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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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nahe.«
    Dorrin beugt sich Ryllas bestechender Logik. »Dann sehen wir uns morgen.«
    »Und ich werde fragen, ob Asavah den Sand bringt und ob sich ein paar kräftige Burschen finden, die deinen Keller ausheben können. Bring du nur die Kupferstücke mit, aber sieh zu, dass du genug Kleingeld hast.«
    Dorrin schüttelt immer noch den Kopf, als er zu Yarrls Schmiede zurückreitet.
    Als er dort ankommt, sieht er, dass Reisa Vaos dazu abgestellt hat, im Garten das Unkraut zu jäten.
    »Meister Dorrin, Meister Dorrin, braucht Ihr mich nicht in der Schmiede?« Der Junge fleht ihn beinahe an und hebt beschwörend die von der Gartenerde verschmutzten Hände.
    »Yarrl liefert bei Froos eine Wagenladung fertige Arbeiten ab«, erklärt Reisa.
    »Froos hat es anscheinend nicht eilig damit, die Sachen selbst wieder abzuholen.«
    »Und mit dem Bezahlen hat er es auch nicht eilig«, ruft Petra aus der Scheune herüber.
    »Er sagte, du wüsstest schon, was zu tun ist.«
    »Geschirre für Honsard und Bequa, und für den alten Küfer …«
    »Milsta«, hilft Reisa ihm.
    »Meister Dorrin?« drängt Vaos.
    »Ich muss Meriwhen striegeln, das wird eine Weile dauern. Inzwischen kannst du die Arbeit hier beenden.«
    »Ja, Ser.«
    Reisa, die hinter Vaos steht, grinst. »Jäte nur bis zum Ende der Reihe, Vaos, dann kannst du gehen und dir den Schmutz von den Händen waschen.«
    Dorrin steigt ab und führt Meriwhen in die Scheune. Die Vorstellung, dass Vaos im Garten arbeitet, lässt ihn immer noch grinsen.
    »Du bist gemein.« Petra stützt sich auf die Heugabel.
    »Warum?«
    »Nur weil du als Kind nie gespielt hast, darfst du nicht glauben, auch alle anderen dürften nicht spielen.« Sie lächelt, aber ihre Stimme ist fest.
    »Ich habe aber gespielt«, protestiert Dorrin, während er Meriwhen absattelt.
    »Was denn?«
    »Oh, ich habe Hegl zugeschaut oder meiner Mutter, und manchmal habe ich versucht, Boote zu bauen und sie in der Brandung fahren zu lassen.«
    »Wer war Hegl?«
    »Kadaras Vater. Er war Schmied. Und manchmal habe ich auch mit Kadara gespielt.«
    »Das passt zu dir. Wahrscheinlich hast du die meiste Zeit damit verbracht, ihrem Vater zuzusehen.«
    Dorrin schenkt sich die Antwort.
    »Das dachte ich mir schon.« Petra schüttelt den Kopf, stellt die Heugabel weg und geht zur Wiese hinaus, wo die Kühe angepflockt sind.
    Dorrin holt die Bürste und denkt nach. Hat er irgendwann schon einmal etwas nur deshalb gemacht, weil es ihm Spaß gemacht hat? Abgesehen von Liedrals Besuchen? Vermisst er sie deshalb? Ist das der einzige Grund? Nein, sicher nicht. Er beginnt zu striegeln. Er hat einfach zuviel zu tun, und gleich muss er in der Schmiede arbeiten.
    Als er sich umgezogen hat und die Schmiede betritt, sieht Dorrin als erstes eine gebrochene Wagendeichsel und das alte Geschirr, das Yarrl noch nicht repariert hat. Vaos kommt kurz nach ihm in die Schmiede, seine Hände sind noch nass.
    »Im großen Becken ist nicht mehr viel Wasser, Vaos«, sagt Dorrin. »Ich würde sagen, wir brauchen zwei Eimer. Aber hole mir vorher noch eine Schubkarre Holzkohle. Es sieht so aus, als wäre Yarrl schon recht früh am Morgen aufgebrochen.«
    »Ja, Meister Dorrin, so ist es.«
    »Ich bin kein Meister, du kleiner Teufel. Ich bin ein Zuschläger, und die Schmeicheleien werden es dir nicht ersparen, die Holzkohle zu holen und den Wasserkasten zu füllen.«
    Nachdem er sich entschieden hat, mit welcher Arbeit er beginnen will, legt Dorrin das Werkzeug zurecht, das er brauchen wird, und bringt mit der Holzkohle, die Vaos inzwischen herangeschafft hat, das Feuer im Schmiedeofen wieder in Gang.
    »Du musst noch ein bisschen am Blasebalg arbeiten, bevor du das Wasser holst. Pumpe, bis das Stück Eisen weiß glüht.«
    Vaos nickt düster.
    »Was ist los?«
    »Es ist wegen meiner Mutter. Sie überlegt, ob sie sich mit Zerto zusammentun soll. Er ist als Maat auf der Dorabeau, einem Schiff vom alten Fyntal. Wenn sie das macht, dann …«
    »Aber du schläfst doch sowieso die meiste Zeit hier.«
    »Es geht nicht um mich. Es geht um Rek, meinen kleinen Bruder. Er ist zehn.«
    Dorrin wartet.
    »Sie will weder mich noch ihn um sich haben. Sie sagt, mein Vater hätte sie mit uns sitzen lassen, und jetzt hätte sie genug von uns. Ich komme hier ja zurecht, aber Rek …«
    »Was ist das Problem?«
    »Er hat einen Klumpfuß und kann nicht rennen. Er kann nicht im Stall arbeiten oder schnelle Botengänge machen.«
    »Kann er stehen oder etwas tragen?«
    »Ja, Ser. Er ist

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