Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
Er nimmt sie fest in die Arme, und ihre Münder finden wieder zueinander. Bald berühren sich nicht nur Lippen, sondern auch nackte Haut und zwei Seelen.

 
LXX
     
    » D u bist unmöglich … nach der letzten Nacht …« Liedral gibt ihm einen Kuss, und er krallt die Finger in ihren nackten Rücken.
    »Letzte Nacht … das war erst der Anfang.«
    Es klopft an der Tür. Dorrin schaut auf. Wieder klopft es.
    »Ja?« fragt Dorrin.
    »Ich bin’s, Reisa. Wenn ihr zwei Turteltauben nicht zu beschäftigt seid, wäre es nett, wenn ihr euch aufraffen und auf den Hügel kommen könntet. Ich habe es ganz vergessen. Heute Abend ist die Nacht des Rates.«
    Dorrin seufzt. »Die Nacht des Rates?«
    »Bald wird das Feuerwerk beginnen.«
    Die beiden sehen einander an und beginnen zu kichern.
    »… also wirklich, das Feuerwerk«, murmelt Liedral, während sie sich das Hemd anzieht.
    »Können wir nicht beide Arten von Feuerwerk haben?« bittet Dorrin sie.
    Sie wirft einen Stiefel nach ihm, aber er duckt sich, und der Stiefel kracht gegen die Wand. »Gern.«
    Dorrin zuckt mit den Achseln, dann runzelt er die Stirn.
    Sie grinst. »Mach dir keine Sorgen deshalb. Lass uns in die Kälte hinausgehen und das Feuerwerk ansehen.«
    Dorrin stöhnt, aber er greift nach Hemd und Stiefeln. Nachdem sie sich die Jacken angezogen haben, streift Liedral sich noch eine Wollmütze über den Kopf. Dorrin nimmt ihr Gesicht in beide Hände und küsst sie.
    »Erst das kalte Feuerwerk.«
    »Also gut.«
    Reisa und Petra stehen schon auf dem Hügel und blicken zum gefrorenen Fluss und zum Hafen hinunter.
    »Dann habt ihr euch also doch heraus in die Kälte gewagt.«
    »Äh … ja«, stottert Dorrin.
    Die drei Frauen wechseln wissende Blicke. Dorrin errötet und sieht zum Hafen.
    Eine Rakete explodiert, und kleine Lichtpunkte fliegen in alle Richtungen davon. Einen Moment lang zeichnen sich die Schatten der kahlen Bäume vor den Hügeln im Westen ab. Das Eis auf dem Weyel schimmert.
    »Es ist wunderschön.« Liedrals Stimme ist kaum zu hören, als die nächste Rakete explodiert. »Wozu sind die gut?«
    »Sie feiern die Gründung des Rates«, schnaubt Reisa. »Nicht, dass der Rat noch lange existieren wird, wenn sie nicht bald etwas gegen die Weißen Magier unternehmen.«
    Dorrin denkt über die Raketen nach, über die Kräfte, die sie in die Luft hochfliegen lassen, und ob das Schwarzpulver vielleicht auch eine Maschine antreiben könnte.
    Wieder knallt es, und ein Schauer roter Funken ergießt sich in die samtene Nacht und verblasst rasch wieder.
    »So schnell sind die Magier nicht«, meint Liedral langsam. »Sie sind sehr vorsichtig und gründlich. Wenn sie schließlich ihren Zug machen, ist es gewöhnlich zu spät, um sich noch zu wehren.«
    »Wundervoll.« Reisa muss in der Kälte husten.
    Wieder sprüht eine Rakete goldene Funken über den schwarzen Himmel und die weiße Winterlandschaft. Petra räuspert sich.
    Dorrin drückt Liedrals Hand, und sie erwidert den Druck.
    Noch eine Explosion, und wieder steht helles Licht über dem Hafen.
    Reisa hustet einmal, zweimal, noch einmal. »Ich muss wieder rein, ich halte die Kälte nicht aus.«
    Die anderen drei bleiben mehr oder weniger schweigend draußen stehen, bis die letzte Rakete verglüht ist.
    Petra trampelt im Schnee herum und wendet sich wieder zum Haus um. »Eine dumme Zeit für ein Feuerwerk. Mitten im Winter, bei der Dunkelheit.«
    Dorrin und Liedral grinsen einander an. Dorrin muss sich die Hand vor den Mund halten und kräftig schlucken.
    Als sie wieder im Hof sind, sagt Liedral leise: »Gute Nacht, Petra. Und sag deiner Mutter danke, dass sie uns auf das Feuerwerk aufmerksam gemacht hat.«
    »Gute Nacht, ihr Turteltauben«, erwidert Petra freundlich, ehe sie die Küchentür hinter sich schließt.
    »Sie ist nett.« Liedral drückt noch einmal Dorrins Hand, als sie über den Hof zu seiner Kammer zurückkehren.
    »Das ist sie. Aber du bist etwas ganz Besonderes.«
    »Wie das Feuerwerk?«
    Wieder müssen sie grinsen.
    Als sie drinnen sind, legt Dorrin den Riegel vor.
    »Mir ist kalt.« Liedral hat sich schon wieder in die Decke gewickelt.
    »Brauchst du noch etwas Feuerwerk?«
    Wieder fliegt ein Stiefel in seine Richtung, er duckt sich und schließt sie in die Arme. Ihre Lippen finden einander.
    »Feuerwerk …«

 
LXXI
     
    D orrin und Liedral stehen im klaren, aber kalten Morgenlicht vor der Scheune.
    »Willst du Meriwhen nehmen?«
    »Deine kostbare Stute?« erwidert sie lächelnd.
    Statt zu

Weitere Kostenlose Bücher