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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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nicht sehr oft frei nehmen.«
    »Du wirst wohl bis zum Sonnenuntergang hier sein.«
    »Genauer gesagt, bis das Dach fertig ist. Den Rest kann ich mir einteilen, bis ich das Haus und die Schmiede baue.«
    »Wann wird das sein?«
    »Es wird mindestens noch ein paar Achttage dauern. Ich will aber vor der Ernte fertig sein. Rylla meint, kurz vor der Ernte käme noch einmal eine Zeit, in der kaum etwas zu tun ist, so dass ich für wenig Geld Helfer anheuern könnte.«
    Der Mühlenarbeiter blickt zum Hügel. »In ein paar Jahren wirst du im Rat sitzen.«
    »Ich doch nicht.«
    »Wenn du gut verdienst, wird dir nichts anderes übrig bleiben.« Pergun lässt die Zügel schnalzen. »Sieh zu, dass du nicht die ganze Nacht durcharbeitest.«
    »Ich will es versuchen.« Dorrin denkt stirnrunzelnd über Perguns Bemerkung nach. Hat man weniger Entscheidungsfreiheit, wenn man Geld verdient? Wie sehr schränkt es ein? Er denkt nach und nagelt die Dachschindeln fest.

 
LXXXVI
     
    » E r wird einfach unerträglich.« Anya nimmt einen großen Schluck.
    »Wird er es erst, oder ist er es schon?« Sterol fährt mit dem Finger über die Kante des magischen Spiegels.
    »Also gut, er war schon immer überheblich. Aber jetzt beunruhigt es mich stärker als früher.« Noch ein letzter großer Schluck, und ihr Weinglas ist geleert. »Er schneidet mit seiner Macht auf. Er sagt, er würde Axalt ganz allein niederwerfen, aber erst im Frühling.«
    Sterol muss ein Lächeln unterdrücken. »Glaubst du, er ist dazu in der Lage?«
    Sie füllt ihr Glas nach. »Natürlich. Es ist freilich eine ganz andere Frage, ob es auch klug ist.«
    Sterol geht zum Esstisch und schenkt sich ebenfalls nach. »Ich nehme doch an, dass er nach wie vor versucht, seine Pläne vor dir geheim zu halten?«
    »Falls er überhaupt welche hat.«
    »Ein derart plumper Sarkasmus steht dir nicht. Jeslek hat sicherlich gewaltige Pläne.«
    »Er ist über irgendetwas, das in Spidlar vor sich geht, beunruhigt – besorgt kann man es wohl noch nicht nennen. Es hat mit den Schwarzen zu tun. Er grübelt schon den ganzen Frühling und Sommer darüber nach.«
    »Hat er dir das verraten?«
    »Natürlich nicht. Aber ich weiß die Anzeichen zu deuten.«
    »Was hat Fydel dir gesagt?«
    »Offensichtlich weißt du es bereits.« Anya trinkt das zweite Glas etwas langsamer.
    »Warum sollte Jeslek sich wegen der Briefe einer armen Händlerin aus Jellico Sorgen machen? Der Schmied muss etwas an sich haben, das man nicht auf den ersten Blick sieht.«
    »Du bist sehr klug, Sterol.«
    »Erstaunlich, dass eben jener Jeslek, der auf die Idee kommt, eine ganze Stadt zu zerschmettern, auf Zehenspitzen geht, wo es bloß um einen jungen Burschen geht. Also, wer ist dieser Bursche?«
    »Er kommt aus Recluce«, erklärt Anya und verrät damit nichts, was der ältere Mann nicht längst weiß.
    »Spielt das überhaupt eine Rolle?«
    »Es muss eine Rolle spielen, oder nicht?« Sie lächelt verschlagen.
    »Weißt du, Anya«, seufzt Sterol, »du bist nicht halb so klug, wie du glaubst. Fydel auch nicht. Jeslek mag unerträglich sein, aber er ist alles andere als dumm. Ich bin es übrigens auch nicht. Du willst das Amt des Erzmagiers nicht übernehmen, weil du glaubst, dass jeder, der es tut, in der Konfrontation mit Recluce scheitern muss. Deshalb willst du an zweiter Stelle hinter dem stehen, der die Macht innehat.«
    »Und wenn es so wäre?«
    »Auch das ist gefährlich, obgleich die Gefahren nicht ganz so offensichtlich sind.« Sterol zuckt mit den Achseln. »Wenn Jeslek sich nun Sorgen wegen dieses Schmieds macht, so muss man ihn überwachen.«
    »Willst du mir sagen, Jeslek sei mit diesem Schmied so vorsichtig, nur weil der Bursche auf der anderen Seite des Meeres Eltern hat, die mächtiger sind als …«
    »Mächtiger als du? Genau das meine ich. Wenn ich Jeslek wäre, würde ich auf indirekte Weise vorgehen und den jungen Mann beim Untergang Spidlars umkommen lassen, aber nicht vorher. Warum sollte man riskieren, dass Recluce sich früher einschaltet, als es unbedingt nötig ist?«
    »Da besteht wohl keine Gefahr.«
    »Anya, meine Liebe, Gefahren lauern überall. Aber das weißt du ja.« Sterol trinkt einen kleinen Schluck, dann klopft es, und er öffnet. »Ich glaube, da ist das Abendessen.«
    »Es wird auch Zeit.«

 
LXXXVII
     
    » K omm schon, Mädchen.« Dorrin treibt Meriwhen an, und das Geschirr spannt sich, während die Seile durch den Flaschenzug laufen und die letzten vier vorgefertigten Teile

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