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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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hat. Seine Zeit ist begrenzt, und wenn Brede wie durch ein Wunder die Weißen Horden aufhalten kann, werden sie mehr als genug Kräuter für das kommende Jahr haben. Außerdem werden die mehrjährigen Pflanzen auch ohne seine Hilfe wachsen.
    Frisa steht auf der Veranda und krault Gilda zwischen den Ohren. Die Ziege ist am Eckpfosten festgebunden. »Kann ich mit dir reiten, Meister Dorrin?«
    »Nein, dieses Mal nicht, Frisa.« Dorrin schließt die hintere Klappe des Wagens und klettert auf den Kutschbock.
    »Komm herein und hol deine Jacke, du Fratz«, ruft Merga aus der Küche.
    Dorrin grinst und schnalzt mit den Zügeln. Langsam, ganz langsam setzt sich der Wagen in Bewegung, verlässt den Hof und biegt auf die gepflasterte Straße ein, die bergab nach Diev führt. Auf der Straße muss er einigen Männer und Frauen ausweichen, die nach Diev wollen. Drei Kinder gehören zu der Gruppe.
    Keiner von ihnen dreht sich zum Wagen um, sie setzen nur schweigend einen Fuß vor den anderen. Die früher einmal ordentliche Kleidung ist vom Straßendreck verschmutzt, und alle, selbst die Kinder, tragen ordentliche Lasten auf dem Rücken.
    Dorrin mustert die Straße, die nach Kleth führt, kneift die Augen zusammen und schickt seine Wahrnehmung aus. Leute kommen von dort. Er konzentriert sich wieder auf die Straße und lenkt den Wagen in den unteren Teil Dievs, während er über die Flüchtlinge nachdenkt. Wenn Brede Kleth nicht halten kann, werden noch viel, viel mehr kommen.
    Der Wagen rumpelt am Roten Löwen vorbei. Die Fensterläden sind aufgeklappt, die Fenster geöffnet. Auch der Krug gegenüber hat geöffnet.
    Dorrin lächelt müde. Im Augenblick sorgt der Krieg bei Kyril und im Krug für gute Geschäfte. Noch.
    »Ein Kupferstück, guter Herr, ein Kupferstück, um der guten Dunkelheit willen …« Neben dem Krug geht ihn eine gebeugte Frau mit zwei kleinen Kindern um ein paar Münzen an. Er hat nicht viel dabei, und er kann nicht allen helfen, die betteln.
    Nur ein einziges kleines Schiff, eine Schaluppe mit hohen Masten, liegt an einer der Piere. Ein kleines, schnelles Schiff ist es, offenbar ein Schmuggler. Dorrin lenkt den Wagen zu Tyrels Werkstatt.
    Im Westen hinter der Werft stehen mehrere heruntergekommene Zelte in den Hügeln. Ein schmaler, bärtiger Mann beobachtet Dorrin, als der Wagen in den Hof fährt und vor der aufgebockten Harthagay hält. Dorrin zieht die Zügel an und stellt die Bremse fest, und der Wagen kommt rumpelnd zum Stehen.
    Er muss den Namen des Schiffes wirklich ändern, aber Namen sind im Augenblick nicht seine größte Sorge.
    Liedral wartet ab, eine Hand an den Schwertgriff gelegt. Seit einiger Zeit trägt sie wieder eine Waffe. Dorrin betrachtet den Stab, der zwischen seinen Füßen steht.
    »Gibt es Schwierigkeiten?« fragt sie.
    »Nein. Aber aus Kleth kommen immer mehr Flüchtlinge. Hast du den Schmuggler im Hafen gesehen?«
    »Das ist Drein. Er lässt sich auf alles ein, solange nur die Bezahlung stimmt.«
    »Ich glaube, jemand mit einer Kutsche hat sich eine Überfahrt erkauft.«
    »Es werden noch mehr kommen.« Liedral sieht zur aufgebockten Harthagay. »Wenn sie im Wasser ist, wirst du Wachen brauchen.« Sie deutet zum Hügel. »Die Verzweiflung der Menschen wird immer größer.«
    »Wie es aussieht, sollten wir uns vielleicht sogar überlegen, hier herunter zu ziehen und meine Schmiede hierher zu verlegen, falls Brede die Weißen nicht aufhalten kann. Wir sollten uns im Laufe des nächsten Achttages entscheiden. Willst du mit Tyrel darüber sprechen, während ich die letzte Fuhre hole? Oder soll ich es machen?«
    Liedral lächelt. »Ich habe es schon gemacht. Er würde sich wirklich besser fühlen, wenn du es tun würdest. Er baut auf dich, dass du ihn hier herausholst.«
    »Ich glaube, das tut wohl jeder.«
    »Wie viele kannst du mitnehmen?«
    »Ein Dutzend Leute vielleicht. Ich weiß es nicht. Ich habe noch nicht einmal die Maschine fertiggebaut. Ich weiß nicht einmal, ob sie überhaupt funktionieren wird, und ich muss auch noch Bredes elende Waffen schmieden. Jetzt muss ich darüber nachdenken, wie ich die Schmiede und den Haushalt hierher verlege.« Dorrin steigt vom Wagen und führt die Zugpferde durchs Tor bis direkt neben das Schiff.
    »Gefällt es dir nicht, was du für Brede machst?«
    »Bei der Dunkelheit, nein. Du weißt es doch. Dinge schmieden, mit denen man Menschen töten kann oder die sie davon abhalten, noch mehr Leute zu töten? Es ist eine schreckliche Wahl.« Er

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