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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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senkt sich das Schiff leicht in der Dünung, die der Wellenbrecher nicht völlig abhalten kann.

 
XVI
     
    D rede schnarcht noch, als Dorrin die Augen öffnet. In der obersten Koje liegt Kadara. Ihr leiserer Atem ist zwischen den Geräuschen des Schiffs nicht zu hören.
    Der drahtige Rotschopf gleitet aus der Koje und zieht die dicke braune Hose und die Stiefel an, dann das Hemd. So leise wie möglich verlässt er die winzige Kabine und steigt die Leiter aufs regennasse Deck hinauf. Es hat zwar zu regnen aufgehört, aber die dicken grauen Wolken und der schneidende Wind verkünden alles andere als einen schönen Frühlingstag. Er schaudert, als er an mehreren Matrosen vorbeikommt, die schon bei der Arbeit sind – sie richten Leinen und Taue aus, wickeln ein Seil auf und zerlegen eine Winde.
    In der Hoffnung, dass sein Magen keine Einwände erheben wird, zieht Dorrin den Kopf ein und betritt die Kabine auf dem Deck der Ryessa, die als Messe dient. Er setzt sich auf eine Eichenbank an einen freien Tisch. Am zweiten Tisch sitzt ein einsamer Offizier, der einen schweren braunen Krug in der Hand hält.
    Dorrin rutscht auf der Bank am freien Tisch ganz nach hinten. Auf einem der Teller vor ihm liegen harte Brötchen und ein Keil Käse. Auf dem zweiten findet er getrocknete Früchte: Äpfel, rote Johannisbeeren, Pfirsiche. In einer Klemme, die fest mit der Tischplatte verbunden ist, steht ein Krug. Dorrin sieht genauer hin und erkennt, dass die Teller auf ähnliche Weise gesichert sind. Das schwere braune Geschirr hat erhöhte Ränder, damit das Essen nicht herausschwappt. Die Tische sind ebenso wie die Bänke ohne Lehne im Boden verschraubt.
    Der rothaarige Junge holt sich einen Becher aus dem Regal und schenkt sich Tee ein. Selbst nachdem er einen großen Klecks Honig hineingegeben hat, zuckt er zusammen, als er probiert. Das Gebräu ist lauwarm und schmeckt immer noch bitter. Er taucht ein Brötchen in den Tee, um die harte Kruste aufzuweichen.
    Er zwingt sich, langsam zu essen. Der Offizier würdigt ihn keines Blickes. Offenbar hat die Mannschaft schon viel früher gegessen. Gerade als Dorrin das zweite Brötchen und ein paar getrocknete Pfirsiche verspeist hat und daran denkt, wieder zu gehen, taucht Kadara auf. Brede folgt ihr auf dem Fuße.
    »Du bist aber früh aufgestanden«, meint sie.
    »Ich konnte nicht mehr schlafen.«
    »Hmpf«, macht Brede.
    Kadara setzt sich schwer, Brede lässt sich neben ihr auf die Bank fallen, und sie gießt den dunklen Tee in zwei Becher aus braunem Steingut. »Honig?« fragt sie.
    Brede schüttelt den Kopf.
    »Nein.«
    Dorrin trinkt seinen Becher aus und sieht sich um, wo er ihn abstellen könnte.
    »Geh doch noch nicht, Dorrin.«
    »Nun ja, hier auf dem Schiff habe ich sowieso nichts weiter vor.« Dorrin starrt die dicken Decksplanken an. Dann stellt er den Becher wieder auf den Tisch und füllt ihn auf. Dieses Mal schöpft er eine große Ladung Honig aus dem Krug, der erdbraun ist und weder zu den Bechern noch zur Teekanne passt.
    »Du bist schon einer«, meint Kadara mit erhobener Stimme. »Du bleibst auf Deck, bis wir schlafen. Dann kommst du herein und weckst uns, und dann stehst du mit der Sonne auf und weckst uns wieder.«
    Brede nippt an seinem Tee und starrt ausdruckslos die Tischplatte an.
    Kadara trinkt einen Schluck Tee und nimmt sich eine Handvoll gemischte Früchte von einem Teller, überwiegend getrocknete Äpfel. Sie schiebt die Äpfel zum größten Teil wieder zurück und pickt sich Pfirsiche und Birnäpfel heraus. Dann versorgt sie sich mit den harten Brötchen, die man höchstens mit Hegls Hammer bearbeiten könnte.
    Im Augenblick vermisst Dorrin den Schmied mehr, als dass er die Anwesenheit seiner Tochter am Frühstückstisch zu schätzen weiß. Dorrin trinkt einen Schluck Tee, der trotz Honig immer noch bitter schmeckt.
    Brede kaut lautstark auf einem harten Brötchen herum, dann spült er das Zerstörungswerk mit einem großen Schluck Tee hinunter, greift mit der riesigen Hand nach dem Krug und füllt den Becher wieder auf.
    Schließlich, als das Schweigen sich unbehaglich dehnt, stellt Dorrin den halb geleerten Becher in eine Vertiefung mitten auf dem Tisch und steht auf. Er schaut zwischen Kadara und Brede hin und her, bis Kadara seinen Blick erwidert. »Wir kommen später zu dir aufs Deck.«
    Brede isst einfach weiter, langsam und methodisch, den Blick auf das glatte braune Holz des Tisches gerichtet, während er einen Berg von Früchten, Käse und harten

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