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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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so stark wie ich.«
    Dorrin wird bewusst, dass Vaos ihn geködert hat. »Ich werde es mir mal überlegen.«
    »Wirklich?«
    »Ja, das sagte ich doch. Aber letzten Endes muss Yarrl entscheiden, und wenn du auch nur einen Ton sagst, werde ich es gar nicht erst versuchen.«
    »Ja, Ser.«
    »Und jetzt hol das Wasser.«
    »Ja, Ser.«
    Dorrin überprüft die Hitze im Schmiedefeuer, dann nimmt er die Greifzange und legt das flache Eisen auf die Ziegel. Mit dem Kaltmeißel schlägt er die alten Bolzen aus der Deichsel und nimmt die gebrochenen Teile heraus. Er überprüft das Eisen und nickt. Die Deichsel kann zusammengeschweißt werden, aber er muss einen Teil ersetzen und ein Stück überbrücken. Stirnrunzelnd sieht er den Abfallhaufen durch, bis er die Ersatzteile für Wagen und Schlitten und die Holzstücke findet. Soweit er sich erinnern kann, muss irgendwo noch eine Strebe aus Eiche liegen, die er einsetzen kann, nachdem er sie ein wenig gekürzt hat.
    Er spannt die Strebe in den Schraubstock, vergleicht sie mit dem Original und kürzt sie mit der Schrotsäge, dann raspelt und feilt er die Enden glatt. Noch einmal vergleicht er die Strebe und nickt zufrieden. Schließlich bohrt er die Löcher für die Nieten durch das Holz.
    Als nächstes kommt die Schweißarbeit. Zuerst nimmt er den dünnen Eisenstab und wärmt ihn, dann legt er ihn über das Amboßhorn und schlägt ihn breit, bis er dünn genug ist und um die gebrochene Metallstange der Deichsel gewunden werden kann. Die Deichsel wird erwärmt, bis sie fast weiß glüht, dann werden die Bruchenden vorgeformt, damit sie das neue Verbindungsstück aufnehmen können. Anschließend legt er die dünne, ebenfalls weißglühende Eisenplatte um die Enden. Mit einigen raschen Schlägen von innen nach außen werden die Metallteile miteinander verbunden. Danach legt Dorrin die geflickte Deichsel zum Abkühlen neben das Schmiedefeuer, bevor er die Metallstücke endgültig anpasst.
    Während das Eisen abkühlt, formt Dorrin den kleinen Eisenstab, bis er die richtige Größe für die Bolzen hat, dann schneidet er die Bolzen zurecht und legt sie auf den Amboss.
    Er wischt sich die Stirn ab, taucht die Querstrebe in den Wasserkasten und legt sie auf den Amboss, um sie mit der Deichsel zu verbinden. Er erwärmt den ersten Bolzen und treibt ihn durch die Strebe, bis er auf der anderen Seite auf dem Untergesenk flachgedrückt wird und mit dem Holz abschließt.
    Mit dem Schlichthammer schlägt er anschließend das andere Ende des Bolzens glatt, an dem eine Seite der Deichsel befestigt ist. Dann setzt er den zweiten Bolzen ein und bearbeitet ihn auf die gleiche Weise.
    Schließlich legt er Hammer und Greifzange weg und trägt die sperrige Deichsel in die Ecke, wo die fertige Arbeit liegt. Auf dem Rückweg bringt er ein schweres Ledergeschirr mit, das er auf die Werkbank legt. Ein Kettenglied und zwei Ringe in der Steuerkette müssen ersetzt werden, und das bedeutet, dass er das ganze Geschirr neu ausmessen und einrichten muss.
    Mit dem Kaltmeißel schlägt er die alten Nieten heraus und misst sie nach, um einen Eisenstab von der richtigen Dicke zu finden. Den Stab, aus dem er die neuen Nieten machen wird, legt er zur Seite, dann nimmt er den dickeren Eisenstab, aus dem er die Ringe schmieden wird. Yarrl ist der Ansicht, dass Ringe im Geschirr eines Fuhrwerks, die belastet werden, immer frisch geschmiedet werden müssen. Wahrscheinlich, überlegt Dorrin, ist das der Grund dafür, dass Yarrls Arbeit länger hält als Henstaals Reparaturen.
    »Ihr seid fast so schnell wie Yarrl.« Vaos’ Gesicht ist gerötet, der Schweiß läuft ihm über die Stirn.
    »Mach eine Pause und hol etwas Wasser«, befielt Dorrin ihm.
    »Danke, Ser.« Vaos flieht nicht gerade, zieht sich aber doch sichtlich erleichtert aus der Hitze des Schmiedefeuers in den vergleichsweise kühlen Hof zurück.
    Dorrin sieht dem Jungen nach und fragt sich, warum er sich überhaupt hat breitschlagen lassen, sich um Vaos’ kleinen Bruder zu kümmern. Aber wenn Rek den Blasebalg bedienen kann, kann er vielleicht sogar einen Teil seines Unterhalts selbst verdienen. Dorrin nimmt sich das nächste Geschirr vor.

 
LXXXV
     
    A ls der letzte Balken an seinem Platz landet, muss Dorrin grinsen.
    »Warum bist du so fröhlich?« fragt Pergun. »Das ist doch nur das Fachwerk für eine kleine Scheune.« Er deutet auf das fünfzig Ellen entfernte größere Fundament aus ordentlich zugehauenem Stein. »Du hast mir immer noch nicht erklärt,

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