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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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nächste Winter Diev heimsucht … und all das für ein Haus, das in Gefahr ist, von den Weißen Magiern zerstört zu werden, noch ehe er es richtig gebaut hat.
    Warum tut er das alles? Warum tut man überhaupt irgendetwas? Es gibt immer einen Grund, irgendetwas nicht zu tun. Und schließlich, überlegt er, während er zu Ryllas Hütte geht und sich ständig den Schweiß abwischt, der nicht zu laufen aufhören will, und schließlich ist ja der Tod eine Folge des Lebens. Wenn man aber sowieso sterben muss, warum soll man sich da vorher noch die Mühe machen zu leben? Oder irgendetwas ordentlich zu machen?
    Er fragt sich, was sein Vater oder Lortren dazu sagen würden, dass er gute Arbeit für einen notwendigen Protest gegen das Chaos und die Vergänglichkeit des Lebens hält.
    Er blickt zurück zu dem klaren, ordentlichen Rahmen, den er auf dem Hügel gebaut hat. Dann lächelt er und eilt zur Hütte und zum Garten der Heilerin.

 
LXXXVIII
     
    D orrin betrachtet den kleinen Teich und den grünen Schaum an den Rändern. Über dem Teich fließt das Wasser, das aus einer unterirdischen Quelle kommt, rein und frisch den Felshang herunter. Sein Blick wandert von der Felsklippe, die etwa doppelt mannshoch ist, zum herbstlich braun gefärbten Hügel, auf dem sein eigenes Haus und der Stall und ein Stück weiter Ryllas kleine Hütte stehen. Trotz des morgendlichen Zwielichts kann er den Tau auf dem welken Gras silbern funkeln sehen.
    Die Heilerin hat darauf bestanden, den Landverkauf an Dorrin von der Gilde dokumentieren zu lassen. »Was würdest du machen, wenn mich der Blitz erschlägt?« hat sie gefragt. »Ein Toter kann sein Wort nicht mehr halten.«
    »Du wirst nicht sterben«, hat Dorrin eingewendet.
    »Wir müssen alle sterben. Und jetzt hole den Nichtsnutz von Hasten her, damit wir den Handel besiegeln können.«
    Und Hasten ist gekommen, sich ständig verneigend und Kratzfüße machend.
    Dorrin blickt wieder zum modrigen Wasser im Tümpel und lacht leise, als er daran denkt, wie der grauhaarige Schreiber der Gilde einen Heiler fürchtet, der stundenweise auch als Schmied arbeitet – so, als wäre Dorrin irgend etwas anderes als ein Spielzeugmacher mit großen Träumen. Seiner Ansicht nach ist er jedenfalls nicht mehr als das, und sein Kopf tut nicht weh, als er diesen Gedanken fasst.
    Er schlägt nach einer Mücke, die sein Blut will, und verfehlt sie. Die Tiere müssen hungrig sein, wenn sie so früh am Tag schon so aktiv sind. Um ihn sammelt sich eine Wolke von Insekten. Es sind so viele, dass seine Versuche, sie durch einen Bann abzuhalten, vergebens sind. Wieder erschlägt er eine, verschmiert sie im Nacken und sieht sein eigenes Blut an den Fingern. Er schüttelt den Kopf, holt tief Luft und versucht, die hungrigen Mücken zu verscheuchen, bevor er eine mit Pulver gefüllte Röhre ins schlammige Ufer steckt, von dem aus das Wasser in einem gewundenen Rinnsal bis hinunter zum Teich hinter den Häusern läuft.
    Er zündet die Ladung und zieht sich bis zu einer Gruppe von kleinen Eichen mit vergilbten Blättern zurück, wo er hinter dem Stumpf einer größeren Eiche, die schon vor Jahren gefällt worden ist, in Deckung gehen kann.
    Die Sprengung reißt ein weites Loch in den Rand des Tümpels, und das Wasser fließt sofort ab. Dorrin nimmt die Schaufel und hebt den Schlamm aus. Wenn der Bereich gesäubert ist, wird er das Wasser umleiten und ein Auffangbecken aus Stein bauen. Dort werden die Rohrleitungen, die er zu seinem Wassertank führen wird, ihren Ursprung nehmen. Es spricht wirklich nichts dagegen, fließendes Wasser in der Küche zu haben, auch wenn es kalt ist, aber er muss dafür sorgen, dass die Leitungen tief genug liegen, damit sie im Winter nicht einfrieren.
    Mit Graben und Verscheuchen der Mücken beschäftigt er sich, bis es Zeit wird für ein spätes Frühstück, das allerdings zu einer Zeit stattfindet, die er vor gar nicht so vielen Jahren in Extina noch für die normale Zeit zum Frühstücken gehalten hätte. Wie schnell sich doch die Dinge ändern!
    Er zieht sich das Hemd aus und wäscht sich mit dem kalten Wasser aus der Quelle so gut wie möglich ab, immer wieder von Mücken gestört, und marschiert mit Schaufel und Arbeitshemd durch die Büsche und das Gras den Hügel hinunter. Er würde gern weitermachen, aber er muss noch eine Ladung Gewürze zusammenstellen und an Vyrnil liefern, ganz zu schweigen davon, dass Rylla ihn möglicherweise bei einigen Kranken und Verletzten braucht. Einige

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