Er ist ein guter Zuschläger und ein anständiger Bursche.«
    »Das wollen wir gern glauben. Guten Tag auch, meine Herren Schmiede.« Fryntal nickt, verkneift sich offenbar gerade noch ein Naserümpfen angesichts der Gerüche in der Schmiede, und dreht sich um.
    Jasolt folgt seinem Beispiel, und die beiden verlassen mit schweren Schritten die Werkstatt. Jasolt muss seinen Mantelsaum heben, als er an der Ecke des Wasserkastens hängen bleibt. Ein Schwall kalter Luft weht zu den beiden Schmieden herein, bis die Tür wieder geschlossen ist.
    Reisa und Petra tauchen auf, Petra kichert. »Die waren aber steif. Der jüngere wäre beinahe über Zilda gestolpert, weil er die Nase so hoch getragen hat.«
    »Aye«, meint Yarrl langsam. »Hochmütig sind sie, aber ehrlich. Das ist mehr, als man über viele andere sagen kann.«
    »Hast du wirklich einen Räuber

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