Magische Maschinen
tiefes Loch, stellt den Korb hinein und setzt mit dem Zündstein die Zündschnur in Brand. Dann läuft er weg und bringt sich hinter dem Schiff in Sicherheit.
Sand fliegt in alle Richtungen, als die Sprengladung explodiert.
Dorrin kehrt zum Loch zurück und erkennt, dass er ruhig etwas tiefer hätte graben können. Er überprüft den Rumpf. Abgesehen von einer dünnen Schicht Sand, die jetzt auf dem Holz liegt, hat es keinen Schaden genommen.
Er gräbt weiter, um den nächsten Korb einzusetzen.
Auch dieser wird gezündet, und wieder bringt Dorrin sich hinter dem Schiff in Sicherheit.
Noch eine Sprengladung, und das Loch unter dem Bug füllt sich mit Wasser.
Danach beginnt Dorrin auf der Nordseite. Nach der ersten Ladung füllt sich die viel zu flache Grube mit Sand, und er muss die Körbe mit den besonders langen, mit Wachspapier gesicherten Zündern nehmen.
Nach vier weiteren Sprengungen liegt die Harthagay gerade auf dem Kiel und wiegt sich in einem Teich voll kaltem Wasser.
Als nächstes steht ihm eine Menge harte Arbeit bevor, und vor allem muss er unerschütterlich daran glauben, dass sie sich lohnen wird. Er bindet sich die mit Luft gefüllte Blase um die Hüften und steigt in das kleine Boot, das unter seinem und dem Gewicht des Ankers der Harthagay gefährlich schwankt. Langsam rudert er aufs Meer hinaus, bis das Ankertau fast vollständig ausgerollt ist. Er rückt zum Heck des Bootes und lässt den Anker über Bord fallen. Das Boot hebt sich und schaukelt, und er bekommt einen Spanten in den Rücken.
»Bei der Dunkelheit.«
Dann rudert er langsam zur Harthagay zurück. Trotz der Lederhandschuhe spürt er, wie sich Blasen bilden. Das Rudern ist eben doch etwas anderes als die Arbeit eines Schmieds.
Nachdem er das Boot am Schiff vertäut hat, geht er zum Heck, wo die Winde befestigt ist. Langsam dreht er am Griff. Der Schoner wiegt sich, bewegt sich knirschend durch den Sand und schwimmt eine Elle weit in Richtung Meer. Dorrin dreht weiter, aber das Schiff rührt sich nicht mehr. Die Winde lässt sich jetzt ganz leicht drehen, er holt aber nur noch den Anker ein, damit er wieder von vorne beginnen kann.
Nicht lange, und er rudert mit dem Boot wieder aus Meer hinaus, dieses Mal nach Norden, wo er hofft, festeren Boden zu finden, der den Anker besser hält.
Wenigstens ist die See an diesem Morgen, während er wieder zum Schiff rudert, ruhig und glatt. Er macht eine kleine Pause, setzt sich aufs Achterdeck, stellt die Füße auf die Leiter, die zum Hauptdeck führt, und trinkt etwas Wasser.
Wieder geht er zur Winde und dreht, langsam und vorsichtig zuerst. Das Tau spannt sich. Er dreht weiter, das Tau knarzt. Noch eine Vierteldrehung, und die Harthagay bebt. Wieder eine Drehung und noch eine, und der Schoner bewegt sich schaudernd aufs Meer hinaus.
Als der Bug auf gleicher Höhe mit der früheren Uferlinie ist, trinkt Dorrin rasch noch einen Schluck Wasser, dann macht er sich erfrischt wieder an die Arbeit.
Gegen Mittag schwimmt der Schoner frei im Meer, hat aber höchstens drei Ellen Wasser unter dem Kiel.
Dorrin nimmt die erste Rakete, setzt sie ins Startrohr und zündet sie.
Dann duckt er sich hinter den Mast der Harthagay.
Die grüne Leuchtkugel explodiert wie berechnet gut hundert Ellen über dem Meer und fliegt ein Stück in Richtung Hafen.
Dorrin wartet eine Weile, dann zündet er die zweite Signalrakete.
Er trinkt die Wasserflasche aus und isst ein Stück Käse und einen halben Laib altes Brot.
Drei Möwen kreisen um den kahlen Hauptmast des Schiffs, dann tauchen sie ab und lassen sich auf dem leicht kabbeligen Wasser nieder. Dorrin sucht am Horizont, ob er Liedral und die Falscher Hase sieht, aber im Süden ist kein Segel zu entdecken. Dann sieht er nach Norden, und dort sieht er endlich das Küstenschiff aus Suthya, das gut doppelt so groß ist wie die Harthagay.
Dorrin winkt mit der grünen Flagge und sieht zu, wie das Küstenschiff durch kurzes Senken der eigenen Flagge antwortet.
Dann setzt er die Zündschnur einer weiteren Rakete in Brand, die eine Leine zum Küstensegler tragen soll, aber sie stürzt schon vor dem Schiff ab und fällt ins Wasser.
Die Falscher Hase kreuzt jetzt gegen den Wind, und ein Matrose beugt sich mit einem Fanghaken über die Reling und fischt die Leine heraus. Nach drei Versuchen hat er sie geborgen und zieht kurz daran.
Dorrin lässt nach und nach die dickere Leine aus, dann das dicke Tau.
Als das Tau straff gespannt ist, schneidet er sein
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