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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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… ich weiß nicht. Es klingt nicht so, wie ein Schiff heißen könnte, das dir gehört.«
    »Du hast wohl recht. Ich weiß aber noch keinen Namen. Solange die Maschine nicht eingebaut ist, haben wir nichts weiter als einen toten Rumpf.« Er führt Meriwhen wieder zum Bach, damit sie noch etwas trinken kann.
    Liedral sieht ihm zu und überblickt rasch das vor ihnen liegende Straßenstück. Es ist immer noch leer. Sie öffnet ihren Tornister und nimmt ein Stück Käse und den Käseschneider heraus. Als Dorrin zurückkehrt, bietet sie ihm ein paar Scheiben Käse und ein Stück Brot an. Sie essen schweigend.
    Schließlich fragt Dorrin: »Bist du bereit?«
    Sie nickt.
    Es wird Spätnachmittag, ehe sie auf andere Reisende stoßen.
    Im leichten Regen, der inzwischen fällt, begegnen sie einer Gruppe Gestalten, die sich mühsam durch den Schlamm kämpfen. Ein halbes Dutzend Erwachsene und ebenso viele Kinder waten durch den Matsch. Die Kinder rutschen immer wieder aus, wo es bergab geht. Liedral weicht so weit wie möglich zur anderen Straßenseite aus, als sie sich der Gruppe nähern.
    Während Dorrin die Flüchtlinge beobachtet, huschen zwei Männer zum Straßenrand. Die anderen marschieren weiter.
    »Hast du das gesehen?« fragt Liedral.
    »Ja. Fahr einfach weiter. Ich will etwas versuchen.« Dorrin konzentriert sich, hüllt langsam das Licht um sich und lenkt Meriwhen etwas näher zum Karren.
    Der kleine, stämmige Mann hat ein Krummschwert ohne Scheide, der größere ist mit einer Keule bewaffnet.
    Drei Schritte vor dem langsam fahrenden Wagen tritt der größere Mann auf die Straße und hebt die Keule. »Wir wollen den Wagen. Wir brauchen ihn viel dringender als du.«
    »Mag sein«, erwidert Liedral gelassen, »aber er gehört euch nicht.« Sie hat den Bogen in die Hand genommen und den Pfeil eingelegt.
    »Wenn du den benutzt, mein Junge, werden die anderen dich vom Wagen holen«, droht der größere Mann.
    »Nun sei ein braver Junge …«
    Dorrin lenkt Meriwhen noch etwas näher, dann lässt er die Tarnung fallen und schlägt zu.
    Die Keule fällt unter der Wucht des Schlages zu Boden, und der Mann hält sich die baumelnde Hand. Er reißt die Augen auf, als er die dunkle Gestalt auf dem Pferd sieht. »Bei der Dunkelheit …«
    »So könnte man es nennen«, knurrt Dorrin. Mit blitzenden Augen und schmerzendem Kopf dreht er sich im Sattel um.
    Der kleine Mann will angreifen, aber Dorrin ignoriert das Brennen in den Augen und pariert den linkischen Schwerthieb, dann stößt er zu, um auch den zweiten Flüchtling zu entwaffnen.
    Weder Dorrin noch Liedral müssen sich ein zweites Mal gegen die Angreifer wehren, denn die ganze Gruppe zieht sich eilig von der Straße zurück. Dorrin reibt sich die Stirn und versucht, die Kopfschmerzen loszuwerden, die ihm der gewaltsame Einsatz des Stabes beschert hat.
    »Wo hast du diesen Trick gelernt?«
    »Ich habe etwas geübt. Aber es ist schwer, und ich kann dabei nichts sehen. Ich muss mehr oder weniger fühlen, wo ich bin, und darin bin ich nicht sehr gut.«
    Er beobachtet die Flüchtlinge, aber keiner von ihnen wirft auch nur einen Blick in ihre Richtung. Eine in graue Lumpen gekleidete Frau verbindet dem großen Mann das Handgelenk.
    Dorrins Kopf pocht wie wild – aber was sonst hätte er tun können? Gewalt, immer nur Gewalt. Ist Gewalt denn das einzige, was die Menschen auf Candar respektieren?
    Dorrin tätschelt Meriwhens Hals, als die Stute wiehert.
    »Wie lange noch?«
    Trotz der Kopfschmerzen versucht Dorrin, es sich auszurechnen. »Zu lange.«
    »Wie lange ist zu lange?« fragt Liedral trocken. »Das sagt mir nicht viel.«
    »Du hast öfter als ich diese Straße genommen. Was glaubst du, wie lange es noch dauert?«
    »Bei diesem Schlamm … wir haben Glück, wenn wir es in einem Tag schaffen.«
    »Das ist zu lange«, sagt Dorrin.
    »Ich glaube, du hast recht.«
    Ohne einen Blick zurück ziehen sie weiter durch Nieselregen und Matsch.

 
CXL
     
    D orrin läuft schwerfällig mit einem weiteren Stück Schwarzem Eisen zu Yarrls Wagen hinaus und legt es auf die Ladefläche. Der Wagen kracht verdächtig unter dem Gewicht.
    Vaos steht neben dem Wagen im Matsch und wischt sich den Schweiß von der Stirn. »Braucht Ihr sonst noch etwas, Meister Dorrin?«
    »Das wäre alles für diese Fahrt. Ich nehme nur noch ein weiteres Teil mit.« Dorrin blickt nach Norden. Die Luft ist still und der Frühlingshimmel klar. Dann sieht er zum Kräutergarten, um den er sich noch nicht gekümmert

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