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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Fluss verlaufen ist. Beim zweiten Mal haben die Fallen lange nicht mehr so gut gewirkt wie beim ersten Versuch, und Kadaras Trupp hat fünf weitere Soldaten verloren, während nur ein Dutzend certische Kämpfer gefallen sind. Er hat in der letzten Nacht unruhig geschlafen, und die Kopfschmerzen waren am nächsten Morgen noch nicht ganz abgeklungen. Zu allem Unglück haben die Weißen Streitkräfte den Fluss dazu benutzen können, um fünf Meilen weiter gegen Kleth vorzustoßen.
    Liedral wartet mit ihrem Karren schon vor dem Stall, als Dorrin Meriwhen in den Frühlingsregen führt. Liedral hat den Köcher aufrecht neben sich gestellt und die Sehne in den Bogen gespannt, aber noch liegt ein geöltes Tuch darüber, um die Waffen vor dem Regen zu schützen. Er lenkt Meriwhen neben den Karren und nimmt Liedral kurz in den Arm.
    »Will Brede, dass du noch länger bleibst?« Liedral löst sich aus der Umarmung.
    »Ich denke schon. Aber ich kann hier nichts mehr tun, und ich will Bomben aus Schießpulver für ihn anfertigen.«
    »Das ist gefährlich. Was ist, wenn die Weißen herausfinden, dass du daran arbeitest?« Liedral schaudert.
    »Es kommt darauf an. Wenn sie nahe genug sind, um den Sprengstoff zu zünden, bin ich tot. Aber nach allem, was ich aus den alten Büchern weiß und was ich mir selbst zusammengereimt habe, müssen sie dazu fast in Sichtweite sein. Wenn ich mir etwas überlegen könnte, das nicht explodiert, solange nicht alle Teile … doch ich kann es nicht. Ich habe aber noch eine andere Idee, und das könnte etwas für Brede sein.«
    Er kräuselt die Nase. Der schwache Geruch von Bränden weht nach Kleth herein und zeugt von den vorrückenden Truppen der Weißen. Es wird noch ein oder zwei Achttage dauern, bis sie die zweite Stadt am Fluss erreichen, denn sie lassen sich Zeit und zerstören unterwegs systematisch alle Anwesen auf beiden Seiten des Flusses.
    Dorrin schwingt sich langsam in den Sattel. Er würde gern mehr tun, aber gleichzeitig wünscht er sich auch, er müsste sich nicht über den Krieg zwischen Fairhaven und Spidlar den Kopf zerbrechen. Liedral lässt die Zügel knallen und lenkt den Karren an der Waffenkammer vorbei auf den Weg, der sie zur Ost-West-Straße und nach Diev bringen wird.
    »Da reitet er, der Dämonenschmied … ich schwöre dir, er ist es, er hat den Fluss in ein Schlachthaus verwandelt …« Die Worte hallen in der Morgendämmerung über den Platz.
    »Ein Magier ist immer in Eile …« Metall klappert dumpf auf Metall.
    »Ich habe gehört, der wird wieder zurückkommen und noch mehr Ärger machen, genau wie man ein falsches Kupferstück aus Blech nicht mehr loswird, wenn man es einmal hat …«
    »Syriol sagt, er hätte ein Dutzend Männer nur mit seinem Stab getötet …«
    »Wer ist der andere?«
    »Ein Händler. Jemand sagte, der Magier hätte ihn vor den Weißen gerettet … andere sagen, der Händler wäre aus Jellico geflohen …«
    »… glaube fast, der Magier mag Männer …«
    »Soll er doch mögen, wen er will … solange er uns in Ruhe lässt …«
    Liedral verzieht keine Miene, und Dorrin lässt die Worte an sich abprallen. Nicht lange, und sie haben den aufgeworfenen und wieder niedergetrampelten schlammigen Boden der Straße erreicht, auf der sie nach Hause zurückkehren werden – falls sie angesichts des Angriffs der Weißen überhaupt noch irgendeinen Ort als ihr Zuhause betrachten können.
    Während der ersten zwanzig Meilen sehen sie keine Menschenseele, nur Fußabdrücke und Hufspuren und hier und dort eine Wagenspur. Die Wagenspuren sind allerdings älter und von den neueren Abdrücken überlagert.
    Als sie an einem Bach halten, über den eine schmale Steinbrücke führt, lässt Dorrin Meriwhen etwas trinken, doch er achtet darauf, dass sie vorsichtig ist. Dann nimmt er einen Eimer vom Karren, füllt ihn und bringt ihn zur Straße zurück.
    »Danke«, sagt Liedral. Sie hält die Zügel des Wagenpferds, damit der Wallach nicht das ganze kalte Wasser auf einmal austrinkt. »Wollen wir ohne Rast reiten?«
    »Vielleicht nicht den ganzen Weg, aber wir werden nur kurze Pausen einlegen. Diese Straße wird immer gefährlicher.«
    »Trotzdem willst du noch einmal herkommen?«
    »Brede und Kadara brauchen mich.«
    »Was ist mit uns? Was ist mit deiner Maschine?«
    Dorrin holt tief Luft. »Ich habe die Maschine noch nicht ganz fertig gestellt, und wir müssen die Teile auch noch ins Schiff einbauen.«
    »Willst du es umbenennen? Harthagay klingt nicht unbedingt

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