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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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gib ihnen einen anderen Namen, wenn Lortren damit glücklich ist.«
    »Du hast vermutlich recht.« Dorrin schürzt die Lippen.
    »Ich habe Brede versprochen, mit ihm zu trainieren. Willst du mitmachen?«
    »Also gut. Aber ich bin wahrscheinlich kein Gegner für euch. Ihr seid beide viel besser als ich.«
    »Vielleicht versuchen wir es mal mit Stäben. Gelisel hat es uns empfohlen.«
    »Warum?«
    »Sie meint, man sollte möglichst über alle Waffen etwas lernen.«
    »Kadara!«
    Dorrin und Kadara fahren herum, als sie Bredes Ruf hören.

 
XIV
     
    J eslek wandert am Rand der heißen Quellen entlang und rümpft die Nase, weil es leicht nach Schwefel riecht. Schließlich fegt er den Schnee von einem kleinen Findling und lässt sich weniger als ein Dutzend Ellen von den Quellen entfernt nieder.
    Der Weiße Magier runzelt die Stirn, während er seine Wahrnehmung ins Wasser ausdehnt und der Wärme und dem Chaos-Feuer nachspürt, das die Quelle speist. Immer tiefer dringen seine Gedanken in den Fels und die Wärme unter ihm ein.
    Zwei Weiße Gardisten, ein Mann und eine Frau, stehen unter einer Kiefer, die der Bergwind niedergedrückt und gezaust hat, bis nur noch die Äste auf der Südseite Nadeln haben. Sie beobachten das Land unter dem bewölkten Nachmittagshimmel.
    Der Gardist mit dem grauen Bart blickt zwischen der Felslandschaft, der weiten, mit Eis und Schnee bedeckten Fläche und der Straße, die nach unten in die Ebene von Gallos führt, hin und her. »Das ist ein großer Magier, das Licht möge ihn holen.« Seine Worte sind kaum mehr als ein Flüstern.
    Die Frau, deren Haar unter der Mütze kürzer ist als das des Mannes, lächelt. »Du hältst nicht viel von großen Magiern, was?«
    »Bei der Flamme der Dämonen, nein. Sie können gewaltige Taten vollbringen, aber dabei werden meist alle anderen verletzt. Wir büßen heute noch für die großen Taten Creslins und des Verräters Jenred.«
    Als wolle die Erde selbst ihm zustimmen, bebt unter ihnen der Boden.
    Die Gardisten blicken zu Jeslek, der jetzt neben dem Felsblock steht. Dampf wallt aus den Quellen herauf, aber die Wärme weicht vor der weiß gekleideten Gestalt zurück und steigt kreisend in einem Wirbel, der sich droben zu einer weißen Wolke verdichtet, in den Himmel auf.
    Jeslek lächelt, die Augen blitzen.
    Die beiden Gardisten wechseln einen Blick. Der Mann holt tief Luft und zuckt mit den Achseln, die Frau lächelt resigniert.

 
XV
     
    » D ort liegt die Ryessa«, erklärt Gelisel. Sie verlangsamt den Schritt ein wenig.
    Unter ihnen liegt der Hafen – Piere aus Stein, das Schiff mit dem runden Bauch, die dunkelgrünen Wogen hinter dem Wellenbrecher, die beunruhigend heftig auf den rauen Stein branden. Vor der unendlichen Weite des Ozeans an der Nordspitze von Recluce wirkt das Schiff wie ein Spielzeug.
    Er war natürlich schon einmal in Landende und hat sogar in der alten Schenke gegessen, die angeblich von den Gründern gebaut wurde, aber ihm ist noch nie der Gedanke gekommen, er könnte Recluce eines Tages verlassen. »Es ist so klein.«
    »Unsinn«, gibt die Waffenmeisterin barsch zurück. »Du solltest mal die Gemälde der alten Schaluppen aus Montgren sehen, mit denen die Gründer gefahren sind. Oder schau dir die Boote der Freihändler aus Hydlen an.«
    Brede kratzt sich unsicher am vorgeschobenen Kinn.
    Kadara sieht zwischen dem muskulösen blonden und dem drahtigen rothaarigen Gefährten hin und her. »Legen sie oft hier an?«
    »Sie kommen so regelmäßig, wie der Sand durch eine Sanduhr läuft. Im Sommer treiben sie mit den Häfen im Norden Handel, im Winter pendeln sie zwischen Lydiar und Esalia.« Gelisel räuspert sich. »Kommt jetzt. Sie erwarten euch zwar, aber wir haben keine Zeit zum Trödeln.«
    »Werden Edil und Jyll und die anderen auch mit so einem Schiff fahren?« fragt Dorrin.
    »Die nächste Gruppe geht nach Brysta. Nein – wahrscheinlich werden sie mit einer nordlanischen Brigg fahren. Das ist ein größeres Schiff, aber sie müssen ja auch das ganze Ostmeer durchqueren.« Gelisel biegt auf das letzte Stück der Hohen Straße ein. Die Pflastersteine der Straße erstrecken sich von Landende aus sechshundert Meilen weit bis zu den schwarzen Klippen an der äußersten südlichen Spitze der Insel.
    Dorrin denkt wieder daran, welchen Wert die Gründer dem Bau der Hohen Straße beimaßen, obwohl der Norden der Insel eine wertlose Wüstenei war, bevor der Regen kam. Er will lieber an alles mögliche andere als an die

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