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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Brede.
    Und doch, was Dorrin angeht, so ist viel zu vieles noch nicht geklärt. Was hat er denn schon getan, außer einige Leute zu heilen, ein paar Gewürze anzubauen und Modelle und Spielzeug zu fertigen, in denen etwas Ordnung steckt? Brede hat zahlreiche Helfershelfer des Chaos getötet. Dorrin hat nichts dergleichen getan.
    Er blickt schweigend nach Süden, wo im letzten Lichtschein gerade eben noch die Gipfel der Westhörner zu sehen sind. Was soll er schon zu alledem sagen?

 
LXXXIV
     
    D er graue Stein ist schwer, viel zu schwer. Dorrin hebt den Vorschlaghammer und treibt das Rohr in die Lücke zwischen den Blöcken. Dann kippt er das Pulver in die Röhre, bis sie gefüllt ist. Er setzt die Kappe auf das Ende, verkeilt sie, zündet die Zündschnur an und rennt bergab, um sich hinter dem verfaulten Baumstumpf in Sicherheit zu bringen.
    Nach der Explosion läuft er wieder bergauf und betrachtet das Loch, das sein Keller werden wird. Er schüttelt den Kopf und bringt die nächste Holzröhre an. Mit etwas Glück wird er im Spätsommer das Fundament gelegt haben. Wieder zündet er die Zündschnur an.
    Dieses Mal sieht das Ergebnis etwas besser aus, und er schaufelt Lehm, Erde und Steinbrocken weg. Aber er muss seine Pläne schon wieder ändern. Der Keller wird viel, viel kleiner werden, als er es geplant hat. Er hält inne, wischt sich die Stirn trocken und blickt kurz zur Hütte der Heilerin auf dem Hügel.
    Rylla kommt durchs Gras gelaufen und bringt ihm einen Krug Rotbeerensaft und ein altes Handtuch. Das Handtuch nimmt er als erstes.
    »Es gibt einen leichteren Weg, Dorrin. Und du hättest gleichzeitig mehr Zeit zum Heilen.«
    »Oh?«
    »Im Augenblick haben einige Bauern und Knechte einen Achttag lang etwas Zeit. Nicht viel, aber etwas.
    Du könntest sie bezahlen, damit sie dir den Rest ausgraben.«
    Dorrin runzelt die Stirn. »Wie viel?«
    »Ein halbes Kupferstück pro Mann und Tag.«
    Die Heilerin hat recht, er kann nicht alles allein machen. Er hätte sich längst nach Helfern umsehen sollen, aber es fällt ihm schwer, andere Menschen um etwas zu bitten.
    »Sie haben den Keller unter meiner Hütte in zwei Tagen ausgehoben. Deiner ist natürlich größer, aber du hast ja schon ein Loch gesprengt, mit dem sie beginnen können.«
    »Wie fange ich das an?«
    Sie lächelt. »Du steckst rings um das Loch, das sie graben sollen, Pfähle in den Boden und schneidest einen Stock ab, damit sie wissen, wie tief es werden soll. Ich werde mit Asavah reden, er war der Mann meiner Schwester.«
    Dorrin trinkt den Rotbeerensaft. Er hat nicht gewusst, dass die Heilerin eine Schwester hatte. »Hast du Nichten oder Neffen?«
    »Einen Neffen, Rolta. Er arbeitet als Maat auf Gylerts größtem Schiff.«
    Dorrin trinkt den Rotbeerensaft aus und deutet zum Hügel, hinter dem der Garten liegt. »Da dieses Problem jetzt gelöst ist, werde ich gleich die Gewürze überprüfen, vor allem den Eispfeffer. Können wir eigentlich irgendwo feinen Sand bekommen? Ich glaube, der Boden hat zuviel Lehm.«
    »Asavah hat möglicherweise Sand.« Rylla folgt Dorrin den Hang hinauf.
    »Zu ein paar Kupferstücken pro Wagenladung?«
    »Vielleicht kostet er nicht einmal so viel«, erklärt die Heilerin lächelnd. »Der Sand, selbst wenn er aus einem Gewässer mit Süßwasser kommt, ist umsonst. Du musst nur die Arbeitszeit der Männer und den Wagen bezahlen. Wir können Sand vom oberen Nebenfluss holen, der in den Weyel fließt. Mach dir keine Sorgen, junger Mann, ich kann mir etwas Sand schon leisten. Wer weiß, vielleicht kann ich sogar mit dir im Garten arbeiten.«
    Dorrin hält ihr die Tür zur Hütte auf.
    »Da haben wir es wieder, jetzt behandelst du mich schon wieder wie eine feine Dame und nicht wie das alte Weib, das ich bin.«
    »Du bist viel eher eine Dame als die meisten anderen, die diese Ehre für sich beanspruchen.«
    »Nun verdreh mir nicht noch den Kopf, du junger Schurke. Darf ich deinen schmeichelhaften Worten entnehmen, dass du bald zur Schmiede willst, statt den ganzen Vormittag mit Heilen zu verbringen?«
    Dorrin errötet.
    »Na, na … du wirst mir doch nicht ein Kompliment machen und es gleich wieder wegnehmen?« Rylla grinst. »Dann mach schon, geh nur.«
    »Und was ist mit der alten Clarabur?«
    »Sie wird auf dein hübsches Gesicht verzichten können. Außerdem will sie sowieso nur allen erzählen, wie schlecht es um ihre Gesundheit steht. Sie macht das jetzt seit fast zehn Jahren, und sie ist dem Sterben nicht einmal

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