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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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getötet?« will Reisa wissen.
    »Er wollte mir Meriwhen wegnehmen.«
    »Mit deinem Stab?«
    »Mir ist danach sehr übel geworden«, weicht Dorrin verlegen aus.
    Yarrl lacht. »Ein guter Zuschläger, der sich mit seinem Stab zu wehren weiß, aber ihm wird übel, nachdem er einen Mörder getötet hat.«
    Reisa nickt. »Er ist ein Heiler, Yarrl. Vergiss das nicht. Er ist ein Heiler.«
    Yarrl blickt zu Boden, dann zum Schmiedeofen. »Hinaus mit euch, Frauen. Wir müssen arbeiten. Seht euch nur all die Arbeit hier an.«
    Dorrin greift grinsend nach oben und beginnt, den Blasebalg zu betätigen. Yarrl holt die Zange und zieht das Eisen aus dem Feuer, damit es weiter geglättet werden kann.

 
LVIII
     
    D ie Soldaten reiten bergauf. Zu beiden Seiten der Straße liegen Wiesen, die vom frühen Schnee halb bedeckt sind. Rechts wird die Straße von einer niedrigen Steinwand begrenzt. Über der Hügelkuppe kreisen Aaskrähen.
    »Verdammt auch«, murmelt ein drahtiger Soldat. Er wischt sich mit einem Taschentuch im Blau von Spidlar die Stirn trocken. Trotz des eiskalten Windes, der von den schneebedeckten Bergen im Westen herunterweht, schwitzt er. »Das sieht nach Ärger aus.«
    Rechts neben dem drahtigen Mann reitet Brede, und rechts neben diesem Kadara, die mit dem Kurzschwert aus Westwind übt.
    »… spielt immer nur mit dem verdammten Zahnstocher …«
    »… froh, dass sie es nicht gegen dich …«
    »… mehr als einmal den Hals gerettet, Vorban …«
    Als der Trupp der spidlarischen Soldaten die Hügelkuppe erreicht, fliegt eine Handvoll Aaskrähen von den Leichen auf, die vereinzelt am Hang liegen. Ein Wagen ist gegen eine Mauer am rechten Straßenrand gerollt.
    »… Bastarde …«
    »Es ist niemand mehr in der Nähe«, verkündet der Truppführer, während er sein Pferd neben einem der zerstörten Wagen zügelt. »Es ist mindestens einen halben Tag her.«
    Die Leiche eines dicken Mannes, der das Dunkelblau eines spidlarischen Kaufmanns trägt, liegt zwischen zwei hellen Flecken Schnee im braunen Laub. Dunkle, feuchte Ringe sind auf dem schweren Mantel zu sehen, und die Hände sind ausgestreckt, als wolle der Mann sich noch im Tod zur niedrigen Mauer schleppen.
    Kadara betrachtet den beschädigten Wagen und bemerkt ein Stück zerfetzter blauer Seide. Sie runzelt die Stirn und sieht sich nun auch den Rest des Wagens etwas genauer an. Unter dem gefederten Sitz klemmt noch ein Stück Tuch.
    Brede folgt ihrem Blick, dann steigt er ab und übergibt ihr die Zügel seines Wallachs. Er geht zur anderen Straßenseite und kniet nieder.
    »Bei der Dunkelheit, was machst du da?« will der Truppführer wissen.
    »Ich überprüfe etwas.«
    »Verdammte Banditen …«, murmelt Vorban.
    »Und welche brillanten Eingebungen hast du uns nun mitzuteilen, Brede?«
    Brede schaut vom Abdruck im Lehmboden neben der Straße auf. Sein Gesicht ist versteinert, als er sich wieder in den Sattel schwingt.
    »Ist es so schlimm?« fragt der drahtige Soldat.
    »Schlimmer. Das war ein gewöhnliches Hufeisen.«
    »Was?« Der Truppführer schließt abrupt den Mund.
    »Es waren keine Banditen. Vermutlich waren es certische Truppen.«
    Der Truppführer winkt Brede zu sich, und Brede reitet zu dem Mann.
    »Kannst du das erklären?«
    »Kadara hat mich auf etwas aufmerksam gemacht. Die Räuber haben nicht das ganze Tuch mitgenommen. Im Wagen ist eine Rolle Tuch liegen geblieben. Wisst Ihr, wie viel das wert ist? Dann die Huf abdrücke. Sie sind alle gleich.«
    »Beim Licht und allen Dämonen.« Der Truppführer schluckt. »Sie wollten aber, dass es so aussieht, als wären es Banditen gewesen.«
    »Genau.«
    »Ich glaube, wir reiten besser zurück. Giselyn muss es sofort erfahren.« Er zieht seinen Braunen herum und winkt den anderen. »Wir kehren um.« Er hält inne. »Ihr könnt euch aber vorher noch umsehen und behalten, was ihr findet.«
    Nur der Truppführer und die beiden Kämpfer aus Recluce bleiben auf den Pferden sitzen, während die neun anderen Soldaten die drei Toten und die beiden Wagen durchsuchen.
    »… Börsen fort …«
    »… schlechtes Tuch …«
    »… schönes Messer!«
    Schließlich ruft der Truppführer: »Aufsitzen!«
    »Danke, Kerl.« Der drahtige Soldat grinst Brede an und zeigt ihm ein kostbares Messer mit einer Scheide.
    »Etwas Warmes zu essen und ein weiches Bett, das werde ich mir dafür gönnen.«
    Brede schüttelt den Kopf. »Genieße es, solange du noch kannst.«
    »Also waren es die Certaner. Die taugen nichts als

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