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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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mit etwas Ordnung. Die rotweiße Hässlichkeit des Chaos ist bis auf ein leichtes, weißes Flackern verschwunden.
    »Er braucht abgekochtes Wasser.«
    »Abgekochtes Wasser?« fragt die junge Frau mit dem schmalen Gesicht.
    »Kocht das Wasser ab und lasst es in einem sauberen, abgedeckten Krug, der nicht für Milch benutzt worden ist, abkühlen.«
    »Ich kümmere mich darum«, verspricht Petra. Sie geht in die Küche.
    Dorrin nimmt sich noch eine Scheibe Brot. Erst jetzt versteht er, warum seine Mutter so oft mit bleichem Gesicht und erschöpft nach Hause gekommen ist. Das Heilen ist genauso anstrengend wie die Arbeit als Schmied.
    »Warum braucht er abgekochtes Wasser?« fragt die Schwester.
    »Einem Kranken fällt es leichter, abgekochtes Wasser zu trinken und bei sich zu behalten«, erklärt Dorrin. »Du willst doch sicher auch, dass dein Brunnenwasser frisch und sauber ist, nicht wahr?«
    Sheena nickt.
    »Abgekochtes Wasser ist noch sauberer als das beste Brunnenwasser, wenn man es in einem sauberen Krug aufbewahrt.«
    »Wo hast du dies alles gelernt?«
    »Ich weiß es von meiner Mutter.«
    »Lebt sie hier in der Nähe?«
    »Nein.«
    »Oh.«
    Petra kehrt zurück. »Der Kessel ist gefüllt und aufgesetzt. Können wir den alten grauen Krug dort aus dem Eckschrank nehmen?«
    »Ja, der ist gut. Aber sei bitte vorsichtig, er hat Mutter gehört.«
    »Ich kann auch einen anderen nehmen.«
    »Nein, nimm ihn nur, es würde sie freuen.«
    Petra geht wieder hinaus, während Sheena und Dorrin auf den Hockern sitzen bleiben und im Schein einer einsamen Kerze den Jungen beobachten.
    Dorrin berührt noch einmal Gerrols Stirn und nickt. »Ich glaube, es wird alles gut werden. Sorge einfach nur dafür, dass er reichlich abgekochtes Wasser und etwas Brot bekommt, bis sein Magen sich wieder beruhigt hat. Dann versuche es mit einer dünnen Suppe und kleinen Bissen anderer leichter Speisen.« Er steht auf.
    »Danke.« Sheena umarmt Dorrin, und ihre Lippen drücken sich heiß und trocken auf seinen Mund – und verharren dort, während die Hüften sich einladend gegen ihn drängen. »Mehr habe ich nicht, das ich dir geben könnte …«
    Dorrin löst sich sanft von ihr.
    »Willst du nicht …«
    »Du bist mir für das, was ich tun musste, nichts schuldig.«
    »Niemand sonst hätte ihn retten können.«
    »Es wäre mir fast nicht gelungen, und es wird Wochen dauern, bis dein Bruder wieder wohlauf ist.«
    Sheena starrt den ausgetretenen Teppich an.
    »Bei der Dunkelheit.« Warum hat er es nicht gleich erkannt? »Er ist dein Sohn?« flüstert Dorrin.
    Sheena hebt den Kopf nicht, aber Dorrin kann ihre Tränen sehen.
    »Es ist dein Geheimnis.« Er spricht leise, und auch seine Augen brennen. »Du hast sehr gelitten.« Er berührt ihre Schulter und gibt ihr Trost, so gut er kann.
    Schließlich schaut sie auf. Schmutzige Rinnsale laufen über ihre Wangen. »Sind sie alle wie du? Die Schwarzen?«
    »Die meisten sind gute Menschen, aber sie sind anders als ich.«
    »Haben sie dich fortgeschickt?«
    Dorrin nickt.
    »Warum konnten sie es nicht sehen?«
    »Wir hatten unterschiedliche Vorstellungen. Für sie ist wie für die meisten Menschen alles von Übel, was anders ist als sie selbst.« Er steht auf und geht zur Tür.
    Honsard erwartet ihn auf halber Treppe.
    »Was bin ich Euch schuldig?« fragt der Fuhrmann verdrießlich.
    »Nichts.« Dorrin hält inne. »Es sei denn, Ihr wollt Yarrl etwas mehr bezahlte Schmiedearbeiten geben.« Er tritt in die morgendliche Kühle hinaus.
    Sheena steht schon draußen auf der Veranda. »Ich habe deiner Stute etwas Korn und Wasser gegeben.«
    »Danke.«
    Sheena steht immer noch dort, als er auf die Straße einbiegt und zur Schmiede zurückreitet.

 
LIV
     
    » S ie haben eine neue Sondersteuer eingeführt.« So lautet die schlechte Nachricht, mit welcher der hagere Schwarze Magier die Sitzung einleitet.
    »Das größere Problem ist, dass die Weißen beschlossen haben, alle Schiffe, die die Blockade brechen, zu versenken«, wendet die schlanke, dunkelhaarige Frau ruhig ein. »Die Nordlaner werden kein Getreide mehr in Landende löschen, wenn Fairhaven droht, ihre Schiffe zu vernichten – es sei denn, wir unternehmen etwas, um die Flotte der Weißen zurückzudrängen.«
    »Und warum tun wir das nicht?«
    »Weil unsere einzige wirkliche Waffe der Wind ist, und nicht einmal ich kann mehr als ein oder zwei große Stürme heraufbeschwören – jedenfalls nicht, ohne Recluce wieder in eine Wüste oder Sumpfland zu

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