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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Salbei trocknen und einen schönen Vorrat anlegen. Dieses Jahr …« Sie deutet zum Garten hinter dem Brunnen. »Dieses Jahr sieht es sogar noch besser aus. Die Dunkelheit weiß, wie er dazu die Zeit findet.«
    »Wie geht es denn so mit eurem Trupp?« wechselt Dorrin rasch das Thema.
    »Im Augenblick läuft alles recht gut«, erklärt Kadara. »Aber Ende des Jahres oder Anfang nächsten Jahres kann sich das wieder ändern.«
    »Vielleicht«, schränkt Brede ein.
    »Wir werden sehen. Im Augenblick haben wir jedenfalls den … den Räubern, die unsere Händler überfallen, ordentlich zugesetzt.«
    Dorrin reibt sich mit der linken Hand das Kinn, in der Rechten hält er einen halbvollen Becher Rotbeerensaft. »Wenn ihr Erfolg damit habt und die Räuber in Spidlar von den Überfällen abhaltet, dann könnten sie doch einfach warten, bis die Händler das Gebiet von Gallos oder Certis erreicht haben.«
    Kadara weicht Bredes Blick aus.
    Brede zuckt mit den Achseln. »Ich kann mir vorstellen, dass die Weißen Magier mit so etwas ohne weiteres fertig würden.«
    »Außerdem«, fährt Kadara fort, »sieht es beinahe so aus, als hätten sie ein Abkommen mit den Wegelagerern getroffen, nur spidlarische Händler auszurauben.«
    »Das kann ich mir lebhaft vorstellen«, wirft Reisa aus ihrer Ecke ein. »Wie auch immer, ich bin Bredes Meinung. Die Weißen werden so oder so einen Weg finden, uns zuzusetzen. Sie finden immer einen Weg.«
    »Übrigens, Dorrin«, fragt Kadara, »wie geht es Liedral? Du hast es gestern Abend und heute den ganzen Tag geschafft, allen Fragen auszuweichen. Du hast nicht einmal erwähnt, dass sie im Spätwinter hier war.«
    »Nach ihrem letzten Brief zu urteilen, geht es ihr gut.«
    »Das ist aber nicht das, was ich …« Kadara schüttelt den Kopf. »Sie ist durch die Kälte hierhergekommen, und du hat nicht mehr zu sagen, als dass es ihr gut geht?«
    »Kadara …«, sagt Brede.
    »Ist schon gut. Ich mache mir Sorgen, aber ich kann leider nicht viel machen. Wahrscheinlich hätte ich sie nicht gehen lassen sollen … aber ich dachte nicht …«
    »Oh, jetzt kommt es raus. Du gibst also zu, dass die Frau dir tatsächlich etwas bedeutet?«
    Dorrin sieht zur Scheune und fragt sich, ob Kadara vergessen hat, wie viele Jahre er zu ihr kam, als sie nebenan wohnte. Oder ist dies nur ihre Art, die Erleichterung darüber zum Ausdruck zu bringen, dass er endlich jemanden gefunden hat, der ihn liebt?
    »Du hättest die beiden mal sehen sollen«, bestätigt Petra.
    »Immerhin waren sie draußen im Schnee und haben mit uns das Feuerwerk des Rates angesehen.«
    »Und wo sie standen, schmolz der Schnee dahin.«
    Dorrin hofft, dass im letzten Zwielicht seine roten Wangen nicht zu sehen sind.
    »Eigentlich müsste sie doch in Jellico gut aufgehoben sein«, wirft Brede ein.
    »Ihr Bruder hat irgendwie mit den Weißen zu tun, und er weiß, dass wir aus Recluce kommen. Ihr Lagerhaus wurde ziemlich genau durchsucht, und einige Dinge fehlen.«
    »Du glaubst doch nicht, dass ihr Bruder …«
    »Nein, aber …« Wie kann Dorrin das Gefühl erklären, er werde aus der Ferne beobachtet? Und die Briefe, die geöffnet und wieder versiegelt wurden? Oder das Unbehagen, das ihn auf Schritt und Tritt begleitet und ihn manchmal dazu treibt, fieberhaft zu arbeiten, bis der Körper ihm den Dienst verweigert?
    »Man weiß nie, was die Weißen als nächstes tun werden«, fügt Reisa hinzu.
    »Wir beginnen allmählich, es zu verstehen«, erwidert Kadara trocken. »Aber warum sollten sie sich ausgerechnet für Dorrin interessieren?«
    »Ich weiß es nicht.« Dorrin starrt mit leerem Blick nach Süden zu den Hügeln, hinter denen Ryllas Hütte liegt. »Vielleicht interessieren sie sich auch gar nicht für mich.«
    »Das glaubst du doch selbst nicht«, wendet Yarrl ein. Nach dem Kommentar des älteren Schmieds gerät die Unterhaltung für einen Augenblick ins Stocken.
    »Warum sagst du das, Papa?«
    »Der Mann steckt Ordnung in alles, was er macht, sogar in kaltes Eisen. Die Weißen mögen diese Art von Ordnung aber nicht. Wenn der junge Dorrin in der Nähe ist, passt einfach alles zusammen. Wäre ich ein Weißer, würde ich mich sehr wohl für das interessieren, was er macht.«
    »Ich auch«, bekräftigt Vaos, der auf der Treppe steht und eine Brotrinde kaut.
    »Bist du denn immer noch nicht satt, du Taugenichts?« fragt Petra.
    Vaos schüttelt den Kopf und beißt noch einmal ab.
    »Ja, das klingt einleuchtend … in gewisser Weise«, grübelt

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