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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Kämpfer.«
    »Ich mache mir eher Sorgen wegen derjenigen, die ihnen im Augenblick den Sold auszahlen.«
    Der drahtige Mann zupft an seinem schwarzen Halstuch. »Du hast vielleicht eine Art, einem den Spaß zu verderben.« Er gibt seinem Pferd die Sporen und gesellt sich zu Vorban.
    Kadara lenkt ihre Stute neben Bredes Pferd. »Das gefällt mir nicht.«
    »Was sollen wir machen?«
    »Wir können nicht nach Hause. Die Weißen haben alle Schiffsverbindungen nach Recluce gestrichen, nur die Schmuggler kommen noch durch. Und ich bin beinahe so weit, dass ich sogar eine solche Gelegenheit ergreifen würde.«
    »Ich würde es lieber nicht tun«, gibt Brede zu.
    »Dies sind nicht die Spuren des Chaos. Es ist der Anfang eines richtigen Krieges.«
    »So sieht es aus«, stimmt Brede zu.
    »Es sieht so aus? Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?«
    »Was soll ich denn sonst sagen?« seufzt Brede. »Ich wünschte, ich wäre ein Heiler oder ein Schmied wie Dorrin. Ich frage mich, was er wohl macht.«
    »Wahrscheinlich heilt und schmiedet er und zeigt den Leuten, wie wundervoll er ist.«
    »Vielleicht.« Brede zieht an den Zügeln und treibt seinen Wallach an, um zu den anderen Soldaten ihres Trupps aufzuschließen. »Ich kann mir aber gut vorstellen, dass auch er seine Probleme hat. Es war kein leichtes Jahr.«

 
LIX
     
    Y arrl dreht das Stück Metall auf dem Amboss herum. Dorrin schlägt gleichmäßig, Schlag um Schlag, während der Schmied den Setzhammer auf dem Eisen hin und her bewegt. Als Yarrl das Metall wieder ins Schmiedefeuer schiebt, stellt Dorrin den leichten Vorschlaghammer ab.
    Yarrls Zange befördert das Eisen wieder auf den Amboss, wo er einen Setzmeißel ansetzt. Dorrin schlägt leicht darauf, und Yarrl dreht das Metall herum und legt die Wölbung im Metall über das Amboßloch. Dorrin schlägt noch einmal auf den Setzmeißel, und die herausgestanzte Scheibe fällt aus dem Stück Eisen. Noch ein Schlag, und Yarrl legt das Metall nickend wieder in den Schmiedeofen. Dann wiederholen sie den Ablauf am anderen Ende.
    Als nächstes muss die Wagenfeder in die richtige Form gebogen werden. Das kann Yarrl allein erledigen, deshalb nutzt Dorrin die kleine Pause und schiebt die feuchte Holzkohle am Rand des Schmiedeofens mit einem Rechen näher an die brennende Kohle.
    Reisa betritt die Schmiede und bleibt neben dem Blasebalg und dem Wasserkasten stehen.
    Der Schmied wärmt die Feder wieder an, bis sie kirschrot glüht, dann legt er sie in den großen Wasserkasten. Als das Eisen grau ist, hebt er das Stück heraus und schiebt es wieder ins Schmiedefeuer. Er beobachtet die Spitze der Feder, die von Violett über helles Braun bis zu Strohgelb die Farbe wechselt. Anschließend steckt er sie wieder ins Wasserbecken und lässt sie im Wasser kreisen. Erst als das Metall abgekühlt ist und er es aus dem Becken genommen hat, spricht Reisa ihn an.
    »Da ist ein junger Bursche gekommen, der Dorrin sprechen will. Sein Name ist Vaos.«
    »Kennst du ihn?« fragt Yarrl.
    »Er ist Stallbursche in Kyrils Schenke. Ein guter Junge, würde ich sagen.«
    »Ich möchte wetten, er sucht Arbeit«, knurrt Yarrl.
    Reisa nickt den beiden zu und geht nach draußen ins graue Zwielicht des bewölkten Wintertages, vorbei an der Reihe beschädigter Wagenteile, die darauf warten, dass Yarrl oder Dorrin sich ihrer annehmen.
    »Ihr könntet ihn gebrauchen.«
    »Warum? Willst du uns verlassen?«
    Dorrin hatte nicht die Absicht, das Thema so früh zur Sprache zu bringen. »Äh … also … ich dachte, dass ich auch etwas heilen könnte …«
    Yarrl spuckt in die Ecke. »Ich kann nicht sagen, dass mich das überrascht. Wann willst du gehen?«
    »Ich will nicht gehen. Ich will immer noch hier arbeiten. Aber ich möchte einen Teil meiner Zeit mit Heilen verbringen.«
    »Man kann nicht zwei Zünften dienen, Dorrin.«
    »Ich glaube, ich kann es. Wollt Ihr es mich versuchen lassen?«
    Yarrl spuckt wieder aus. »Du bist der beste Zuschläger, den ich je hatte. Ich schaffe an einem halben Tag mehr als andere in einem ganzen Achttag. Willst du weiter von Mittag bis zum Abend arbeiten?«
    »So dachte ich es mir. Ich arbeite gern hier.«
    Der Schmied senkt den Blick und hustet. »Also gut … dann lass mich diesen Jungen mal ansehen. Ich werde ja jemanden am Blasebalg und am Schleifstein brauchen.«
    Vaos hat rotblondes Haar, grüne Augen und einen dunklen Bluterguss, der den größten Teil der linken Wange einnimmt. Er sitzt auf der Treppe vor der Veranda und

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