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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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sich über zwei Meilen in Richtung Elparta erstreckt, von zwei Trupps Kavallerie, die unter den purpurnen Bannern von Gallos reiten. Weniger als ein Dutzend Ruten hinter der vorderen Linie folgen die ersten gallischen Fußtruppen, und hinter den Fußtruppen, noch einmal fünfzig Ruten weiter, sind die hellen Banner der Weißen Magier zu sehen.
    Wo die Magier vorbeireiten, wird das Gras schwarz und verdorrt. In die Wiesen neben der Straße schlagen Blitze ein, aus denen Brände entstehen. So zieht ein purpurnes und weißes Band durch die rußgeschwärzten schwarzen Streifen am Straßenrand.
    »Warum treibt der Wind die Brände nicht zur Straße?« fragt der vierschrötige Soldat.
    »Das wird später geschehen«, erklärt Dorrin, »aber es wird noch eine Weile dauern. Deshalb werfen sie die Blitze nicht unmittelbar neben die Straße.«
    Die zweite Gruppe spidlarischer Reiter hält neben den vieren, die bereits warten. Ein Pferd ist reiterlos.
    »Sie haben Ertel erwischt. Ich hoffe, es wird funktionieren.« Die Soldatin sieht zu Kadara, dann zu Dorrin. »Ist das dein Schwarzer Magier?«
    »In erster Linie bin ich Schmied.«
    Die Frau wendet sich an Kadara, ohne auf Dorrin einzugehen. »Wie lange noch?«
    Kadara wendet sich ihrerseits an Dorrin.
    »Ich habe versucht, die Zünder so einzustellen, dass die ersten Magier in die Luft gehen.«
    »Das dort sind die jungen. Der Erzmagier, sein Name ist Jeslek, kommt erst viel, viel später.«
    »Länger konnte ich die Zündschnüre nicht machen.«
    »Nun ja … besser ein paar Magier als überhaupt keine.«
    »… bei der Dunkelheit, ja …«
    »… ein paar in die Luft jagen …«
    Dorrin hält unwillkürlich den Atem an, als die Vorhut langsam bergauf reitet und das ebene Straßenstück erreicht, wo seine Sprengladungen versteckt sind.
    Er beobachtet die Soldaten. Ist ein Pferd gestolpert? Hat der Zünder funktioniert?
    Die Vorhut lässt den verminten Bereich hinter sich, dann die ersten Rekruten.
    »Bei der Dunkelheit! Wann wird endlich etwas passieren?« murmelt der vierschrötige Soldat.
    »Noch eine Weile …«, sagt Dorrin. Er hofft und weiß doch nicht genau, was er eigentlich hofft, denn er hat die Ordnung benutzt, um ein großes Chaos zu entfesseln. Aber was kann er tun? Die Einwohner Spidlars verdienen es nicht, getötet oder verbrannt zu werden, nur weil sie sich dem Chaos widersetzen.
    Die purpurnen Banner rücken weiter, dahinter folgen die weißen. Die berittene Vorhut wird langsamer, als sie sich der Kurve nähert und die spidlarischen Gardisten auf dem Hügel entdeckt. Hinter ihnen wird auch die Hauptmasse des Heeres langsamer.
    Und dann kommt die erste Explosion. Erde, Steine, Leichen, Blut … nicht mehr identifizierbare Fetzen spritzen in die Höhe.
    Dann die zweite. Ein zweiter Schauer von blutig verfärbter Erde, Steinen und Fleisch fliegt durch die Luft.
    Als der dritte Donnerschlag kommt, ist Dorrin vor Schmerzen, die ihn durchzuckt haben, blind. Er kann sich kaum noch auf Meriwhen halten.
    Keiner der Soldaten sagt ein Wort.
    Die erste Linie der weißen Banner existiert nicht mehr, die zweite und dritte Gruppe von Rekruten ist vernichtet. Aus den Gruben unter dem Hügel taucht ein Dutzend Bogenschützen auf und schießt auf die Vorhut und die verbliebenen gallischen Rekruten. Die Vorhut weicht in einem Bogen aus und greift den Hügel an.
    Als Dorrin wieder atmen und sich im Sattel aufrichten kann, sind nur noch zwei gallische Reiter zu sehen, die eilig zum Heer zurückkehren. Die Hälfte des Haupttrosses liegt tot oder verletzt am Boden. Die übrigen gallischen Rekruten ziehen sich eilig zurück.
    »Zu schade, dass wir nicht nachsetzen können«, sagt Kadara.
    Dorrin reibt sich die Stirn. Das Bild, das er sieht, wird immer wieder von weißen und schwarzen Blitzen überlagert, die hinter seinen Augen zu kreisen scheinen. Der Atem geht stoßweise, er kann kaum seine Gedanken ordnen.
    »Wir haben nicht genug Soldaten. Wir haben höchstens noch zweitausend ausgebildete Kämpfer. Sie haben oder hatten dort unten die doppelte Zahl.«
    »Jetzt haben sie immer noch ein paar hundert, vielleicht noch mehr.«
    Die Kämpferin, die vorher Dorrin demonstrativ übersehen hatte, wirft ihm einen nachdenklichen Blick zu. »Der Dunkelheit sei Dank, dass Ihr auf unserer Seite kämpft.«
    »Es hilft uns, aber es reicht nicht.« Kadara schüttelt den Kopf. »Lasst uns aufbrechen.« Sie sieht Dorrin an. »Kannst du so etwas noch einmal tun? Etwas abgewandelt

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