Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
Frau. »Riecht gut.«
    »Die Händlerin hat einen Schinken mitgebracht.«
    »Einen echten Schinken aus Kleth, langsam geräuchert«, ergänzt Petra.
    »Der sollte wirklich gut schmecken.« Yarrl wäscht sich eilig und setzt sich an den Tisch. Reisa reicht ihm ein Messer, und er schneidet das Fleisch auf.
    Vaos leckt sich die Lippen, Dorrin und Liedral bemerken es und wechseln lächelnd einen Blick.
    Reisa stellt zwei Teller auf den Tisch. Auf einem liegt ein dampfender Berg Gemüse, auf dem zweiten geröstete Yamswurzeln. »Bedient euch.«
    Liedral spießt zwei Yamswurzeln auf und nimmt sich einen Löffel Bohnen. »Danke.«
    »Was geht nun eigentlich mit den Weißen Magiern vor sich?« fragt der Schmied, während er die Schinkenscheiben der Reihe nach auf den angeschlagenen Teller legt.
    »Sie versuchen, Spidlar abzuriegeln, ohne offen zu sagen, was sie vorhaben. Es heißt, sie hätten neue Schiffe gebaut.«
    »Lasst uns den Schinken genießen«, schlägt Reisa vor.
    Vaos verfolgt wie gebannt den Teller, der von der Händlerin zu Dorrin und dann an Petra weitergereicht wird.
    »So, und jetzt du.« Petra hält Vaos den Teller hin.
    »Danke, Petra.« Der Junge nimmt sich die oberen beiden Scheiben, sieht aber weiterhin gierig den Teller an.
    »Nimm dir ruhig noch eine Scheibe, du Räuber.«
    Vaos lässt sich nicht zweimal bitten, und danach herrscht eine Weile Schweigen am Tisch.
    »Ein guter Schinken«, sagt Vaos schließlich.
    »Sehr gut«, stimmt Dorrin zu.
    »Ich persönlich«, meint Liedral lächelnd, »mag die gerösteten Yamswurzeln und die Bohnen am liebsten. Die bekommt man nicht, wenn man auf Reisen ist.«
    Als Dorrin aufgegessen hat, trinkt er den Apfelwein aus und wendet sich an Liedral. »Willst du reden? Ich muss in der Schmiede noch einiges nacharbeiten.« Damit steht er auf.
    »Bei dem Gehämmere sollen wir reden?« fragt Liedral.
    »Ich muss nur feilen und polieren.«
    »Er hört nie auf zu arbeiten«, sagt Reisa etwas ironisch.
    »Jedenfalls hat noch niemand gesehen, wie er etwas anderes getan hat als arbeiten.«
    »Nicht einmal ich«, stimmt Vaos vom anderen Ende des Tisches zu.
    »Sei still, Junge.« Doch Dorrin lässt keinen Zweifel daran, dass die Verstimmung nur gespielt ist.
    Yarrl kaut langsam und methodisch am Brotkanten, bevor er sich, immer noch mit vollem Mund, einschaltet. »Das macht ja einen guten Schmied aus. Kein ewiges Gejammer, sondern ordentliche Arbeit.«
    Die drei Frauen sehen ihn an. Yarrl kaut schweigend weiter.
    Dorrin, der an der Tür steht, grinst in sich hinein.
    »Lass mich aber vorher meine Jacke holen. Ich bin nicht auf einem Berggipfel aufgewachsen.«
    Dorrin wendet nicht ein, dass das Klima in Recluce sogar noch milder ist als das in Jellico, sondert wartet ruhig ab, bis Liedral die Jacke angezogen hat. Dann gehen sie in die Schmiede, wo er die Lampe anzündet. Er zieht sich das Hemd aus und hängt es an einen Haken, bevor er zur Werkbank zurückkehrt und die Kiste mit den Teilen für die Spielsachen hervorzieht.
    »Ist dir denn nicht kalt?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    Er stellt die Kiste auf den Lehmboden, setzt sich auf einen Hocker und bearbeitet das Fußpedal. Bevor er die Eisenstücke am Schleifstein ansetzt, gibt er Polierpaste darauf.
    »Oooh … wie kannst du dieses Geräusch nur aushalten?«
    »Man gewöhnt sich daran.« Er dreht das kleine Getriebe um und poliert das dunkle Metall auf der anderen Seite.
    Liedral sieht ihm bei der Arbeit zu.
    Als er fertig ist, legt er die Teile wieder in die Kiste und wischt sich an einem alten Handtuch, das am Ende der Werkbank hängt, die Hände ab.
    »Hast du auch fertige Spielsachen?« Liedrals braune Augen sehen Dorrin fragend an, dann wandert ihr Blick zum Schmiedeofen, als er sich das Hemd wieder anzieht.
    »Einfache wie diese hier habe ich nicht. Ich habe aber ein paar, die so sind wie das erste Stück. Sie sind in meiner Kammer. Willst du sie haben?« Er löscht die Lampe und tritt in den Hof. Dort wartet er, bis auch sie die Schmiede verlassen hat, dann schließt er hinter ihr die Tür, damit die Wärme nicht verloren geht.
    »Wie die Dinge im Augenblick stehen, kann ich sie mir nicht leisten, aber ich will es mal in Nietre in den Hügeln von Suthya versuchen. Das ist so weit von Rulyarth entfernt, dass die meisten Händler niemals dorthin kommen. Die Straßen sind schlecht und nicht einmal für einen Karren geeignet. Aber das ist mir ganz recht, denn es ist billiger, die Küstenschiffe nur mit zwei Pferden zu

Weitere Kostenlose Bücher